Botanischer Garten und BUND präsentieren den Reichtum der Dresdner Straßenbäume. Es sollen wieder 60000 werden. | ||||
Dresden
verfügt über einen in Deutschland
einmaligen Reichtum an Straßenbäumen. "Nicht einmal in
Berlin sind so
viele Arten und Sorten registriert wie die 210 in der
Landeshauptstadt",
erklärt Mattias Bartusch, der Technische Leiter des Botanischen
Gartens. 48244 einzelne Bäume wurden zum Jahreswechsel gezählt. Jährlich werden rund 700 Stämme gefällt und 1500 neu gepflanzt. So soll wieder die Zahl von 60000 wie im Jahr 1932 erreicht werden, erläuterte Bartusch die Strategie des Amts für Stadtgrün. Gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) führt er am Wochenende per Fahrrad zu besonderen Exemplaren. Trauer zeigte der Experte in der Waldschlößchenstraße. Die 1895 gepflanzte Allee mit etwa 20 Traubeneichen, die einzige in Dresden, soll dem geplanten Brückenbau geopfert werden, obwohl fast alle kerngesund seien: "Eigentlich ist sie denkmalwürdig, zumal die Bäume 500 bis 800 Jahre alt werden können." Sie verkörperten einen Wert von inzwischen rund einer halben Million Euro. |
Traubenallee
in der Waldschlößchenstraße (Foto: BUND)
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Einige
hundert Meter entfernt in der Charlottenstraße
erwies die Gruppe zwei Scharlachdornbäumen die letzte Ehre.
Spätestens seit der
Trockenheit dieses Frühjahrs seien die 88 Jahre alten Bäume
nicht mehr zu
halten, sagt Bartusch. Leitungsarbeiten am Straßenrand und ein zu
dichter Boden
hätten ihnen vorher schon zugesetzt. Außerdem hätten
sie sowieso ihr normales
Alter überschritten. Ein herabgefallener Ast scheint seine These
zu bestätigen. Als eine der größten Erfolgsgeschichten des Grünflächenamts rühmt Bartusch die 2003 erneuerte Rotdornallee vor dem Rosengarten. 150 vom Obi-Baumarkt gesponserte Jungbäume haben zum Teil brüchige alte Stämme ersetzt. Nur die acht vitalen Exemplare am Ende blieben erhalten. Gemeinsam stehen sie zurzeit in voller Blüte. |
Rotdornallee
im Rosengarten (Foto: BUND)
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Vor dem
Güntzheim, das derzeit renoviert wird,
sorgt sich Bartusch um eine Süßkirsche. Er hoffe, dass das
seltene Exemplar bei
der Sanierung gerettet wird. Die Wurzeln hätten zwar eine Terrasse
angegriffen,
aber bei sinnvoller Planung der Architekten könne der weiß
blühende Baum stehen
bleiben. |
Süßkirsche vor dem "Güntzpalast" (Foto: BUND) |
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Der sächsische BUND-Vize Lars Stratmann warb bei der Gelegenheit mit Tochter Emma generell für das Radfahren. "Es schont auch die Bäume", sagte er. |
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