07. September 2011, Leserbrief in der BZ GEWERBEGEBIET "Eingliederungsvertrag ist lange überholt" Zum Bericht "Gewerbegebiet: Räte halten an den Plänen fest" (BZ vom 3. September) erreichte uns eine weitere Zuschrift: Bürgermeister Schilling und der Herbolzheimer Gemeinderat haben beschlossen, Alternativen zum Gewerbegebiet Steinacker prüfen zu lassen. Bevor nun ein Ergebnis vorliegt, erklärt der Ortschaftsrat Wagenstadt, an der Planung Steinacker festzuhalten. Das wundert schon sehr, hier will man doch tatsächlich über etwas verfügen, was einem gar nicht gehört. Tatsache ist, dass es hier um ein Grundstück geht, das schon immer zur Gemarkung Herbolzheim-Kernstadt gehört. Zur Argumentation der Wagenstadter Räte bezüglich Bevölkerungsentwicklung (immer mehr Ältere, immer weniger Kinder): Dies ist ein deutschlandweites Problem, wogegen in Wagenstadt ein kontinuierlicher Bevölkerungszuwachs zu verzeichnen ist, ohne vorhandenem Gewebegebiet. Der Eingliederungsvertrag vor über 30 Jahren zwischen Herbolzheim und Wagenstadt, der das Zusammenwachsen beider Orte im Sinne von "verbauen" als förderlich empfand, ist doch heute schon lange überholt. Man kann auch aus Fehlern anderer lernen – siehe Raum Stuttgart – und muss nicht die gleichen Fehler wiederholen. Orte können auch durch Naherholungsgebiete zusammenwachsen, aber zuerst sollten sie in den Köpfen zusammenwachsen. Die Wagenstadter sind auch Herbolzheimer, die herzlich im gemeinsamen Herbolzheimer Gewerbe- und Industriegebiet willkommen sind. Von dem bisschen Natur zwischen Herbolzheim und Wagenstadt, das uns nicht trennen, sondern verbinden soll, profitieren doch alle, denn schließlich wollen wir doch auch in Herbolzheim Leben und nicht nur Arbeiten. Traudel Pfannendörfer, Herbolzheim