Arnsberg-Hochsauerland

Gen-Raps in Lippstädter Saatgutunternehmen +++PRESSEinformation 41/07+++

BUND fordert Aufklärung und Verkaufstopp - Unentdeckter Gen-Raps auch auf

Düsseldorf, 06.09.2007 Nachdem im Rapssaatgut des Unternehmens ‚Deutsche Saatveredlung (DSV) in Lippstadt Rückstände von gentechnisch verändertem Material gefunden wurde, drängt der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf eine schnelle Klärung der Quelle der Verunreinigung sowie der Verbreitung des Saatguts. Auch müsse offengelegt werden, auf welchen Flächen der Raps zuvor vermehrt wurde.

„Dass ein Saatgutzüchter, der selber jahrelang Genraps zu Versuchszwecken angebaut hat, eine ungewollte Ausbreitung des genmanipulierten Saatguts nicht verhindern kann, bestätigt unsere Befürchtung, dass die Anwendung von
Gentechnik über kurz oder lang zu einer schleichenden Kontamination der Ackerflächen und der Natur führt“, so Friedrich Ostendorff, stellvertretender Landesvorsitzender des BUND NRW. Die Auslieferung weiteren Saatguts der DSV müsse daher bis zur vollständigen Klärung des Vorgangs gestoppt werden; allen Unternehmen im Lande, die ebenfalls mit Gen-Saatgut arbeiten, müsse durch das NRW-Landwirtschaftsministerium unverzüglich
verstärkte und wirksamere Kontrollen auferlegt werden. „Die DSV deckt rd.
15% des kanadischen Rapssaatgutmarktes ab. Vielleicht liegt hier die Quelle
der Verunreinigung“, so Ostendorff. Nach derzeitigem Kenntnisstand enthielten sowohl Partien der Rapssorte ‚Taurus’ als auch der Sorte ‚Oase’ gentechnisch veränderte Rapssamen, die keinerlei Zulassung für den Anbau haben. Sie wurden an Landwirte in mehreren anderen Bundesländern, aber auch an zwei Bauern in NRW verkauft und größtenteils bereits ausgesät.

Darüber hinaus befürchtet der BUND, dass sich unentdeckt Genraps auf NRW-Äckern ausbreiten könnte. „In den Kreisen Unna, Lippe und Paderborn wurde zwischen 1995 und 2000 im Rahmen von Freisetzungen und Wertprüfungen auf verschiedenen Äckern genmanipulierter Raps angebaut“, so Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW.
Auch die DSV war hieran beteiligt. „Da bei jeder Ernte größere Mengen Samens in den Boden gelangen und dort viele Jahre
keimfähig verbleiben können, besteht aus Sicht des BUND die große Gefahr, dass hieraus in den Folgejahren illegal Rapspflanzen aufwachsen und sich
unkontrolliert verbreiten.“ Der BUND fordert daher das NRW-Landwirtschaftsministerium auf, die ehemaligen Genrapsflächen in NRW
systematisch auf Durchwuchsraps zu kontrollieren.

Für Rückfragen:
Friedrich Ostendorff, stellvertr. Landesvorsitzender des BUND NRW, Tel. 0160
/ 7322461
Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-20; 0163 /
5456310


Aktuell
Weihnachtsbaumanbau und Landesforstgesetz
Ein Benefizlied für den Umweltschutz
Votum für zweiten Nationalpark in NRW
Kleine Kätzchen in großen Wäldern
Lebensmittel und Landwirtschaft
Wald und Waldsterben
GigA 46 Hemer Neheim
Kraftwerke Datteln und Lünen
Verkehrsthemen
Keine Laufzeitverlängerung bei Atomkraft
Braunkohle
Pressemeldungen
Klima-Plan der Konzerne
Klima
Gentechnik Informationen aus NRW
PFT- Probleme in Sauerland
Vogelschutz Rote Liste
Kinotipp zum Weltklima
   Impressum zum Seitenanfang