14. Juli 2011, von: Ilona Hüge Wie sehen die Alternativen aus? Ausweisung des Gewerbegebiets Steinacker weiter umstritten. HERBOLZHEIM. Die Ausweisung des Gewerbegebiets Steinacker am Ortsrand von Wagenstadt hat den Gemeinderat erneut beschäftigt. Er stimmte der Änderung des Flächennutzungsplans mehrheitlich zu, forderte aber eine ausführliche Prüfung eines Alternativstandorts für die künftige Gewerbefläche im Ortsteil. Es ging um die Vorberatung der Tagesordnung für die Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands am nächsten Mittwoch. Ein Thema ist die des Flächennutzungsplans. In Broggingen soll auf eine Gewerbefläche verzichtet, dafür eine in Wagenstadt ausgewiesen werden. Die Fläche wird dabei um ein halbes Hektar reduziert. 1,16 Hektar bleiben für das Gewerbe übrig. Der Standort ist allerdings umstritten: Der Gemeinderat diskutierte eine Stunde lang über das Vorhaben. Grundsätzlich herrscht Einigkeit bei allen Fraktionen, dass eine Eigenentwicklung im Ort möglich sein muss. Auch der Ortschaftsrat in Wagenstadt hat der Ausweisung der Gewerbefläche jüngst zugestimmt. Nicht anfreunden können sich aber viele Gemeinderäte mit dem Standort. Darin sehen sie sich vom Ergebnis der ersten Anhörungsrunde nach der Beteiligung von Bürgern und Behörden bestätigt. 25 Seiten lang sind die Stellungnahmen. Ausdrücklich forderten die Gemeinderäte am Dienstag die Prüfung eines Alternativstandorts, wie es auch das Landratsamt empfohlen hatte. Die Bedenken konzentrieren sich auf die Sorge um das Landschaftsbild: Die geplante Gewerbefläche "Steinacker" liegt am Ufer der "Bleiche" und am Rand der Streuobstweisen. Alternativen zu diesem Standort sollen ausführlicher geprüft werden. Unter dieser Maßgabe wurde der Änderung des Flächennutzungsplans bei 14 Ja, 4 Neinstimmen und einer Enthaltung zugestimmt. Ein Absetzen des Punktes in der Verbandsversammlung, wie es Herbert Oesterle beantragt hatte, wies Bürgermeister Schilling zurück. Das sei schwierig, sagte er, "wenn die anderen drei Gemeinden zustimmen und wir nicht." Schilling sah das Verfahren auch anders als die Stadträte, die sich erst eine Klärung des Standorts gewünscht hätten. "Der jetzige Beschluss führt das Verfahren genau dahin, wo sie es haben wollen, zur Alternativprüfung", betonte er. Vor einer förmlichen Offenlage muss die Prüfung des Alternativstandorts abgearbeitet sein, sagte Planerin Stefanie Burg. Das Verfahren steht erst am Anfang: Auch so wichtige Punkte wie die Ergebnisse aus den beauftragten Gutachten zu Emissionen und Artenschutz müssen noch einfließen.