Kreisgruppe
    Herzogtum Lauenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kanufahrt

im Wakenitztal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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04.02.2005

 

               kurz und BUNDig

                                     Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet

                                        Nr. 2/2004                            Juni 2004

 

 

Liebe Mitglieder und Freunde des BUND!

Der Bau der Brücke für die A20 über die Wakenitz geht seiner Vollendung entgegen. Die Naturschutz- und Jagd­verbände hatten seinerzeit vergeblich dagegen geklagt. Sie bevorzugten eine naturverträglichere Tunnellösung. Die jetzige Strecke quert nicht nur den „Amazonas des Nordens“, sie zog die Vernichtung von großen Flächen Moor und Sumpf sowie Trockenrasen nach sich, unwiederbringliche Biotope in einer einstmals einmaligen Landschaft. Jörg Clement, Naturschutzgebietsbetreuer und Begleiter der naturkundlichen Kanufahrt der Kreisgruppe vor zwei Jahren, sagt zum Brückenschlag vor einigen Tagen: „Dies ist ein schwarzer Tag für den Naturschutz. Der jetzige Verlauf der A20 ist die denkbar schlechteste Lösung. Ein Tunnel wäre für Menschen und Tiere durchlässiger gewesen und hätte drei Kilometer Autobahn gespart.“

 

Aktuelle Themen

 

 

Europas Fließgewässer werden renaturiert

Das von der Europäischen Union erlassene Gesetz zur Renaturierung aller Flüsse und Bäche in Europa, die „Wasser-Rahmen-Richtlinie“ (WRRL) setzt unsere Landesregierung beispielhaft um. Alle betroffenen Interessensgruppen sind bei dem Prozess der Umgestaltung vertreten: Städte und Gemeinden, Land- und Wasserwirtschaft, Fischerei und Naturschutz. Die Zusammenarbeit ist sehr gut, allerdings sind die wirklichen Pro­blempunkte auch noch nicht auf dem Tisch.

In unserem Heimatkreis gibt es zwei Arbeitsgruppen, die sich mit dem Einzugsgebiet der Bille (AG 21) und dem Gebiet des südlichen Elbe-Lübeck-Kanals (AG 22) befassen. Unter Federführung des Gewässer- und Landschaftsverbandes Herzogtum Lauenburg (GLV) werden alle Mitglieder in den Arbeitsgruppen seit Ende 2002 sehr gut unterwiesen. Die Naturschutzverbände sind durch Hans-H. Stamer und Barbara Bertram (AG 21) sowie Barbara Denker und Hans-H. Stamer (AG 22) aktiv vertreten.

Als Hauptproblem wurden die sehr zahlreichen Sperren in den Flüssen und Bächen erkannt: Sohlabstürze, Staustufen u. a. auch mit Teichanlagen sowie Schleusen, die insbesondere den heimischen Fischarten das Erreichen ihrer Laichgebiete im Quellbereich der Bäche verwehren. Hilfe ist aber in Sicht: Erste Maßnahmen im Zuge von Ersatzmaßnahmen wie auch bei der Gewässerunterhaltung wurden bereits umgesetzt. So z. B. die Öffnung der Mühlenbek zwischen Grabau und Müssen im Zuge des Streckenausbaus der Bundesbahn.

Auf Initiative des BUND hin wurde ein Sohlabsturz in der Schwarzen Au zu einer naturnahen Sohlgleite umgestaltet. Bauer Steffen aus Schwarzenbek stiftete 40 Tonnen Steinmaterialien, die mit einem Bagger eingebaut wurden. Die Feinarbeit erledigten ehrenamtliche Helfer des BUND.

 

 

Rückblick

Jahreshauptversammlung:
Tolles Programm – (fast) leeres Haus

Alle Anwesenden waren begeistert: eine Dichterlesung vom Feinsten mit dem (noch) wenig bekannten Matthias Stührwohldt über sein Erstlingswerk Verliebt Treckerfahren. Dazu gab es eine leckere Maischorle und Biohäppchen, die für 40 Personen bereitet und von den nur 17 Anwesenden vernascht wurden. Schade für alle Stubenhocker!

Der Vorstand berichtete über zahlreiche Aktivitäten, Erfolge und Niederlagen. Aktuelle Themen sind: Anti-Atomkraft, Verkehr, Naturschutzgebiete und Gewässersanierung.

Der alte Kassenwart und der Vorstand wurden entlastet, ein neuer Vorstand und Haushalt wurden beschlossen. Neu im 12-köpfigen Vorstand sind Gerhard Boll (Verkehr) und Inge Stamer (Kasse). Rolf Feldmann erhielt einen einheimischen, weißfleischigen Pfirsichbaum als Dank für seine langjährige Arbeit als Kassenwart.

 

 

„Um Lichtjahre voraus“ mit dem BUND

„Was bringt mir die Photovoltaikanlage auf dem Dach? Wer bezahlt die Förderung für Solarstrom? Können Wind, Sonne und Biogas Atomstrom ersetzen? Welche Klimawirkungen haben herkömmliche und neue Energieformen?“ Fragen, die die Ortsgruppe Börnsen des BUND im Vorspann zur diesjährigen Jahreshauptversammlung erläutert hat. Einleitend zeigte sie den Film „Um Lichtjahre voraus“ des österreichischen Fernsehens, in dem es allgemein um erneuerbare Energien geht. Im Anschluss stellte Bettina Boll von der Ortsgruppe Geesthacht Voraussetzungen und Ertragsmöglichkeiten beim Bau von Photovoltaikanlagen vor.

Solarstromanlagen sind in Börnsen bisher unbekannt. Trotz eines erneuten Förderschubs durch die Neufassung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) haben bisher weder Träger öffentlicher Einrichtungen noch Landwirte die lohnende Anlage in Form von Photovoltaikanlagen entdeckt. Der BUND erhofft sich durch die Veranstaltung einen Anstoß für den Bau von Anlagen für schadstoffarme Energieformen.

 

 

Wohltorf: Ausgleich bitte vor Ort

Die Gemeinde Wohltorf hat für eine Baumaßnahme eine Ausgleichsfläche in Woltersdorf (südlich Breitenfelde) vorgeschlagen. Dies hielten wir für eine Absurdität. Stattdessen schlug der BUND vor, die Wirtschaftsflächen am Amelungsbach nördlich der Lohe in extensives Grünland umzuwandeln. Eine weitere geeignete Fläche als Ausgleich für Eingriffe in Natur und Landschaft existiert nach Ansicht des BUND nördlich der Försterei Perleberg. Dort ist die Entwicklung und Nutzung eines Standortgerechten Laubwaldes nach den Regeln der öko­logischen Waldwirtschaft geeignet.

Barbara Bertram

 

 

Delegiertenversammlung in Rendsburg

Zur Delegiertenversammlung des Landesverbandes am 16. Mai in Rendsburg hatte unser Kreisvorstand Anträge zu den Themen „Brennelemente-Zwischenlager AKW Krümmel“, „Verteilung von Jodtabletten u. a. im Umfeld des AKW Krümmel“, „Offenlegung aller Infos zur Explosion im AKW Brockdorf am 14.12.2001“ und „Verwendung von Ausgleichszahlungen aus Eingriffen in Natur und Landschaft“ beantragt. Nach ausgiebiger Debatte wurden unsere Anträge angenommen.

 

 

Lauenburger Elbtalaue fast amphibienfrei

Anläßlich des 6. GEO-Tags der Artenvielfalt am 6. Juni habe ich die Elbniederung vor Lauenburg zwischen Kanal und Landesgrenze auf Amphibienvorkommen hin kartiert. Das Ergebnis ist erschreckend: Innerhalb der fünfstündigen Suche wurden nur 8 Wasserfrösche, 3 Moorfrösche und ein Teichmolch gefunden. Wenige Kaulquappen von Moorfrosch und Erdkröte wurden lediglich an der Landesgrenze zu Mecklenburg-V. gefunden. Eine Reproduktion in den wenigen alten Teichen und Gräben ist aufgrund der sehr kritischen Vermüllung und Belastung mit industriellem Abfall offensichtlich nicht möglich. Wir werden die Stadt Lauenburg auffordern, die Teiche zu sanieren.

Insoweit hat der GEO-Tag auch aufgezeigt, wie fatal sich die Gebietsveränderung der Elbniederung durch umweltbelastende Industrie und Trockenlegung auf die Vielfalt und Zahl der Arten auswirkt.

Hans-H. Stamer

 

 

 


Dank und Abschied: Rolf Feldmann (links) betreute „jahrzehntelang“ die Kasse der Kreisgruppe, Hans-H- Stamer überreicht ein „Vergissmeinnicht“.

 

 

 

Termine

  ·   Sommerfest
Sonntag, 1. August, ab 14 Uhr
im Anschluss an die Wanderung (s. u.),
in Ratzeburg bei Familie Prüfer, Alte Ziegelei 4

 

 Wanderungen mit Barbara Denker

  ·   Sonntag, 1. August, 10 Uhr
Hundebusch/Müggenburg bei Salem
Treffpunkt: Parkplatz Straße Ratzeburg-Seedorf, von Ratzeburg kommend am Waldrand rechts

  ·   Sonntag, 5. September, 10 Uhr
Der Kannenbruch bei Bliestorf/Krummesse
Treffpunkt: Parkplatz in Bliestorf gegenüber dem Sportplatz

  ·   Sonntag, 3. Oktober, 10 Uhr
Radtour am Grünen Band
Treffpunkt: Ortsmitte von Mechow