ALTE LEHMGRUBE AM SÜDHANG


Westlich der Bergstraße, oberhalb der Nöthnitzer Straße, führt hinter den Gebäuden der Universität ein Pfad in Richtung Tonberg unterhalb der Kohlenstraße. Hier befanden sich früher Lehmgruben und alte Ziegeleien, die nach dem 2. Weltkrieg als Schuttabladeplätze genutzt wurden. Diese alte „Lehmi“ wurde von den Kindern noch lange als verbotener Abenteuerspielplatz genutzt. Auf dem Schuttboden haben sich sog. Ruderalpflanzengesellschaften angesiedelt. Ruderalpflanzen (lat. rudus = Schutt) siedeln sich spontan auf mineralstoffreichen, nicht mehr oder nur wenig genutzten Standorten an, die oft „gestört“ sind, z. B. auf alten Bahndämmen, Schuttflächen, Böschungen oder an Wegrainen.

Ruderale Pflanzengesellschaften entwickeln sich: Ihre Sukzession führt von Initialstadien mit einjährigen Kräutern über staudenreiche Gesellschaften bis zu Gebüschen. Diese Flächen sind auch von besonderer Bedeutung für die Tierwelt. Ihre Blüten und Samen sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel, Tagfalter und andere Insekten und sind Versteck und Rückzugsgebiet zu Zeiten der Nutzung angrenzender Flächen (z. B. während der Ernte von Feldern oder der Mahd von Wiesen).

Ruderalpflanzen sind gekennzeichnet durch eine hohe Anpassungs und Vermehrungsfähigkeit. Hier dürfen Sie ruhig einmal einen kleinen Handstrauß pflücken und dabei die Aussicht auf Dresden genießen!