Arnsberg-Hochsauerland




Neue Instrumente zum Stopp des Flächenfraßes in NRW umsetzen

+++PRESSEinformation 62/06+++

BUND fordert Baulandumlage

Düsseldorf – 17.11.2006 Der nordrhein-westfälische Landesverband des
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert die Landesregierung auf, den Flächenverbrauch zu reduzieren. NRW-Umweltminister Uhlenberg und sein Kollege Bauminister Wittke sollten die von Uhlenberg ins Leben gerufene „Allianz für die Fläche“ durch den Einsatz wirksamer Instrumente unterstützen. Mit den heute im Bundesbauministerium vorgestellten Ergebnissen des Forschungsprogramms „Fläche im Kreis“ bestünden hierfür belastbare Grundlagen. Insbesondere die rasche Einführung einer Baulandumlage sei geeignet, den „dramatischen Flächenfraß“ in Nordrhein-Westfalen zu stoppen.
Als besonders wirksam und praxistauglich habe sich laut den Forschungsergebnissen die so genannte Neuausweisungsumlage erwiesen. Für jeden Quadratmeter Land, den eine Kommune neu als Bauland ausweist, muss sie danach 5 Euro in einen Fonds einzahlen. Diese Geldbeträge sind zweckgebunden für die Förderung von Innenentwicklung und fließen an die kommunale Ebene zurück.

Der BUND-Landesvorsitzende Klaus Brunsmeier: „Die Neuausweisungsumlage hat für NRW besonderen Charme, wenn das Aufkommen der Umlage für die Revitalisierung von Brachflächen und die Stadt- und Dorferneuerung eingesetzt wird. Dann entfaltet die Umlage dreifache Wirkung: Zuerst senkt sie die Ausweisung von neuem Bauland und beschleunigt zweitens die Wiedernutzung der vielen industriellen Brachflächen in unserem Land.
Drittens erhöht sie die Lebensqualität in unseren traditionellen Dörfern und Städten, wodurch der Anreiz zum Umziehen in neue Baugebiete sinkt.“ Der BUND sieht das Land am Zug und fordert von der Landesregierung die schnellstmögliche Einführung der Neuausweisungsumlage.

„Angesichts der schrumpfenden Bevölkerungszahl ist die Reduktion des
Flächenverbrauchs auch wirtschaftlich notwendig“ sagt der BUND-Vorsitzende Brunsmeier. „Flächenverbrauch heißt, dass immer mehr Gebäude, Verkehrsanlagen und unterirdische Infrastruktur von immer weniger Menschen bezahlt werden müssen.“

Auch die steigende Anzahl älterer und allein lebender bzw. allein erziehender Menschen erfordere nicht neue Einfamilienhausgebiete. Notwendig seien nutzungsgemischte und kompakte Strukturen wie sie in den historischen Dorfkernen und vor allem in den städtischen Quartieren bestünden. Sie bieten vielfältige Wohnungen und zahlreiche Arbeits-, Versorgungs-, Betreuungs- und Ausbildungsmöglichkeiten, die zu Fuß und mit dem Fahrrad erreichbar sind.

Unter Innenentwicklung wird die Stärkung und Aktivierung des Innenbereichs eines Dorfes oder einer Stadt verstanden. Dies können Umbau von leer stehenden oder verfallenen Gebäuden, Schließen von Baulücken, Begrünen von Höfen, Straßen und Plätzen, Neunutzen von Brachflächen oder ähnliches sein.
Als Gesamtkonzept finden sich diese und weitere Maßnahmen auch in der Stadt-und Dorferneuerung.

Weitere Informationen:

Stephan Günthner (Dipl.-Ing. Stadt- und Regionalplanung), BUND-Projekt
Zukunftsfähige Flächennutzung in NRW, Telefon: 0211/302 005-28 Email:
stephan.guenthner@bund.net, www.freiraumschutz-nrw.de
und zum Forschungsprojekt: www.flaeche-im-kreis.de



Dipl.-Geogr. Dirk Jansen
-Geschäftsleiter-
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.:0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26

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