Presseerklärung der IG-Steinacker vom 25.09.2011: Gewerbegebiet „Steinacker“ - IG reicht Petition ein Wie angekündigt hat jetzt die Interessengemeinschaft „IG Steinacker – Stopp dem Flächenfraß“ dem Landtag eine Petition vorgelegt, mit der sie auf die ihrer Ansicht nach verfehlte Planung eines Gewerbegebiets am Rande des Herbolzheimer Ortsteils Wagenstadt reagiert. Ziel der Petition ist es, das Vorhaben, dem nach Überzeugung der IG das städtebauliche Er- fordernis fehlt, zu verhindern. Dabei geht es der IG vor allem darum, einen Diskussionsprozess, der von den örtlichen Gremien und der Verwaltung bereits totgesagt sei, weiter mit Leben zu füllen. Es könne nicht sein, dass in Zeiten, in denen der nachhaltige und ressourcen- schonende Umgang mit den immer weniger werdenden Freiflächen zum Allgemeingut geworden sei, weiterhin kritiklos Grund und Boden versiegelt werde, wenn gleichzeitig gut erschlossene Gewerbeflächen in der Kernstadt zur Verfügung stünden. Wie den Erläuterungen zur 14. Änderung des Flächennutzungsplans zu entnehmen sei, habe die Anbindung an die überörtlichen Verkehrsachsen für die Standortwahl größte Bedeutung. Dieses Kriterium werde nach Auffassung der IG jedoch völlig außer Acht gelassen, wenn sich die ansiedlungs- willigen Firmen an einem völlig abgesetzten Standort am Rand eines ländlich geprägten Ortsteil wie Wagenstadt niederliessen. Ganz und gar abwegig sei es, wenn sich Ortschaftsrat, Gemeinderat und Verwaltung dabei auf den 40 Jahre alten Eingliederungsvertrag beriefen. Die IG sieht diesen Vertrag, der noch den Wachstumsidealen der späten 1960er Jahre entsprungen sei, heute als völlig überholt an. Damals sei städtebauliche Entwicklung noch mit der Ausweisung neuer Bauflächen und der Versiegelung von Freiflächen gleichgesetzt worden. Diese Planungsmaxime gelte heute allerdings nicht mehr, was sich nicht zuletzt in dem noch von der früheren schwarz-gelben Landesregierung ausgerufenen landesweit zu beachtenden Flächensparappell ausdrücke. Aus diesen Gründen gehe es, wie die IG meint, nicht an, dass die Gremien und die Verwaltung jegliche Diskussion über die Umsiedlung der fraglichen Firmen in das bestehende Herbolzheimer Gewerbegebiet verweigerten und stattdessen immer wieder stur betont werde, ein eigenes Gewerbegebiet sei für Wagenstadt unabdingbar. Erfreut ist die IG darüber, dass ihre Argumente inzwischen auch von der Bevölkerung der Kernstadt und der Ortsteile wahrgenommen und bestätigt werden. So habe man seit dem letzten Treffen der IG in weniger als 14 Tagen über 120 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern gesammelt, die die Petition unterstützen. Dabei sei bemerkenswert, dass fast 30 dieser Unterschriften aus Wagenstadt stammen, zumal dort mehrfach allein deshalb auf eine Unterschrift verzichtet wurde, weil man Rücksicht auf familiäre, freundschaftliche oder andere gesellschaftliche Bindungen nehmen müsse. Die IG wird, nachdem sie die bisher gefüllten Unterschriftslisten der Petition beigefügt hat, auch in den nächsten Tagen und Wochen versuchen, weitere Mitstreiter zu gewinnen und hofft, dem Landtag in Bälde noch mehr Unterschriften vorlegen zu können.