GINKGO-ALLEE



Ginkgoverwandte Pflanzen haben bereits vor den Sauriern großflächig die Erde besiedelt. Ginkgo biloba ist ein "lebendes Fossil" mit hoher Artenfülle im Mesozoicum. In Europa völlig ausgestorben, wurde G. biloba vor 250 Jahren aus Ostasien wieder in Gartenanlagen eingeführt.

Der Ginkgo-Baum gehört zu den Nacktsamern und steht den Farnen sehr nahe. Ein Vergleich mit den Fiederblättern des Frauenhaarfarns verdeutlicht dies. Er gilt als Vorläufer heutiger Nadelbaum-Arten, verfärbt und verliert aber im Spätherbst seine Blätter und treibt im Frühjahr neu aus. G. biloba ist zweihäusig, d. h. männliche und weibliche Blüten sind auf verschiedenen Individuen einer Art.

Wegen ihrer hohen Widerstandskraft gegen Schadstoffe und Schädlinge werden Ginkgos häufig als Straßenbäume gepflanzt, allerdings nur männliche Pflanzen, wegen des hohen Buttersäuregehalts weiblicher Früchte (starker Gestank).

Auf Exkursionen werden Besonderheiten  und ökologische Funktionen der Ginkgo-Bäume erläutert. In Dresden gibt es mehrere Ginkgo-Alleen.


Tipp!

Sieh dir die Blätter genau an. Die Blattnerven verlaufen fast parallel, wie es bei Nadelbäumen der Fall ist. Suche, ob du Früchte oder Blüten entdecken kannst. Blätter und Samen haben heilende Wirkung; z. B. besitzt der Extrakt aus Ginkgoblättern durchblutungsfördernde Eigenschaften.

Blattaderung des Frauenhaarfarns (A) im Vergleich zur Aderung des Ginkgo-Blattes (B)

Blütenstand, Blätter und Frucht des Ginkgo-BaumsGINKGO BILOBA
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie´s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Daß man sie als eines Kennt?
Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Spürst du nicht an meinen Liedern,
Daß ich eins und doppelt bin?


Johann Wolfgang von Goethe, 1815