Kreisgruppe
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Am Schaalsee bei Dargow 28.11.2002 |
kurz
und BUNDig
Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet Nr.
3/2002
August 2002
25 Liebe Mitglieder und Freunde des BUND! We proudly present: Ausgabe Nr. 25 von kurz und BUNDig! Seit August
1996 informieren wie Sie regelmäßig alle vier Monate mit diesem Rundbrief.
Unser Hauptziel ist, Ihnen ein Bild von unserer Arbeit zu geben. In den ersten
Ausgaben haben wir auch Themen aufgegriffen, die von allgemeiner umweltpolitischer
Bedeutung waren. Dabei haben wir insbesondere alle (uns bekannten) Biohöfe im
Kreis vorgestellt. Wenn sie die alten Rundbriefe aufbewahrt haben, können Sie
sich darin auch heute an den i. a. noch gültigen Adressen mit
Bezugsmöglichkeiten orientieren. Nach Abschluss der Höfe-Serie gab der Inhalt
fast ausschließlich Aktivitäten der Kreisgruppe wieder. Mit Stolz können wir
bemerken, dass wir den Brief damit immer gut füllen konnten. Nicht nur das,
bisweilen haben wir Beilagen mitgegeben, die weitere Informationen
enthielten. In der Hoffnung auf ein „Weiter so!“ grüßt Sie die Redaktion von
kurz und BUNDig. Aktuelle Themen
Atomausstieg
privat
Alle Umweltschutzverbände sind sich in der
Ablehnung der Atomkraft für die Stromerzeugung einig. Die Gründe liegen nicht
nur in den Gefahren wie Strahlenbelastung und Möglichkeit eines GAU. Auch
sonst spricht aus Umweltsicht nicht viel für Atomenergie. Der Wirkungsgrad
ist mit ca. 30 % bescheiden. Die abgegebene Wärme wird nicht genutzt und
verändert das Klima mit den bekannten negativen Folgen. Der CO2-Anteil
der Emission ist in der Gesamtbilanz auch nicht geringer als bei anderen Energieformen
(außer bei Kohle). Was liegt also näher, als alternative Energien ins
Auge zu fassen. Mit der freien Wahl des Stromanbieters hat der Gesetzgeber
den Bürgern ein Mittel in die Hand gegeben, selbst Einfluss auf die genutzte Energieform
und damit auf den Anteil an schädlichen Stoffen zu nehmen, die an die Umwelt
abgegeben werden. Wenn möglichst viele Menschen ihren Strombedarf aus
Nicht-Atomkraft beziehen, schaffen sie ihren eigenen „Atomausstieg“. Seit der Festschreibung des Gesetzes zur freien
Anbieterwahl haben sich diverse Firmen etabliert, die allein oder zum Teil
die Erschließung neuer
regenerativer Energien unterstützen. Die meisten bieten einen Mix aus
verschiedenen Quellen an wie Wind, Wasser, Biomasse und Sonne. Der BUND hat
gemeinsam mit sieben anderen Umwelt- und Verbraucherverbänden das Zertifikat Grüner Strom Label (GSL) entwickelt.
Um das Zertifikat zu bekommen, dürfen Stromanbieter ausschließlich Strom aus
erneuerbaren Energiequellen verwenden. Zudem müssen sie den von Kunden
bezahlten Aufpreis in den Ausbau von Anlagen zur Stromgewinnung aus
erneuerbaren Energien investieren, für die die gesetzliche Einspeisevergütung
nicht ausreicht. Der BUND empfiehlt vor allem Ökostromanbieter, denen das GSL
verliehen wurde. Strom aus gasbetriebenen Blockheizkraftwerken
(Gas-Strom-Wärme-Kopplung = GSWK) ist zwar nicht regenerativ, aber als
Übergangsquelle wegen des hohen Wirkungsgrades gegenüber herkömmlichen
Energien von relativ hohem Wert. Wir haben in der unten stehenden Tabelle die
zwei für den BUND wichtigsten Anbieter mit GSL aufgestellt. Dazu finden sich
zwei Anbieter von GSWK, die berücksichtigt werden können, wenn GSWK
unterstützt werden soll. Die Preiskonditionen sollte man selbst anfordern. In größeren Städten müssen die Belange der
Stadtwerke besonders beachtet werden. Es gibt sogar Stadtwerke, die nach Grüner Strom Label produzieren. Die
Ortsgruppe Geesthacht des BUND hat in Zusammenarbeit mit der BI Umweltschutz
Geesthacht einige Aspekte bezogen auf die Stadtwerke Geesthacht zusammengestellt.
Geesthachter Bürger beziehen ihren Strom vorwiegend von den Stadtwerken. Ein
massenhafter Umstieg auf regenerative Energien würde die Stadtwerke schwächen.
Die Stadt Geesthacht ist mehrheitlich an den Stadtwerken beteiligt. Gewinne
der Stadtwerke kommen also auch der Stadt zu Gute. Doch beziehen auch die
Stadtwerke einen Teil des Stroms von der Schleswag, also aus AKWs. Da die
Stadt sich zum Ziel gesetzt hat, Maßnahmen zur Energieeinsparung an
öffentlichen Gebäuden umzusetzen sowie Sonnenkollektoren auf Dächern zu
installieren, besteht eine Unsicherheit, ob ein Ausstieg aus den Stadtwerkern
empfohlen werden soll, da das ja diese Bemühungen konterkarieren würde.
Allerdings haben sich bis jetzt die Stadtwerke nicht bereit erklärt, den aus
Kollektoren gewonnenen Strom auch ins Netz zu speisen. BUND und BI wollen und
werden sich weiterhin direkt mit den Stadtwerken in Verbindung setzen und
versuchen, die Unterstützung regenerativer Energien voranzutreiben.
Aufruf
zur Bundestagswahl 2002
Keiner Bundestagswahl kam bisher
aus der Sicht von Natur- und Umweltschutz eine solche Bedeutung zu wie der
diesjährigen. Nach 16 Jahren Stagnation unter Helmut Kohl hat die aktuelle
Regierung von SPD und Bündnis 90/Die Grünen einige umweltpolitische Reformen
auf den Weg gebracht, denen beim Regierungswechsel die sofortige Rücknahme
droht. Es würde den Rahmen dieser Schrift sprengen, alle Ansätze gelungener
natur- und umweltrelevanter Gesetzesinitiativen aufzuzählen. Die wichtigsten
sind sicherlich die Ökosteuer, die Stärkung umweltfreundlicherer Verkehrsmittel,
das Bundesnaturschutzgesetz, der Tierschutz, der Verbraucherschutz und die
Wende in der Agrarpolitik. Gerade weil einige dieser Reformen noch am Anfang
stehen, und eine Ausreifung erst in der nächsten Legislaturperiode erfolgen
kann, wäre es verheerend, sie wieder zurückzunehmen. Das aber hat die Opposition
von CSU/CDU und FDP angekündigt. Doch nicht nur dies: Der Kanzlerkandidat der
CDU/CSU hat verlauten lassen, in Fragen von Umwelt- und Naturschutz die Unternehmen
allein verantwortlich handeln zu lassen. Das sogenannte Kompetenzteam der
CDU/CSU weist keinen Umweltzuständigen aus. Wir schließen daraus, dass es
diesen im nächsten Kabinett zumindest als Ressortleiter nicht geben wird. Das
stößt jeden verantwortungsbewusst denkenden Bürger umso mehr vor den Kopf,
als gerade die mit höchster Wahrscheinlichkeit durch eine Klimaänderung
hervorgerufenen jüngsten Katastrophen mehr denn je allergrößte Anstrengungen
in der Umweltpolitik erfordern. Liebe BUNDler! Wir sprechen keine
Wahlempfehlung aus. Wir hoffen aber, dass Sie bei der Abgabe Ihrer Stimme
auch ganz besonders Umweltaspekte berücksichtigen. Rückblick
Jahreshauptversammlung
Die diesjährige
Mitgliederversammlung der Kreisgruppe des BUND am 28. Juni im Kulturbahnhof Schmilau
war gut besucht. Im Mittelpunkt stand ein Vortrag von Kreisforstdirektor
Franz-Sales Froehlich zum Thema Natur und Tourismus. Im formalen Teil wurden
Vorstand und Kassenwart einstimmig entlastet. Mit Katharina Budde aus Mustin
wuchs der Vorstand nunmehr auf nun zwölf Personen. Sie wird sich schwerpunktmäßig
um die Betreuung von Kindergruppen im BUND und die Etablierung eines
BUND-Waldkindergartens kümmern. Der Vorstand berichtete über seine
Aktivitäten, u.a. zum Atomausstieg, Amphibienschutz und zur Verkehrswende.
Zukünftig ermöglicht der BUND den Menschen im Kreis, sich als Projektpaten an
Naturschutzmaßnahmen „vor der Haustür“ zu beteiligen. Dazu beschloss die
Mitgliederversammlung in die Satzung die Projektpatenschaft aufzunehmen, so
dass Spenden steuerlich abzugsfähig sind. Atomenergie
Am 21.
Juni informierte der Kieler Staatssekretär Wilfried Voigt die Geesthachter
Ratsversammlung über den Stand der Ermittlungen in der Sache Strahlenpartikel
in der Elbmarsch. Fragen aus dem Besucherkreis waren nicht zugelassen.
Deshalb gab ich einen Fragenkatalog zu Unklarheiten und Ungereimtheiten an
die Presse. Zum Thema Katastrophenschutz habe ich eine Anfrage an den
Kreistag gerichtet. Der Landrat versprach, zu den von den Rettungsdiensten
aufgezeigten Unzulänglichkeiten eine Stellungnahme vorzulegen. Wegen der
anhaltenden Atommülltransporte habe ich in einer Presseerklärung erneut die
Aufbereitung als Verbrechen an der Umwelt thematisiert. Eugen
Prinz. Termine
· Stand des BUND in Wentorf
bei dem Aktionstag der örtlichen
Agenda 21-Gruppe mit Ausstellung zur Lohe, Preisquiz, Informationen zu
Stromanbietern und zur Bundestagswahl. Termin: 8. September, 10 - 17 Uhr Ort: Wentorf, Möbelpark Sachsenwald, Südring · Stand des BUND in Börnsen auf dem Heimatfest mit
Körner-Quiz, Fühl-Quiz für Kinder, Ausstellung von Vogelnestern, Informationen
zu Stromanbietern und zur Bundestagswahl. Termin: 14. / 15. September, 14-18 / 14-17 Uhr Ort: Schule Börnsen am Hamfelderedder · Energietage
in Wotersen Die
Regionalgruppe Eurosolar veranstaltet eine Tagung und Ausstellung zum Europäischen
Biomassetag. Dabei stehen „Solare Energien“ im Vordergrund. Die Solarbahn AG
aus MV zeigt einen mit Sonnenkraft getriebenen Zug. Außerdem wird ein Auto
vorgestellt, das mit Luft fährt. Weiterhin werden sich Handwerkerbetriebe aus
dem Kreis zu dem Thema präsentieren. Für einen musikalischen Rahmen ist
ebenso gesorgt wie für Essen und Trinken. Wer etwas über die Gruppe erfahren
möchte, wendet sich an Rolf Feldmann: Telefon 04155 / 5626, E-Mail:
RolfFeldmann@gmx.de Termin: 5. Oktober, 11 bis 19 Uhr: Tagung, Ort: Gut Wotersen · Lauenburger Apfelfest Nach
Schwarzenbek 1998 startet in Lauenburg das zweite Apfelfest von Hans-Jürgen
Rumpf in Zusammenarbeit mit der Stadt Lauenburg und dem BUND. Geboten werden
u. a.: Zubereitungen von Äpfeln, Marmeladen, Gelees, Kuchen, Angebote von
Bio-Höfen, musikalische Darstellungen, Kunsthandwerk, Schafe und Ponys zum
Streicheln, Bienenzüchter, Lehmbauer und Landwirte, Spiele und Wettbewerb. Termin: 12./13. Oktober ganztägig Wanderungen mit Barbara Denker
· Sonntag, 1. September, 10 Uhr · Sonntag, 6. Oktober, 10 Uhr |
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