15.000 Menschen senden Lichtzeichen – Politiker müssen Ignoranz beenden
Fackelzug

Mit der Aktion „Fackeln für die Elbe“ demonstrierten am Sonntagabend 15.000 Menschen für den Schutz ihres Flusses und gegen unsinnige und schädliche Verkehrsprojekte, vor allem gegen eine weitere Elbvertiefung.

„Es ist aller höchste Zeit dass die Politiker in Bund und Ländern ihre Ignoranz beenden und sich mit den Sachargumenten befassen, statt das Feld einigen wenigen Profiteuren der Bauprojekten zu überlassen“ fordert Ernst Paul Dörfler, Leiter des BUND Elbeprojektes. „Das Gemeinwohl, eine intakte Umwelt und der intelligente Einsatz von Steuergeldern müssen in den Vordergrund gestellt werden, statt eigenmächtigen Manipulationen der Fakten freien Lauf zu lassen.

Wenn Bundesverkehrsminister Tiefensee nun angekündigt hat, die Elbevertiefung im Hamburger Raum noch einmal zu überprüfen, so müsse das auch für die laufenden Vertiefungen zwischen Hamburg und Dresden gelten. Seit zwanzig Jahren fehlen hier die nötigen Wassermengen für die Güterschifffahrt und die Baumaßnahmen werden das nicht ändern. Doch bislang stecken die verantwortlichen Behörden ihre Köpfe tief in den Elbesand. Vor Problemen werden die Augen verschlossen, denn es geht ums Bauen!

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt und der tschechische Binnenschifffahrtsverband fordern aktuell die Elbe als internationalen Gütertransportweg auszubauen. Die Naturschutzverbände fordern stattdessen, die Binnenschiffe der Elbe anzupassen und mit naturverträglichen Unterhaltungsmaßnahmen den Status quo zu erhalten. „Ein darüber hinausgehender Ausbau der Elbe“ so Lars Stratmann von der BUND Kreisgruppe Dresden, „ist aufgrund der niedrigen Wasserstände der Elbe in den letzten zwanzig Jahren und der noch niedriger prognostizierten aufgrund des Klimawandels nicht wirtschaftlich tragfähig möglich und damit eine Verschwendung von Steuergeldern.“

In Dresden wurde vor allem der geplante Bau der Waldschlößchenbrücke thematisiert. Mehrere Redner, darunter der BUND-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger, stellten die Bedeutung der Elbe als Lebensraum für Pflanzen und Tiere sowie als Kulturlandschaft und Erholungsraum für den Menschen heraus. Zum Erhalt der gefährdeten Buche wurde eine einfache Umplanung vorgeschlagen. Würde eine Fahrspur entfallen, die zudem an dieser Stelle verkehrsplanerisch verzichtbar ist, kann die Buche stehen bleiben. Damit würden gleichzeitig Kosten gespart.

Zum Abschluss der Kundgebung wurde der Startschuss für das neue Bürgerbegehren für einen Elbetunnel anstelle der geplanten Brücke gegeben.