22. Juli 2011, Leserbrief von: Dr. Marianne Mielke, Herbolzheim GEWERBEGEBIET IN WAGENSTADT Gebot der Zeit, Flächen einzusparen In der Gemeinderatssitzung vom 12. Juli in Herbolzheim wurde zwar, wie von einigen Räten gewünscht, von Bürgermeister Schilling zugesichert, einen Alternativstandort für ein Gewerbegebiet in Wagenstadt prüfen zu lassen. Dennoch war es einmal mehr bezeichnend und interessant zu beobachten, wie ungehalten unser Bürgermeister in der Gemeinderatssitzung auf die Einwände kritischer Gemeinderäte und auch auf Fragen interessierter Bürger reagiert hat. Hiervon abgesehen ist zu der Planung folgendes anzumerken: Es ist schlicht und ergreifend ein Gebot der Zeit, Flächen einzusparen, wo es nur geht. Herbolzheim verfügt bereits über ein großes Gewerbegebiet mit direkter Anbindung an die A5. Hier könnten sich die interessierten Betriebe aus Wagenstadt, die sowieso überörtlich agieren, sofort ohne großen Aufwand ansiedeln. Wenn im Gemeinderat argumentiert wird, Wagenstadt werde zur Schlafstadt, wenn die Betriebe in dieses Gewerbegebiet umsiedeln würden, so ist dies nicht nachvollziehbar. Kein Ort verkommt zur Schlafstadt, wenn Arbeitnehmer gerade einmal drei Kilometer vom Arbeitsplatz entfernt wohnen. Leider wird dieser Gesichtspunkt im Gemeinderat nicht einmal diskutiert. Die damit verbundene Kostenersparnis für Planung, Erschließung und notwendige teure Gutachten sowie die Vermeidung langfristiger Folgekosten für ein weiteres Gewerbegebiet wäre sicher auch einer Erwähnung im Gemeinderat wert. Unterm Strich stellt sich die Frage, ob mit dieser Planung nicht einfach um jeden Preis die Privatinteressen einiger weniger Einzelpersonen bedient werden sollen.