Dresdens Zugezogene: Exkursion zu Riesen-Bärenklau und Götterbaum


Es ist noch nicht lange her, da sorgte der giftige Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, für Schlagzeilen im Blätterwald. Berichtet wurde über Allergien oder Verbrennungen bei Berührung der Pflanze und über deren enormes Ausbreitungspotential. Die doldigen Blütenstände werden von zahlreichen Insekten besucht, die Samen anschließend mit Wind oder Wasser verbreitet. Eine Pflanze kann bis zu 10.000 Samen produzieren - keine schönen Aussichten für Dresdens Naturfreunde. Das Kraut, das ursprünglich im Kaukasus beheimatet war, kam im 19. Jahrhundert nach Mitteleuropa und ist jetzt überall verbreitet. Man sollte es kennen.
Besser steht es mit dem Götterbaum, der ursprünglich aus China stammt und im18. Jahrhundert einwanderte. Er gehört zur Familie der Bittereschengewächse, ist sommergrün, raschwüchsig und schert sich weder um Hitze noch Trockenheit. Auch Emissionen und Staubbelastungen können ihm wenig anhaben. Das ist sein Plus gegenüber den heimischen Straßenbäumen. Die sind zwar Paradiese für Insekten, doch der Klimawandel macht ihnen zu schaffen. Da sind Götterbaum, Robinie und Schnurbaum besser angepasst.
Die Stadt kann nicht genug Grün haben. Wie wichtig es ist, wurde erst kürzlich bei den fast tropischen Julitemperaturen deutlich. Der Große Garten zum Beispiel erwies sich als echte Frischluftoase. Da können die baumarmen Straßenzüge in Alt- und Neustadt nicht mithalten. Hier kann es an einem besonders heißen Tag durchaus um sechs Grad wärmer werden als in Dresdens grüner Lunge. Das beweist die Temperaturmessung von 29 °C in der Louisenstr. und 23°C im Großen Garten am 17.Juli um 21:00 am Postplatz (SZ vom 3.8.2006).
Die BUND-Kreisgruppe Dresden lädt alle, die auf Dresdens pflanzliche Neubürger gespannt sind, zu einer Fahrradexkursion ein. Treff ist Samstag, den 9. September, 10 Uhr, am Haupteingang des Botanischen Gartens in der Stübelallee. Dort erwarten Sie Matthias Bartusch, Technischer Leiter des Botanischen Gartens und Mitglieder der Kreisgruppe Dresden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).
Unter fachkundiger Führung geht es zweieinhalb Stunden per Drahtesel durch die Neustadt, durch Johannstadt und Striesen.
Die Führung kostet nichts, doch wird um eine freiwillige Spende gebeten. Die BUND-Gruppe bittet zudem um telefonische Anmeldung unter (03 51) - 83 81 99 3 oder eine E-Mail an bund.dresden@bund.net

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