Herbolzheim (dö). Am Montag hat sich im Gasthaus „Dionysos“ eine Interessensgemeinschaft namens „IG Steinacker – Stopp dem Flächenfraß“ gegründet. Deren Hauptforderung: Sie wollen, dass das angedachte Gewerbegebiet „Steinacker“ bei Wagenstadt auf Gemarkung Herbolzheim ins bestehende 30 Hektar große Gewerbegebiet nach Herbolzheim kommt. Die Köpfe der Interessensgemeinschaft haben sich bereits durch Leserbriefe zum Thema „Flächenverbrauch“ hervor getan. Flächen einsparen sei das Gebot der Stunde. Die Personen sind die BUND-Vertreter Traudel Pfannendörfer und Peter Steiert, die NABU-Vertreter Rüdiger Weis und Ursula Bantel-Schaal, Marianne und Otto Mielke, der Naturschutzbeauftragte des Landkreises, Reinhold Hämmerle, der ehemalige Herbolzheimer Stadtbaumeister Maximilian Bauch, die Wagenstadter Hans-Jörg Knittel, Ingrid Vössing, Peter Kleisle und Renate Meier. Vereinbart wurde in einer ausführlichen Gesprächsrunde, Petitionen über die Landtagsabgeordneten Alexander Schoch (Bündnis 90/Grüne), Sabine Wölfle (SPD) und Marcel Schwehr (CDU) im Landtag einzureichen. Zehn Leserbriefe wurden in der lokalen Tageszeitung zu diesem Thema veröffentlich, jedoch keiner der Befürworter des angedachten umstrittenen Gewerbegebiets „Steinacker“. Die Forderungen im Einzelnen: Das Ortseingangsbild von Wagenstadt solle erhalten bleiben. Alternativen seien bereits im bestehenden Gewerbegebiet in Herbolzheim und dort sei hinreichend Platz vorhanden. Entgegen der Mehrheitsmeinung im Gemeinderat solle das Gewerbegebiet auf keinen Fall im Ortsteil Wagenstadt entstehen, auch wenn sich dort vorzugswürdige Alternativen eröffnen. Im November wird das Gewerbegebiet Steinacker wieder Tagesordnungspunkt in der Gemeindeverwaltungsverbandssitzung sein. Ein schriftlicher Antrag, den Tagesordnungspunkt von der Tagesordnung abzusetzen, bis ernsthafte Alternativen vom Planungsbüro Fahle geprüft wurden, ging durch Herbolzheims Gemeinderat Dennis Özkan (SPD) am Tag vor der jüngsten Gemeindeverwaltungsverbandssitzung im Juli beim Verbandsvorsitzenden Ernst Schilling ein. Der Verbandsvorsitzende Ernst Schilling, Bürgermeister von Herbolzheim, setzte zur Überraschung der Interessensgemeinschaft den Tagesordnungspunkt vor der Sitzung ab. Ohne Diskussion wurde dem so stattgegeben. Die Interessensgemeinschaft, so Traudel Pfannendörfer, werde dauerhaft und hartnäckig sich dem Thema annehmen. Vorstellbar sei eine Unterschriftensammlung. Rüdiger Weis zeigte sich am Montag zuversichtlich, dass 1000 Unterschriften aus der Gesamtstadt von Unterzeichnern zusammen kommen können, die Gegner des geplanten Gewerbegebiets Steinacker am Ortseingang Wagenstadts auf Gemarkung Herbolzheim sind. Und auch andere Wege zur „Vernunftfindung“ (so Ursula Bantel-Schaal) werden erwogen: Ursula Bantel-Schaal und Rüdiger Weis werden unter Umständen das direkte Gespräch mit einem Bauunternehmer aus Wagenstadt suchen, welcher Interessent am Gewerbegebiet Steinacker ist. „Dem könnt ihr weis machen, dass er für die Kunden im Gewerbegebiet in Herbolzheim in Autobahnnähe viel sichtbarer ist als bei Wagenstadt“, sagte Peter Steiert.