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Arnsberg-Hochsauerland![]() +++ PRESSEinformation+++33/04Düsseldorf, 13.10.2004Mit einem 8 Meter hohen Maiskolben wird der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am kommenden Sonntag auf dem Rathausplatz in Recklinghausen auf die Risiken und Gefahren des Einsatzes von Gentechnik in der Landwirtschaft hinweisen. Anlass ist der nordrhein-westfälische Imkertag. Claudia Baitinger, Gentechnik-Beauftragte des BUND: „Gerade die Imker werden unmittelbar betroffen sein, wenn im nächsten Jahr genveränderter Raps und auch Mais in Deutschland angebaut werden sollte. Deshalb wollen wir auf die daraus resultierenden unvermeidlichen Konflikte hinweisen und vor dem Einsatz von Gentechnik auf den Feldern warnen, zumal der weitaus größte Teil der Verbraucher keinerlei Bedürfnis verspürt, gentechnisch produzierte Nahrungsmittel zu kaufen, sie vielmehr entschieden ablehnt.“ Beim Honig werde besonders deutlich, dass die von Politik und Agroindustrie versprochene Koexistenz praktisch zur Farce wird: Die Bienenvölker sammeln den Blütenstaub mehrere Kilometer weit über Anbau- und Eigentumsgrenzen hinweg, selbst sogenannte Mantelsaaten und (noch zu pflanzende) Hecken, die u.a. zum Schutz vor Kontamination gentechnikfrei bewirtschafteter Felder angedacht sind, werden von den Insekten leicht überflogen, so dass ihr Honig dann aus genetisch veränderten Pollen und gentechnisch produzierten Zuckern in nicht festzulegenden Konzentrationen bestehen wird. „Damit wird eines der ursprünglichsten und gesündesten Nahrungsmittel verfälscht und zu einem möglichen Allergierisiko für Menschen“, ist sich der BUND sicher. Wenn der Honigabsatz zurückgehe, sich die Imkerei nicht mehr rechne und viele Obstbäume im Frühjahr unbestäubt blieben, entstehe nicht nur den Imkern großer wirtschaftlicher Schaden sondern auch den Gärtnern und Obstbauern, warnt der BUND. Die Verbraucherinnen und Verbraucher müssten mehr für das weniger werdende Obst bezahlen. Ungeklärt seien zudem Einflüsse von genetisch verändertem Pollen auf die Bienen-Vitalität. Dazu befürchtet der BUND, dass die den Verbraucherinnen und Verbrauchern suggerierte Wahlfreiheit zwischen gentechnikfrei und mit Gentechnik produzierten Lebensmitteln unmöglich werde. Der BUND-Agrarreferent Ralf Bilke plädiert deshalb für eine gänzlich gentechnikfreie Landwirtschaft: „Mit unserer deutschlandweiten Aktion ‚Faire Nachbarschaft’ wollen wir Bäuerinnen und Bauern dazu bewegen, untereinander vertraglich gentechnikfreien Anbau zu vereinbaren, mit dem für sie wichtigen Nebeneffekt, dass sie somit vor Schadenersatzforderungen bei Auskreuzungen geschützt sind, für die erklärtermaßen keine Versicherung aufkommen wird“, so Bilke. Für Rückfragen: Claudia Baitinger, BUND-Gentechnikbeauftragte, Tel.: 02369 / 242 96 oder Ralf Bilke, Agrarreferent des BUND NRW, Tel. 0211 / 302005-0 |
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