Entdeckungsfahrt zu Kugelahorn und Traubeneiche

Dresdens blühende Straßenbäume im Visier

Später als sonst präsentierten sich in diesem Jahr Dresdens Straßenbäume in voller Blütenpracht. Alle die Lust hatten, sich von den attraktiven, oft duftenden Schönheiten verführen zu lassen, trafen sich zu einer Entdeckungstour per Drahtesel am Samstag, dem 27. Mai 2006. Matthias Bartusch, Technischer Leiter des Botanischen Gartens, und Mitglieder der Kreisgruppe Dresden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) boten eine fachkundigen Führung. So erfuhren die 15 Teilnehmer, dass es in der Elbestadt zurzeit 47.511 Straßenbäume in mehr als 210 Arten und Sorten gibt. 57 Bäume und Baumgruppen stehen als Naturdenkmäler unter besonderem Schutz.
Weiß und himbeerrot blühende Weißdorne, Ross- und Esskastanien sowie Kugelahorne bereichern besonders häufig das Stadtbild - nicht nur zur Freude der Menschen. So sind die Kugelahorne in der Löwenstrasse beispielsweise echte Spatzenparadiese. Auch einige über hundert Jahre alte Obstbäume wie die Vogelkirsche in der Sachsenallee waren in voller Pracht zu bewundern.
Traubeneichenalle Waldschlöschenstr.
Der Rosengarten ist ein echtes Kleinod unter den Parkanlagen Dresdens. Mit großer Mühe und privatem Engagement wurde der Garten nach dem Jahrhunderthochwasser 2002 erneuert. Nun bereichern wieder verschiedene Magnolienarten die Anlage, zum Beispiel der prächtig gelb blühende Tulpenbaum und die lila blühende Form der Robinie (Robinia margaretta). Auch Eberesche (oft Aberesche, d.h. falsche Esche genannt) und Vogelkirsche stehen wieder neben der Plastik von Felix Pfeifer.

Den Eingang zum Rosengarten bewacht unter anderem eine Trauerform der Rotbuche, die wie ein dunkles Omen wirkt. Denn ihre Vettern, die Traubeneichen in der Baumallee der Waldschlösschenstraße, sollen der geplanten und umstrittenen neuen Brücke weichen. Jeder dieser Straßenbäume hat - man muss sich das mal vergegenwärtigen - einen Wert von über dreißigtausend Euro!

Viele gute Gründe sprechen für Straßenbäume. Sie bereichern mit ihren Blüten und Blättern das Stadtbild, spenden Schatten, schützen vor Lärm und Feinstaub, sind für Vogel- und Insektenwelt wichtig und haben einen positiven Einfluss auf das Mikroklima in den Straßen. Dresden - natürlich mobil - ist eine der verkehrspolitischen Forderungen des BUND. Deshalb: "Mehr Grün statt Straßen für eine höhere Lebensqualität in der Stadt!"
Tulpenbaum

Robinia Margaretta


Die Führung kostete nichts, es wurde jedoch um eine freiwillige Spende gebeten. Die nächste Führung findet am Samstag, den 9. September um 10 Uhr zum Thema Neophyten (pflanzliche Neueinwanderer) in Dresden statt. Treffpunkt ist wieder der Haupteingang des Botanischen Gartens in der Stübelallee.
Trauerform der Rotbuche
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