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Arnsberg-HochsauerlandUmweltschützer befürchten landesweite Verseuchung +++PRESSEinformation 10/07+++BUND: Kein Persilschein für Verbrennung der PFT-SchlämmeDüsseldorf, 21.02.2007 Auf heftige Kritik des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stieß die Entwarnung des NRW-Umweltministeriums hinsichtlich der Verbrennung PFT-belasteter Klärschlämme. Entgegen der Aussagen von Umweltminister Eckhard Uhlenberg könne der Verbrennung der mit Perfluorierten Tensiden(PFT) kontaminierten Klärschlämme kein „Persilschein“ ausgestellt werden. Der Nachweis einer schadlosen Verbrennung sei bis heute nicht erbracht. Aufgrund der vorgelegten Analysen der Klärschlämme befürchtet der BUND sogar eine landesweite Verseuchung mit den PFT-Schadstoffen. Am 14. Februar hatte Umweltminister Eckhard Uhlenberg den Abschlussbericht über das erst durch Intervention des BUND gestartete Messprogramm an der Klärschlammverbrennungsanlage in Werdohl-Elverlingsen vorgelegt und daraus abgeleitet, dass die Verbrennung der PFT-Abfälle generell umweltgerecht sei. Dieser Aussage widersprechen nun die Chemieexperten des BUND. Paul Kröfges, stellvertretender Landesvorsitzender: „Die im Messprogramm des Umweltministeriums angewandten Analysenmethoden für die giftigen PFT-Zersetzungsprodukte sind zu unempfindlich, nicht überprüft und nicht geeicht worden, daher völlig unzureichend.“ In Werdohl-Elverlingsen würden max. 900° C Verbrennungstemperatur erreicht. Dies reiche für PFT als sehr temperaturbeständige Stoffe nicht aus, um die Gefahr des Entstehens von giftigen Zersetzungsprodukten im Abgas auszuschließen. Insbesondere befürchtet der BUND das Entweichen hochgiftiger Schadstoffe wie Perfluorhepten, Trifluoressigsäure, Perfluorbutansäure oder Perfluorcyclohexan. „Dieses potenzielle Giftcocktail aber wurde erst gar nicht analytisch erfasst,“ kritisiert BUND-Chemieexperte Kröfges. Selbst die Analyse auf PFOA und PFOS, - die in der Umwelt vorkommenden Untergruppen von PFT – ließe aufgrund der nicht abgesicherten Analysentechnik viele Fragen offen. Für „mehr als Besorgnis erregend“ hält der BUND daneben die Ergebnisse der erstmals vorgenommenen Analysen an den Klärschlämmen bzw. Ausgangstoffen für die Verbrennung. Offensichtlich liegt eine umfassende Belastung auch „normaler“ Klärschlämme mit PFT, insbesondere PFOS vor, die in ihrem Ausmaß derzeit unabsehbar ist. Dies hänge offenbar mit dem bisherigen industriellen Einsatz dieser mittlerweile EU-weit verbotenen bzw. nur noch eingeschränkten verwendbaren Substanz zusammen. Über Abwassereinleitungen sei das PFT dann in die kommunalen Klärschlamme gelangt,weshalb eine landesweite Verseuchung befürchtet werden müsse. An Umweltminister Uhlenberg appellierte der BUND, baldmöglichst die Daten des landesweiten PFT-Monitorings vorzulegen. Es müsse dringend geklärt werden, in welchem Ausmaß „normale“ Klärschlämme und hiermit beaufschlagte Böden mit PFT belastet sind. Darüber hinaus forderten die Umweltschützer,wegen der unzulässigen Übertragbarkeit der Werdohler Messergebnisse auf alle PFT-Schlamm-Verbrennungsvorgänge ein schlüssiges Entsorgungskonzept zu erarbeiten. Dieses müsse auch den Nachweis der schadlosen Entsorgung der noch wesentlich höher belasteten Materialien, z.B. aus der Aufbereitung mit Aktivkohle aus der Sanierung, beinhalten. Für Rückfragen: Paul Kröfges, stellvertr. BUND-Landesvorsitzender, Tel.: 02292 / 68 16 42 oder 0173 / 27 94 489. Alle PFT-Infos und eine ausführliche BUND-Stellungnahme zum Abschlussbericht des Umweltministeriums unter www.bund-nrw.de Dipl.-Geogr. Dirk Jansen -Geschäftsleiter- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf Tel.:0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26 Der BUND ist ein Mitglieder-Verband. Helfen Sie mit - werden Sie jetzt Mitglied! http://www.bund-nrw.de/mitglied.htm |
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