Kreisgruppe
    Herzogtum Lauenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dalbekquelle im Frühling (Kröppelshagen)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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17.03.2003

 

               kurz und BUNDig

                                     Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet

                                       Nr. 1/2003                            März 2003

 

 

Liebe Mitglieder und Freunde des BUND!

In diesem Rundbrief wird von einer bemerkenswerten Premiere berichtet: Dem Besuch des Leiters der Kreisverwaltung und seines aus Umweltsicht wichtigsten Abteilungsleiters bei der Kreisgruppe des BUND. Dass sich die Verwaltung Wünsche und Sorgen aus dem ehrenamtlichen Umwelt- und Naturschutz anhört, ist ein Novum und verschafft dem BUND Respekt vor dem neuen Landrat. Wenn auch die Vorstellungen des BUND zum Umwelt- und Naturschutz nicht gleich insgesamt umgesetzt werden können, so ist es doch ein erster Schritt, Gehör gefunden zu haben.

In Niedersachsen hört man beim Umgang mit dem ehrenamtlichen Naturschutz von einem anderen Weg: Um Geld zu sparen, wird er in die Verantwortung politischer Entscheidungen eingebunden. In einer Meldung der taz vom 25. Februar liest sich das so: „Ehrenamtliche Helfer aus den Naturschutzverbänden sollen staatlich finanzierten Versicherungsschutz erhalten und mehr Aufgaben übernehmen.“

 

Aktuelles Thema

 

Querschnitt durch die Arbeit des BUND im Kreis

Im Februar war der Landrat des Kreises Herzogtum Lauenburg, Herr Gerd Krämer, in einer Sitzung des Kreisvorstandes zu Gast. Er wurde begleitet vom Leiter des Fachbereiches Regionalentwicklung, Umwelt und Bauen, Herrn Michael Hansberg. Der Vorstand der Kreisgruppe hatte vorbereitend für dieses Treffen acht Fragenkomplexe ausgearbeitet und spezielle Fragen dazu an die Gäste aus der Kreisverwaltung gestellt. Herr Krämer oder/und Herr Hansberg nahmen zu jedem Komplex gesondert Stellung. Im Prinzip wurden alle mit den Fragen verbundenen Anregungen oder Wünsche als berechtigt anerkannt. Jedoch gaben die Gäste an, dass eine Umsetzung in der Regel auf Schwierigkeiten stoße: Entweder fehle die Kompetenz oder das Geld.

Die der Verwaltung vorgelegten Fragenkomplexe spiegeln die aktuellen Arbeitsschwerpunkte der Kreisgruppe wider. Um für die Mitglieder die Inhalte zu dokumentieren, sollen hier die Schwerpunkte mit Hinweisen auf einen Handlungsbedarf kurz umrissen werden.

1.  Anerkennung des ehrenamtlichen Natur- und Umweltschutzes im Kreis

Um Natur und Umwelt durch eine nachhaltige Entwicklung zu bewahren, hat sich der ehrenamtliche Natur- und Umweltschutz entwickelt. Wie in den anderen gesellschaftspolitischen Feldern ist aus dem Engagement Weniger eine Gemeinschaftsaufgabe entstanden, die auch der finanziellen Unterstützung der Gesellschaft bedarf. Der vom Kreis gewährte Zuschuss für ehrenamtliche Tätigkeit im Umwelt- und Naturschutz reicht trotz sparsamster Haushaltsführung zur Finanzierung der Kosten nicht mehr aus.

2.  Verwendung erneuerbarer Energien im Kreis

Um die von Rio 1992 (Agenda 21) und in den Folgekonferenzen formulierten Ziele des Klimaschutzes – eine deutliche Minderung von CO2-Emissionen – in der Praxis zu erreichen, bedarf es erheblicher Anstrengungen, die insbesondere auch lokal umgesetzt werden müssen. Mit den derzeitigen Regelungen des Energie-Einspeisungs-Gesetzes (EEG) und des Kraft-Wärme-Kopp­lungs­ge­set­zes (KWKG) sind die Rahmenbedingungen für den Einsatz von KWK-Anlagen verbessert worden. Der Bund wünscht sich daher von der Kreisverwaltung die Durchführung eines Projekts Energieerzeugung aus erneuerbaren Trägern. Genutzt werden sollte vor allem das vermehrt anfallende Holz aus Forsten, Knicks, Sägewerken und Weihnachtsbäumen.

3.  Verkehr umweltverträglicher abwickeln

Der Autoverkehr ist wegen des Schadstoffsausstoßes, des Lärmfaktors und der Vernichtung von Lebewesen eines der großen Klima- und Umweltprobleme. Andererseits blockieren immer mehr Autos auf den Straßen den Wirtschaftsverkehr. Damit dieser in Zukunft funktionieren kann, müssen die Straßen vom Schwerlastverkehr befreit werden. Bei der Bahn liegen durch Reaktivierung und Ausbau vorhandener Strecken kostengünstigere Möglichkeiten für den Personen- und Gütertransport. Der Kreis sollte vehement von Land und Bund die Entwicklung hin zum Schienenverkehr verlangen. Der BUND regt insbesondere die Reaktivierung der Schienenstrecke Lübeck-Hagenow Land durch den Kreis an.

Zur Verlagerung von Verkehr auf die Schiene schlägt der BUND Maßnahmen vor, wie z. B. Bahnanschluss für Gewerbegebiete, Erhalt der Gütergleise und Förderung der Güterverladung. Weiterhin legt der BUND Vorschläge zur Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) vor. Bei vermehrter Konzen­tration auf das Auto läuft der ÖPNV Gefahr, immer unbezahlbarer zu werden. Zum Thema Straßenneubau fordert der BUND, dass der Bedarf neu untersucht werden muss. Er stellt fest, dass der Kreis Leidtragender des überregionalen Straßenbaus zu werden droht.

4. Knickschutz

Zwischen 1959 und 1974 sind im Rahmen der Flurbereinigung etwa drei Viertel aller Knicks in Ackerfläche umgewandelt worden. Die Reste sind laut Landesnaturschutzgesetz geschützt. Das Gesetz und erweiterte Bestimmungen im Knickerlass regeln die Knickpflege verbindlich. Trotz der Mitwirkung der Landwirte am Knickerlass wird dieser häufig nicht beachtet. Teilweise werden Knicks durch Umpflügen vollständig beseitigt. Trotz der Meldung von Verstößen an die Kreisverwaltung werden diese so gut wie nicht geahndet. Die Argumente der Verwaltung: Zu viele Vorgänge auf dem Schreibtisch, zu wenig Personal für die Bearbeitung, nur schwerwiegende Verstöße werden verfolgt.

5. Amphibienschutz

Seit 1985 betreiben Amphibiengruppen u. a. des BUND den Schutz unserer heimischen Lurche. Der Arbeitsschwerpunkt liegt in den Wanderungshilfen während der Laichzeit mit dem sicheren Hinübertragen über die Straßen. Darüber hinaus werden Maßnahmen in und an Laichgewässern sowie an Landlebensräumen durchgeführt. Die ehrenamtlichen Gruppen tragen nicht nur zum aktiven Amphibienschutz bei, sie erbrachten Leistungen im Gegenwert von einigen 10.000 Euro. Kreispolitik und Kreisverwaltung haben bisher trotz zur Verfügung gestellter Gelder bisher nur an zwei Stellen für den Bau fester Anlagen umgesetzt. Der BUND fordert, alle Gefahrenbereiche mit Leitanlagen nach und nach dauerhaft zu sichern.

6.  Naturnahe Waldbewirtschaftung

Der Kreis ist der waldreichste in Schleswig-Holstein und mit rund 10.000 ha Wald einer der größten Forstbesitzer in Deutschland. Auch die Qualität der geprüften und zertifizierten Waldbewirtschaftung ist mit den Kriterien des FSC-Siegel einzigartig und bewährt. Die Vorteile: Nachhaltige Waldwirtschaft, keine Kahlschläge, ökologische Vielfalt, bessere Qualität sowie höhere und stabile Preise. Der BUND schlägt die Bildung einer Arbeitsgruppe zum Absichern und Verbreiten der Vorteile der FSC-Zertifizierung vor.

7. Katastrophenschutz

Der BUND verweist auf Unzulänglichkeiten im Kata­strophenschutz. Diese betreffen vor allem die Geesthachter Atomanlagen und die durch das Elbe-Hoch­wasser gefährdeten Industrieanlagen in Lauenburg.

8. Naturkundehaus / Tourismusmarketing

Das ab 1996 vom zuständigen Kreisforstamt und von Umweltgruppen entwickelte Konzept zur Weiterentwicklung von Tourismus und Naturschutz im Naturpark Lauenburgische Seen sah im wesentlichen die Erhaltung von Natur und Landschaft, Förderung umweltverträglicher Nutzungen, Unterstützung regionaler Produkte sowie Umweltbildung vor. Dieses wurde im Jahre 2000 vom Kreistag durch ein neues Tourismus-Mar­ke­ting-Konzept ersetzt. Darin bekommt das Naturerleben in unterschiedlicher Form Priorität.

Der BUND ist überzeugt davon, dass die natürlichen Gegebenheiten im Kreis die Einzigartigkeit der Region ausmachen. Das vorhandene Naturpotenzial sollte unbedingt geschützt und weiterentwickelt werden. Nur eine intakte, qualitativ und quantitativ gesicherte Natur ist dazu geeignet, Naturerlebnisse für Touristen und Einheimische zu ermöglichen. Der BUND fordert deshalb die Gleichwertigkeit von Marketing und Nachhaltigkeit im Naturschutz. Er unterstützt die Einrichtung eines Naturpark-Zentrums als Informations- und Bildungsforum für Naturschützer, Naturinteressierte und Erholungssuchende.

 

 

Termine

Sieben Jahre Knickerlass – Was hat er gebracht?
Podiumsdiskussion über Knicksschutz

Teilnahme von Vertretern des Umweltministeriums, des Landesamtes für Naturschutz, der Unteren Naturschutzbehörde, des Bauernverbandes und des BUND.

Termin:      Montag 31. März, 19.30 Uhr

Ort:            Gaststätte „Gothmann“
                   in Breitenfelde an der B207

Frühlingswanderung in die Dalbek

Die Ortsgruppe Börnsen des BUND lädt zum Ausflug ins Tertiär ein. Weiteres Ohrenmerk: Aprilsänger.

Termin:      Samstag 12. April, 10 Uhr

Ort:            Waldschule Börnsen am Hamfelderedder

Wanderung und Vortrag Pirschbachtal

Die Ortsgruppe Mölln des BUND lädt zum Kennenlernen des Pirschbachtals ein (nördlich Mölln). Beginn mit einer ca. einstündigen Wanderung mit Barbara Denker. Im Anschluss stehen Vorträge von Barbara Denker über die Geschichte des Tals und Gabi Stein über die Schutzbemühungen auf dem Programm.

Termin:      Dienstag 29. April, 18.30 Uhr

Ort:            Gaststätte „Zur alten Ziegelei“,
Stadtziegelei 1, Mölln
(nahe B207 Ausfahrt Mölln-Nord)

Stand des BUND bei den Tourismus-Tagen

Bei den ersten von der Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH veranstalteten Tourismus-Tagen ist der BUND mit einem Stand vertreten: Thema Naturverträglicher Tourismus mit Preisquiz.

Termin:      Samstag/Sonntag 3./4. Mai, 10-21/10-18 Uhr

Ort:            Ratzeburg, Schlosswiese

Jahreshauptversammlung 2003

Vor dem formalen Teil beschäftigen wir uns mit dem Thema Tourismus. Dazu führen wir die Multimedia-CD der Naturparkwerbung mit wunderbaren Bildern, Sounds und Texten vor (ca. 20 min) und hören einen Vortrag (Referent NN).

Tagesordnung formaler Teil:

1.      Begrüßung, Ladung, Beschlussfähigkeit

2.      Bericht Vorstand, Kassenwart, Kassenprüfer, Entlastung des Kassenwarts, des Vorstands

3.      Ergänzungswahlen zum Vorstand

4.      Verschiedenes

Termin:      Freitag 23. Mai, 19 Uhr

Ort:            Geesthacht, Krügersches Haus,
Bergedorfer Str. 38

 Wanderungen mit Barbara Denker

  ·   Sonntag, 6. April, 10 Uhr, Grambek
Besichtigung der Bioland-Teichwirtschaft
Anschließend Verköstigung mit
geräucherten Fischen und Getränken.
Treffpunkt: An den Fischteichen im Wald
südlich Grambek (Ausschilderung beachten!)

  ·   Sonntag, 4. Mai, 10 Uhr
Gethsbek-Bachlauf bei Roseborg
Treffpunkt: Parkplatz zwischen Hornbek und Roseborg südlich der A24 Abfahrt Hornbek