Arnsberg-Hochsauerland




+++PRESSEinformation 10/2006+++

Greven - 03.03.2006
Mit Traktoren, Bannern und Maiskolbenkostüm protestiert heute das Bündnis für den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft in NRW vor den Toren des Saatgutunternehmens Limagrain in Greven (Kreis Steinfurt) gegen dessen geplanten Anbau von Genmais im Frühjahr 2006.
„Genmanipulierter Mais birgt zahlreiche ökologische Risiken und steht im krassen Gegensatz zum Wunsch der Verbraucher, sich gentechnikfrei zu ernähren“, so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW und einer der Sprecher des Bündnisses, in dem sich landesweit knapp dreißig Anbau- und Umweltverbände, Lebensmittelverarbeiter, der Naturkosthandel, die Verbraucherzentrale NRW und Einzelbetriebe zusammengeschlossen haben. „Die von der Pflanze MON 810 in ihren Zellen fortlaufend produzierten Bt-Toxine töten nicht allein die bei Maisanbauern wegen Fraßschäden ungeliebten Larven des Maiszünslers (Schmetterling). Sie schädigen auch andere Insekten, die in keiner Weise den Maisanbau beeinträchtigen, und greifen so weiter in die natürliche Fauna ein.“ Die Wirkungen der genveränderten Pflanze gehen damit aus Sicht des Bündnisses viel weiter, als ihre Entwickler wahr haben wollen.

„Auch wirtschaftlich ist der Anbau von Genmais für Bauern unsinnig“, so Mute Schimpf von der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft und Sprecherin des Bündnisses. „Gen-Saatgut bringt Landwirten zusätzlichen Aufwand und neue Kosten: höhere Saatgutpreise, Anpflanzen von Trennstreifen mit konventionellen Maissorten, häufigere Reinigung von Maschinen, getrenntes Lagern und Vermarkten, GVO-Tests etc.“ Wenn Bauern für den Markt produzieren wollen, sind sie gut beraten auch weiterhin auf konventionellen gentechnikfreien Landbau zu setzen.
Der Ökolandbau wie der Naturkosthandel wären bei einem verbreiteten Anbau von Gentech-Pflanzen und einer schleichenden Kontamination von Bio-Anbauflächen bzw. –produkten geradezu in ihrer Existenz gefährdet. Ein enormer Schaden entstünde zudem, wenn bedingt durch Gentech-Anbau das Vertrauen der Verbraucher in Produkte aus heimischer Landwirtschaft verloren ginge.

„Es gibt vernünftige Alternativen sowohl zur Abwehr des Maiszünslers als auch im Pflanzenschutz insgesamt. Wir brauchen keine Gentechnik und stellen uns auf die Seite der Verbraucher!“, so das Bündnis. „Wir appellieren deshalb dringend an die Firma Limagrain, den geplanten Anbau zu unterlassen!“ Sollte Limagrain dennoch im April Genmais aussäen, wird das Bündnis im Mai die Öffentlichkeit zu einem gemeinsamen Spaziergang zu den Anbauflächen einladen.

Die Aktion in Greven ist Teil des heutigen bundesweiten Aktionstages der Bündnisse für gentechnikfreie Landwirtschaft in Deutschland.

Für Rückfragen:
* Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20,
mobil: 0163 / 5456310
* Mute Schimpf, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Tel.
02381 / 9053173, mobil: 0172 / 1704891

als Sprecher bzw. Sprecherin des Bündnisses für den Erhalt einer
gentechnikfreien Landwirtschaft in NRW


Mehr Infos: http://www.bund-nrw.de/landwirtschaft.htm (dort finden Sie auch
ein Hintergrundpapier zum MON 810 und die Liste der Bündnis-Mitglieder) und
www.abl-ev.de

Dipl.-Geogr. Dirk Jansen -Geschäftsleiter-
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.:0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26

Besuchen Sie uns auch im Internet: www.bund-nrw.de

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