Das BUND-Teilprojekt

Die Drusel in der Aue

Für den offenen Unterlauf der Drusel sollte anhand des alten Verlaufs Vorschläge zur Restrukturierung des Bachlaufs in der Fuldaaue gemacht werden. Durch den Bau eines Regenrückhaltebeckens in den letzten Jahren hat sich die Gewässerqualität der unteren Drusel bereits verbessert. Mit der Umsetzung der BUND-Vorschläge könnte auch eine Verbesserung der Gewässermorphologie erreicht werden.

Bestandsaufnahme

Die Drusel kommt wieder ans Tageslicht                     Drusel-Kanal

In der Karlsaue kommt die Drusel wieder ans Tageslicht. Aber im Untergrund hat sie ihren Namen verloren: sie heißt jetzt "Kleine Fulda". Sie könnte auch Drusel-Kanal heißen, denn obwohl in der Aue viel Platz ist, fließt der Bach in einem mit Ufermauern begrenzten Bett. Sogar die Bachsohle ist befestigt.

Drusel-Kanal2                       befestigte Sohle   

Der Beitrag zur Ausstellung

Die BUND-Jugend Kassel und Schüler der Friedrich Wöhler-Schule haben den Abschnitt der Drusel von der Tischbeinstraße bis zur Mündung in die Fulda bearbeitet. 

Drusel-heute und gestern Zum Vergrößern auf die Bilder klicken    Ausstellungstafel

Kernstück des Teilprojekts war der Vergleich des ursprünglichen Verlaufs der Drusel mit dem heutigen. Dazu haben die Jugendlichen drei Karten übereinander gelegt: Ein Luftbild und der Entwässerungsplan von heute liegen auf einem historischen Plan. Durch Hochklappen der einzelnen Kartenteile kann der Betrachter sehen, wo die Drusel heute im Verborgenen fließt und wie sie früher floss.


Die Ziele des BUND-Kassel

Gegen die Renaturierung eines verbauten, innerstädtischen Baches spricht oft der mangelnde Platz. In der Karlsaue trifft dies nicht zu. Deshalb sieht der BUND in der Karlsaue den ersten Schritt zur Renaturierung der Kleinen Fulda - Drusel.

   

Die unsichtbare Kraft der Drusel nutzen 

    

    Hoffnung1                                 Hoffnung2

    Bild links:Einzelne achtlos in den Bach geworfene                                    Bild rechts: 

    Steine erzeugen kleine Strömungen, die                                                  Noch ist es nur ein Anfang - 

    wiederum zur Verlagerung von Material                                                    die Strömung nagt an der Ufermauer

    beitragen.                                                                                              und die Vegetation rückt ins Wasser vor.

          

Hoffnung4     

    

    

    

    

    

    

    

    

    
    Bild links: 
  

    In den ruhigeren Zonen lagert sich 

    Feinmaterial ab, in den 

    bewegteren Bereichen liegen Kiesel.

    

        

       

Hoffnung3            

      

    

   

       

Bild rechts:   

Pflanzen suchen den Weg ins Wasser    
und verändern so ebenfalls die Strömung.    

   

   

Aufgrund der günstigen Standortbedingungen in der Aue (viel Platz, keine Gefährdung von Bauwerken) könnte die Renaturierung der Drusel in diesem Bereich mit Mitteln der Natur durchgeführt werden. Notwendig wäre lediglich das Unterstützen dieser Mittel durch Entfernen einzelner Sohl- und Mauersteine. Diese könnten, im Bach angehäuft, die unterschiedlichen Strömungen verstärken. Reparaturmaßnahmen wären hinfällig.

 

Schüler lassen die Drusel frei fleißen

Am 21. September trafen sich Schüler der Waldorfschule mit dem BUND in der Karlsaue, um die Drusel symbolisch zu renaturieren. Dazu steckten sie blau-weiße Fähnchen in die Wiese, die den neuen Lauf der befreiten Drusel anzeigen sollten.

Schüler befreien Drusel

 

Das Ergebnis ist beachtlich: Die Drusel darf jetzt im alten Bett frei fließen!

  

Freier Lauf der Drusel 1    Freier Lauf der Drusel 2

 

Damit die Vision der Schüler und des BUND auch in die Tat umgesetzt wird, werden noch viele Gespräche geführt werden müssen. Einige Ortschaftsbeiräte befassen sich bereits mit dem Thema. Der BUND bleibt am Ball!


Einbindung in die (Schul-)Bildung

Jugendliche könnten zusammen mit dem BUND die Renaturierungs-Initial-Steine in die Drusel werfen. Darüber hinaus wäre das Projekt im Rahmen der documenta 12 Fragen zu betrachten:

   

                                Ist die Moderne unsere Antike? 

                                Was ist das bloße Leben?

                                Was tun (in der Bildung)?

   

Die Eigen-Renaturierung könnte über viele Jahre von Schülern beobachtet werden. Eine solche stadtnahe Bachdynamik in den Naturkunde-Unterricht integrieren zu können, dürfte wohl einzigartig in Hessen sein.

Die Renaturierung der Drusel könnte so einen unschätzbaren Lehrbeitrag in Sachen Natur für die Kasseler Schüler darstellen.

   

                

Die überregional Bedeutung und Popularität der documenta 12 soll genutzt werden, um auf den verbauten und naturfernen Zustand der Drusel hinzuweisen und die Umsetzung der BUND-Vorschläge zu unterstützen.

Der betroffene Gewässerabschnitt liegt außerhalb des Weltkulturerbes „Karlsaue“.