Arnsberg-Hochsauerland

Weihnachtsbäume aus dem Sauerland - doch zu welchem Preis?

Es ist eine feste Tradition in fast allen deutschen Wohnzimmern zu Weihnachten einen festlich geschmückten Tannenbaum aufzustellen. Die immer größer werdende Nachfrage nach solchen Bäumen hat aber zufolge, dass eine solche Produktion inzwischen ohne Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat u. a. nicht mehr stattfindet.

Das wiederum hat betroffene Bürger und Naturschützer veranlasst, auf die Gefahren derartiger Anbaumethoden hinzuweisen und von Behörden und Politik umgehende Abhilfe zu fordern. Anwohner klagten über das massive Ausbringen von Pflanzengiften in unmittelbarer Nähe ihrer Häuser mit daraus zu befürchtenden Gesundheitsschäden. Der BUND und andere Naturschützer wiesen auf die Dauerschäden hin, die durch die Weihnachtsbaum-Plantagen für Natur und Umwelt entstehen wie Gefahren für das Trinkwasser, eine rasche Bodenerosion und das Abtöten der Fauna und Flora auch auf angrenzenden Flächen.

Nach dem Orkan KYRILL im Jahre 2007, hat sich auf den entstandenen Kahlflächen nicht etwa eine artenvielfältige Baumpopulation entfalten können, sondern es ist an vielen Orten genau das Gegenteil entstanden: Eine rasch wachsende Weihnachtsbaum-Produktion.

Vor diesem Hintergrund war dann die Bürgerinitiative „Giftfreies Sauerland“ auf die Weihnachtsbaum-Bauern zugegangen und hat erreicht, dass auf freiwilliger Basis sich einige Betriebe verpflichtet haben, wenigstens die schädlichsten der Pflanzengifte (die tallowaminhaltigen Glyphosate) nicht mehr anwenden zu wollen.

In einer Veranstaltung des BUND Arnsberg und des BUND LAK Wald, trafen sich in inmitten des Anbaugebietes, am 29.10.2012, in Schmallenberg Vertreter des BUND, der BI Giftfreies Sauerland“, der Landwirtschaftskammer, des Landesbetriebs Wald und Holz, der konventionellen Weihnachtsbaumbauern und deren Verbandes vor Ort, um ihre Standpunkte auszutauschen.

Der BUND unterstützt dabei diese Bestrebungen sich vor Ort über eine drastische Minderung der bisher verwendeten Pflanzenschutzmittel zu einigen als Weg in die richtige Richtung, fordert aber darüber hinaus für die Zukunft ein völliges Verbot all dieser Gifte.
Denn die meisten der Weihnachtsbaumplantagen befinden sich – nach dem Ansteigen der Produktion auf ehemaligen Kyrill-Flächen - auf Waldböden.

Diese kurzumtriebigen Anpflanzungen haben grundsätzlich nichts im Wald zu suchen, da sie das Grundwasser vergiften, die Bodenerosion befördern, die Lebensräume von Fauna und Flora zerstören.
Zudem verhindern sie - eingezäunt - die Naherholung und beeinträchtigen das Landschaftsbild.

Deshalb begrüßt der BUND die Gesetzesinitiative der Landesregierung, wonach künftig Weihnachtsbaumkulturen nicht mehr auf Waldflächen zugelassen werden sollen.

Kritisch sieht der BUND allerdings, dass geplant sein soll, für die bisher bereits genutzten Weihnachtsbaumplantagen einen Bestandsschutz vorzusehen. Dabei wären bei einer derart staatlich sanktionierten Minderung der vorhandenen Waldflächen in NRW weitere Begehrlichkeiten vorprogrammiert.

Wie man mit Weihnachtsbaum-Anpflanzungen ökologisch behutsam umgehen kann und dabei dennoch wirtschaftlich klar kommt, hat dem BUND und seinen Besuchern der Biobauer Schulte-Göbel in Schmallenberg gezeigt: er kommt ohne jegliche Pflanzengifte aus und gesteht sich und seinen Weihnachtsbäumen ein bis zwei Jahre längeres Wachstum zu.

BUND-Arnsberg und BUND-LAK Wald





Bild von: Horst Meister, BUND-NRW und Sprecher des LAK Wald


Positionen
Reform der Jagd in NRW
Wald & Holz
Klima
Naturschutz
Verkehr
Für eine Zukunft ohne Gift
Streuobstwiesen
Fahrrad
BUND- Vorschläge zur Umweltpolitik 2000 - 2005
   Impressum zum Seitenanfang