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Arnsberg-HochsauerlandBUND bemängelt Behördenwirrwarr – Weiterhin Geheimhaltung von 22 Gentechflächen+++PRESSEinformation 61/06+++Düsseldorf - 14.11.2006 Eine Recherche des NRW-Landesverbandes des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) legt eklatante Informationsdefizite der Behörden über den Anbau genmanipulierter Pflanzen in den zurückliegenden Jahren offen. „Von 1997 bis 2004 wurden einer Auflistung des NRW-Umweltministeriums zufolge in 42 Fällen genmanipulierter Mais oder Raps angebaut. 22 dieser Standorte werden bis heute geheim gehalten und Bauern wie die übrige Bevölkerung tappen weiterhin in Dunkeln“, kritisiert Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender des BUND. Ausnahmslos alle der insgesamt 18 von BUND befragten Städte, Gemeinden, Bezirksregierungen und anderen Behörden erklärten sich selbst als „nicht informiert weil nicht zuständig“. „Ihre gesetzliche Aufgabe zur Überwachung der möglichen Umweltauswirkungen des Gentech-Anbaus konnten die NRW-Behörden so nicht wahrnehmen“, lautet das Fazit von BUND-Chef Brunsmeier. „Bei der Recherche offenbarte sich ein groteskes Wirrwarr an vermeintlichen Zuständigkeiten“ resümiert Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND. So verwiesen der Kreis Warendorf, die Stadt Rheinberg und die Gemeinde Saerbeck mangels eigener Informationen an die Landwirtschaftkammer NRW, die selber u.a. im Auftrag von Monsanto in Werne (Kreis Unna) Genmais anbaute. Die Kammer wie auch der Kreis Steinfurt verwiesen ihrerseits an das „zuständige“ Bundessortenamt und exakt dieses wiederum behauptet, die Lage der Anbauflächen ebenfalls nicht zu kennen. Die Kreise Wesel und Kleve sehen die Zuständigkeit bei den jeweiligen Staatlichen Umweltämtern, die Bezirksregierung Köln leitete die BUND-Anfrage ans NRW-Umweltministerium mit dem Hinweis weiter, dass sich dieses die zentrale Beantwortung der Anfragen zu Ausbringung von Gentechnisch Veränderten Organismen (GVO) vorbehalten habe. Das Ministerium legte nach eigenem Nachforschen die Lage knapp der Hälfte der Flächen offen. „Wir begrüßen dies, rufen aber Minister Uhlenberg auf, auch die andere Hälfte der Flächen öffentlich bekannt machen oder zu erklären, welche Stelle mit den Informationen unter der Decke hält“, so Bilke. Im Mittelpunkt der BUND-Kritik steht das Bundessortenamt (BSA). Dieses habe die Aufträge für so genannte Wertprüfungen von genmanipuliertem Mais an Dritte vergeben, behaupte aber zugleich, die Lage der Flächen nicht zu kennen. „Wir halten dies für unglaubwürdig“, sagt der BUND-Agrarreferent Bilke. Gemäß der auf der Homepage des BSA veröffentlichten hauseigenen Richtlinien müssten diejenigen, die im Auftrag des BSA Gentech-Pflanzen anbauen, dem Amt umfangreiche Informationen hierüber liefern. So rege das BSA selber eine genaue ‚Feldbezeichnung’ an und verlange einen Lageplan bzw. eine präzise Beschreibung des genauen Standorts mitsamt Adresse. Der BUND wird jetzt den Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer einschalten und bitten, dafür Sorge zu tragen, dass das Amt seinen rechtlichen Auskunftspflichten nachkommt. Für Rückfragen: * Klaus Brunsmeier, Landesvorsitzender des BUND NRW, Tel. 02353 / 2794 * Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 /302005-20, 0163/5456310 Weitere Informationen zur BUND-Recherche und den Antworten der befragten Behörden unter www.bund-nrw.de Dipl.-Geogr. Dirk Jansen -Geschäftsleiter- Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf Tel.:0049/ 211 / 30 200 5-22, Fax: -26 Besuchen Sie uns auch im Internet: www.bund-nrw.de Der BUND ist ein Mitglieder-Verband. Helfen Sie mit - werden Sie jetzt Mitglied! http://www.bund-nrw.de/mitglied.htm |
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