Kreisgruppe
    Herzogtum Lauenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Pirschbachtal

im Winter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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04.02.2005

 

               kurz und BUNDig

                                     Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet

                                   Nr. 3/2004                            Dezember 2004

 

 

Liebe Mitglieder und Freunde des BUND!

Eine absurde Diskussion wurde im Oktober geführt. Voller Empörung äußerte sich die Presse zu den Plänen, beim Straßenneubau den Tieren die Querung durch Grünbrücken zu erleichtern. Der Tenor: Wie kann man nur bei leeren Kassen soviel Geld für Tiere ausgeben? Der BUND begrüßt hingegen den Bau solcher Brücken. Unterstützung äußerten auch die Jäger. Nach ihrer Sicht sind die bestehenden Pläne sogar unzureichend. Eine Breite von 50 m sei erheblich zu gering.

Am Ende eines durch Aktivitäten besonders bei unseren traditionellen Wanderungen geprägten Jahres schauen wir schon wieder nach vorn. Gleich zum Jahresbeginn können wir eine Diskussionsveranstaltung mit viel Prominenz bieten. Wir bitten die Veranstaltungshinweise zu beachten. Ein erfolgreiches Neues Jahr wünscht Ihre Kreisgruppe des BUND.

 

Aktuelle Themen

 

 

Das Pirschbachtal bei Mölln
– ein Projekt der Ortsgruppe Mölln

1990 konnte mit unserer Initiative (von der Stadt Mölln unterstützt) ein vereinfachtes Flurbereinigungsverfahren für das Pirschbachtal im Norden von Mölln seinen Anfang nehmen. „Geologisch und geomorphologisch schützenswert“ ist dieser wunderschöne durch die Eiszeit entstandene Wiesentalraum. Ziel sollte eine Rückentwicklung zum vielfältigen Lebensraum sein, es sollte als weiteres Kleinod seine Funktion in den Biotopverbundachsen erfüllen können.

Unser Kauf von ca. 2 Hektar Wiesen (etwa 9000 €) war ein weiteres Mosaiksteinchen zu diesem Ziel. Zwei Jahre haben wir den Kaufpreis abgestottert; die 500 € eines BUND-Mitgliedes beendeten die Mühe.

1993 entstand eine Projektgruppe (Mitglieder: BUND, Nabu, WWF, Kreis, Stadt Mölln, ALR, Gewässerverband und der Stiftung Herzogtum Lauenburg). Rechtlich brauchte die Gruppe einen Koordinator und wir sprachen uns für die Stiftung aus, da ihre Ziele in ihren Statuten (z. B. §2 (1,3) rechtlich abgesichert waren.

Etwa 300.000 € öffentliche Gelder sind über die Jahre in das Projekt geflossen. Mit zwei Bauern ist der Einstieg in eine Bewirtschaftung gelungen, die Stadt Mölln baut gerade am Lankauer Weg einen Wanderweg. Verbesserungen für den Bach sind in Planung.

Die Projektgruppe begleitete und half bei der Entwicklung. Seit ca. 2000 interessierte sich auch Herr Peter Schlottman aus Ratzeburg für das Projekt, und die Stiftung Herzogtum Lauenburg bedrängte die Projektgruppe mit anderen Planungen. Wir, die Ortsgruppe Mölln, des BUND möchten weiter mit der Projektgruppe arbeiten, die all die Jahre ihre gemeinsamen Ziele verfolgte. Vorrangig soll das Pirschbachtal erst einmal mehr ökologische Vielfalt entwickeln, ein Naturschutzziel, dem sich auch die Stiftung verpflichtet hat. Wir werden weiterhin darauf achten, dass es auch tatsächlich eingehalten wird. Bei Fragen bin ich gerne bereit, genauere Auskunft zu geben.

Gabi Stein

 

 

Kreis, Land und Gemeinde bauen Amphibien-Leitanlage Grambek

Die jahrelangen Aktivitäten der Amphibienschützer aus Grambek und Mölln sowie unseres Arbeitskreises AK-Amphibien haben endlich Wirkung gezeigt: Bei einem Arbeitsgespräch am 28. Oktober auf Einladung des Kreises Herzogtum Lauenburg, Herrn Teichmann, wurde uns mitgeteilt, dass die Finanzierung einer Amphibien-Leitanlage an der K 68 aufgestellt ist und das Landesamt für Natur und Umwelt ein positives Votum abgegeben hat. Der Förderfonds Nord der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein hat, wie in den Lübecker Nachrichten vom 30.10.2004 zu lesen war, seine Bewilligung in Höhe von 34.800,- € als „S+E“-Mittel für Schutz, Pflege und Entwicklung der geplanten Maßnahmen erteilt. Damit ist nun sehr wahrscheinlich, dass im kommenden Jahr die Fachplanung erstellt und wohl auch mit dem Bau der Leitanlage begonnen werden wird. Wir werden die Maßnahmen und auch die positiven Auswirkungen einer Leitanlage nach dem hoffentlich neuesten Stand der Technik weiterhin begleiten.

Helmut Maack

 

 

Faltblatt zum Amphibienschutz

Unter Mitwirkung der Kreisgruppe des BUND wurde ein neues, aktuelles Faltblatt zum Amphibienschutz in Schleswig-Holstein erstellt. Es kann in der Geschäftsstelle des Landesverbandes, Lerchenstr. 22 in 24103 Kiel, Tel. 0431/66060-0, oder über das Internet (www.bund-sh.de) angefordert werden.

 

 

Neue Naturschutzgebiete

Der Kreis hat in diesem Jahr zwei neue Naturschutzgebiete bekommen: „Ritzerauer Hofsee mit Duvenseeniederung“ und „Mechower Holz mit Steinerner Rinne“. Das erste liegt zwischen Duvensee, Kühsen und Nusse, ist 132 ha groß und ist geprägt von einer feuchten Rinne mit Lebensraum für Milan und Kranich. Das zweite erstreckt sich nördlich Ratzeburg zwischen dem Ratzeburger und Mechower See. Es wird gebildet von einem Schmelzwasserrinnental mit steilen Hängen und einer ausgeprägten Bachschlucht sowie einem Waldstück. Im nächsten Jahr soll das Naturschutzgebiet „Kittlitzer Hofsee und Umgebung“ hinzukommen. Es ist über 150 ha groß und liegt westlich von Kittlitz, wobei der Hofsee nur ein Zipfel des eiszeitlichen Talsystems mit Senken, Hangkanten, Verlandungsbereichen, Großseggenrieden, Bruchwäldern, Tümpeln, Sukzessions-, Grünland- und Waldflächen ist.

 

 

Neues vom Knickschutz:
EU fördert jetzt auch Einzelbäume und Knicks

Gute Nachricht für Landwirte und Naturschützer: Die EU fördert ab 1.1.05 nicht nur allein die Wirtschaftsflächen, sondern erlaubt das Einbeziehen von Landschaftselementen wie Einzelbäume, Hecken, Feuchtbiotope und Streuobstwiesen in die Förderfläche. Damit entfällt für Landwirte das Argument, sie müssten Randbäume fällen und die Knickfläche klein halten, um in den Genuss der Förderung zu kommen. Gefordert wird allerdings eine Behandlung nach Naturschutzaspekten. Für misshandelte Knicks werden z. B. keine Fördergelder gezahlt.

 

 

Rückblick

Pilzwanderung im Oktober

Unsere diesjährige Pilzwanderung war trotz der kurzfristigen Ankündigung mit 28 Personen gut besucht. Der Besuch in diesem Jahr galt dem Ritzerauer Forst. In dem zum Lübecker Stadtwald gehörigen und nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschafteten Wald fanden wir eine erheblich größere Ausbeute als in den Vorjahren in Basthorst. Mit Herrn Riedl (Bild) stand uns ein Pilz-Kenner zur Seite, so dass die gefundenen Schätze bedenkenlos genossen werden konnten.

 

                                                                           

Bahn: BUND mahnt regionale Haltepunkte an

Mit dem neuen Fahrplan wird der ICE zwischen Hamburg und Berlin nur noch eineinhalb Stunden benötigen. Verlierer sind Bahnkunden im Kreis, die den Zug nach Berlin nutzen wollen. Sie müssen zunächst mit dem langsamen Regionalzug nach Hamburg pendeln, um mit dem Hochgeschwindigkeitszug dann wieder zurückzufahren. Die Bahn bietet im Kreis keinen Halt mehr für den ICE. In einer Pressemeldung mahnten wir die Notwendigkeit zur Beseitigung der Mängel in der Berlin-Anbindung für regionale Kunden an.

Ulrich Seibt

 

 

Schnellbus 31: BUND setzt sich für Erhalt ein

Die Stadt Hamburg will aus Kostengründen die beliebte Linie 31 Lauenburg-Hamburg streichen. Ersatz soll nur zwischen Lauenburg und Bergedorf angeboten werden. Kürzungen im öffentlichen Personenverkehr sind aus unserer Sicht umweltschädigend. In einer Pressemeldung forderten wir Ministerpräsidentin Simonis auf, sich für den Erhalt der Linie 31 einzusetzen.

Ulrich Seibt

 

 

Antrag zur Delegiertenversammlung mit
interessantem Ergebnis

Aufgrund unseres Antrages bei der Landes-Delegier­ten­versammlung im Mai fragte der Landesvorstand beim Sozialministerium in Kiel nach dem Stand der Verteilung von Jodtabletten in der Umgebung des Kernkraftwerks Krümmel. In der Antwort aus dem Ministerium heißt es, dass neue Tabletten vorlägen, deren Verteilung allerdings nur an Personen bis zum 45. Lebensjahr vorgesehen sei. Die Auslieferung an ein Zentrallager in Schleswig-Holstein sei bereits erfolgt. Es sei geplant, die Jodtabletten bis zu 10 km um eine kerntechnische Anlage ereignisunabhängig vorzuverteilen. Für den Bereich bis 100 km um ein Kernkraftwerk würden die Tabletten zunächst in den Gemeinden oder an geeigneten Stellen vorgehalten.

Eugen Prinz

 

 

Umweltpreis der Stiftung geht an den Knickschutz

Seit 1986 verleiht die Stiftung Herzogtum Lauenburg den Umweltpreis. War die Verleihung lange mit Standpräsentationen der Verbände ein herbstlicher Höhepunkt der Umweltbewegung im Kreis, so ist es in den letzten Jahren ruhiger um das Ereignis geworden. In den Jahren 2001 und 2003 wurde der Preis gar nicht ausgelobt, dazwischen führten Pannen zum Frust der Aussteller. Diese Unsicherheiten, aber auch die späte Ankündigung des Termins veranlassten die Kreisgruppe zur Absage einer Teilnahme an der diesjährigen Feier.

Der Preis ging in diesem Jahr an die Gemeinde Kollow für eine umweltschonende Knick-Praxis. Die Gemeinde zahlt den Landwirten für die von ihnen übernommene Knickpflege und Ernteausfälle eine Entschädigung. Als Folge entwickeln sich die Knicks in Kollow vorbildlich. Maßgeblich beteiligt an der Knick-Initiative in Kollow sind zwei BUND-Mitglieder: Andreas Koop und Herbert Schnackenbeck. Die Kreisgruppe beglückwünscht alle Beteiligten recht herzlich.

 

 

Termine

Folgen der Gentechnik für Landwirte und Verbraucher

Podiumsdiskussion

Donnerstag, 13. Januar 2005, 19 Uhr
im „Quellenhof“, Hindenburgstraße in Mölln

Gibt es eine grüne Waidgerechtigkeit?

Podiumsdiskussion

Mittwoch, 12. Januar 2005, 19 Uhr
im „Quellenhof“, Hindenburgstraße in Mölln