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Kreisgruppe
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Felder und Wälder 13.02.2006 |
kurz
und BUNDig
Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet Nr.
2/2005
August 2005 Liebe Mitglieder und Freunde des BUND! Vor drei Jahren besuchte die Kreisgruppe im Rahmen
ihrer naturkundlichen Wanderungen die Grönauer
Heide. Der ehemalige Truppenübungsplatz hatte sich seit seiner Stilllegung zu
einem hochkarätigen Naturreservat entwickelt. Doch in der Heide passierten
eigenartige Dinge. Über Nacht wurden Feuchtflächen zugeschüttet und
Grünflächen planiert. Verursacher war die Flughafengesellschaft Blankensee,
die dort eine Erweiterung der Rollbahn durchsetzen wollte. Während in
unmittelbarerer Nachbarschaft Heidelärche und Wachtelkönig sangen, konnten
wir mit eigenen Augen die Eingriffe bestaunen. Jetzt hat das
Oberverwaltungsgericht in Schleswig dem Naturfrevel einen Riegel vorgeschoben.
Bevor gebaut werden darf, müsse ein reguläres Planfeststellungsverfahren durchlaufen
werden. Wir werden die Entwicklung aufmerksam weiterverfolgen. Aktuelle Themen
Qualifikation für Arbeitslose und Amphibienschutz
Beim Bau der B 404 im Sachsenwald
Ende der 60er Jahre wurde der Amphibienschutz vergessen. Auf unser
beharrliches Drängen hin beauftragte das Land im Jahr 2002 schließlich eine
Kartierung. Statt der natürlicherweise zu erwartenden über zehntausend wurden
nur noch 515 Amphibien gezählt, darunter noch 10 Moorfrösche, 9 Bergmolche
und beachtliche 96 Kammmolche. Im Jahr 2003 stellte der Straßenbau nur den
Sperrzaun, organisierte aber keine Kartier- und Schutzarbeit. Daraufhin
übernahm der BUND-AK Amphibien in den Jahren 2004 und 2005 den Schutz der
Frühjahrswanderung. Mit 13 Aktiven wurden 2004 nur noch 332 Tiere gezählt, 40
Moorfrösche, 7 Bergmolche und 43 Kammmolche. Dann im Jahr 2005 wurden
immerhin 648 Amphibien sicher über die B 404 verbracht. Uns wurde klar, dass
die Schutzmaßnahmen bei der Frühjahrswanderung wegen des tödlichen Einflusses
der B 404 nicht ausreichen, um die Population angemessen zu stützen. Denn nur
ca. 20 von 100 Amphibien (20%) überleben eine Straßenquerung. Die
Rückwanderung aus dem Gewässer gelingt davon ca. 4 Tieren, von denen im
Folgejahr ggf. ein Amphib eine weitere Straßenquerung
ins Laichgewässer gelingt – wenn es nicht zwischenzeitlich gefressen wurde. Wir haben uns deshalb
entschlossen, auch die Rückwanderung im Sommer sicherer zu gestalten. Diese
Arbeit wird durch zwei Langzeitarbeitslose (Ein-Euro-Job) unter unserer
Anleitung und mit fachlicher Unterstützung des LANU erbracht. Die
finanzieller Förderung in Höhe von 2.000 € von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt sowie in Höhe 3.700 € des Umweltministeriums ermöglichten uns die
Beschaffung von Fangzaun, Werkzeug, Infotafel, Fangkästen für Jungamphibien
und andere Dinge. Zudem mussten die Fahrkosten erstattet werden. Michael Rietdorf und Norbert Glinski haben sich gut eingearbeitet
und qualifiziert. Sie erledigen die Arbeiten nun weitgehend selbständig. Auch
am Wochenende versehen sie ihren Dienst. Die Maßnahme wird bis Ende Oktober
´05 dauern. Folgende Fänge wurden von Anfang Juni bis Ende Juli 2005 kartiert
und sicher über die Straße verbracht: A. Erwachsene Amphibien: 14
Erdkröten, 718 Kammmolche, 62 Teichmolche, 24 Bergmolche, 2 Braunfrösche, 1
Laubfrosch und B. Jungamphibien: 2.482 Braunfrösche, 11 Laubfrösche, 188
Molche, zusammen also ca. 3.500 Amphibien. Im kommenden Jahr soll wieder über
die gesamte Wanderzeit kartiert werden. Im Jahr 2007 wird die Straßendecke
voraussichtlich erneuert. Wir hoffen, dass dann die unstreitig erforderliche
Amphibienleitanlage endlich mit eingebaut wird. Dazu wird der BUND die formal
über mindestens zwei Jahre durchzuführende, erforderliche Kartierung als Grundlage
der Planung zur Verfügung stellen. Hans-Heinrich
Stamer BUND unterstützt Workcamp
an der Loire
In Bonnefond
an der Loire, im Zentralmassiv in Frankreich, fanden sich im Juli Akteure bei
einem Workcamp zur Reinhaltung der Loire ein. Jungerwachsene
aus Südkorea, USA, Kanada, England, Frankreich und Deutschland arbeiteten an
einer Planzenkläranlage unseres befreundeten
Verbandes SOS Vivante / ERN. Während meines
Frankreichurlaubs besuchte und unterstützte ich die Projektarbeiten eine Woche
lang. Bei dem Camp in einer fast unberührten Naturlandschaft stand der
internationale Kontakt der jungen Teilnehmer im Vordergrund – zur Nachahmung
sehr empfohlen. Hans-Heinrich
Stamer Flurbereinigung im Pirschbachtal Das vom Amt für Ländliche Räume geplante
Flurbereinigungsverfahren für das Pirschbachtal
soll im September umgesetzt werden. Ziel ist, den Bach gemäß der Europäischen
Wasserrahmenrichtlinie zu renaturieren. Gabi Stein hat für den BUND an den
Anhörungen teilgenommen. Der beauftragte Planer ist unser BUND-Beirat Stefan Greuner-Pönicke. Er hat Stimmrecht im Gremium der
Verbände und wird erwartungsgemäß die Seite des Naturschutzes stärken. Die
nicht genutzten Flächen, u. a. die des BUND, bedürfen allerdings bald einmal
der Pflege. Wir werden zu gegebener Zeit zum Arbeitseinsatz einladen. Aktivitäten
Aus den Ortsgruppen Bericht der Ortsgruppe Börnsen · In
Börnsen gibt es ein bedeutendes Amphibienvorkommen. Zur Zeit der Wanderung zu
den Laichplätzen im Frühjahr müssen die Tiere eine Straße queren. Bedingt
durch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in den letzten Jahren und den Missbrauch
der Straße als Schleichweg kam es zu vermehrten bis dramatischen Tötungen der
Tiere durch Kraftfahrzeuge. Vor drei Jahren nahm sich die Ortsgruppe Börnsen
des Problems an. Zunächst stellte sie einen Leitzaun auf und fing die Tiere
in Eimern. Zwei Mal täglich trugen Helferinnen und Helfer die Tiere über die
Straße. In diesem Frühjahr nun errichtete der BUND zwei Schranken zur
Absperrung des betroffenen Straßenabschnitts in den nächtlichen
Wanderstunden. Das Fangen in Eimern war nicht nur für die ehrenamtlichen
Helfer, sondern auch für die Tiere sehr belastend. Wir freuen uns, dass die
Verkehrsaufsicht die von uns beantragte Aufstellung der Schranken genehmigte.
Damit ersparen wir den Tieren auch die Qual eines längeren Eimeraufenthalts.
Das Amphibienaufkommen war in diesem Jahr auffallend hoch. An milden Abenden
waren ausgeprägte Krötenkolonnen unterwegs. Wir bedanken uns bei der Kreisverwaltung
für die erteilte Genehmigung, bei der Gemeinde Börnsen für die geleistete
Unterstützung und bei den Anliegern für das Verständnis und die aktive
Mithilfe. Maren
Tormählen · Im
nördlichen Teil des Naturschutzgebietes Dalbekschlucht
in Kröppelshagen hatte sich in den letzten Jahren
ein größerer Bestand der Herkulesstaude herausgebildet. Trotz ihrer riesigen
Größe waren die Pflanzen hinter einer Buschgruppe bisher unbemerkt geblieben.
Wir legten sofort nach dem Entdecken Hand an. Nach etlichen mehrstündigen
Einsätzen war die letzte Staude erlegt. Jetzt soll bis zum Herbst die weitere
Entwicklung beobachtet und bei Bedarf erneut reagiert werden. Die
Herkulesstaude ist vor Jahrzehnten aus Mittelasien in Europa eingewandert.
Hat sie einmal Fuß gefasst, so breitet sie sich rasend schnell aus. Die
Blütendolden von der Größe eines Riesentellers bieten zwar Insekten Nahrung,
ansonsten richtet die Staude aber nur Schaden an. Wo sie auftaucht, unterdrückt
sie alle anderen heimischen Pflanzen. Der Pflanzensaft ist giftig für die
menschliche Haut. Durch seine ätzende Wirkung verursacht er offene, nässende
Wunden mit starkem Juckreiz, die nur sehr langsam heilen. · Eine
Idee der Orstgruppe stößt auf Interesse bei den
Behörden: Der im Nordteil des Naturschutzgebietes Dalbekschlucht
kanalisierte Bachverlauf soll wieder zurückgebaut werden. Während aus Sicht
des Naturschutzes von einem natürlichen Bachverlauf Wiesenpflanzen und
-bewohner profitieren würden, möchte die Wasserbehörde den alten Bachgrund
als Stauraum bei starken Regenfällen nutzen. Über den weiteren Verlauf der
Umsetzung der Pläne werden wir hier berichten. In eigener Sache
Neue Fördermitglieder Bei der diesjährigen Mitgliederkampagne im Frühjahr hat
die Firma Wesser 476 neue Fördermitglieder für den
BUND geworben. Die Werbeaktion erstreckte sich vorwiegend über den Raum Ratzeburg/Mölln.
Wir begrüßen alle Förderer und laden Sie recht herzlich zu unseren
Veranstaltungen ein. Termine
Einladung
zu Pilzwanderung und BUND-Sommerfest in Möhnsen Zu unserer diesjährigen Pilzwanderung gehen wir in
den Sachsenwald. Sichtung der Funde, Verköstigung und das anschließende
Sommerfest werden im Garten von Familie Stamer in Möhnsen, Ringstraße 18, stattfinden. Kostenumlage:
Erwachsene: 8,00 € , BUND-Mitglieder 5,00 €, Kids
und Jugendliche frei. Termin: Sonntag, 11. September, 10.00 Uhr Treffpunkt: Ortsausgang Möhnsen,
Sachsenwaldstraße Radtour
für Gentechnikfreiheit in der Landschaft Die Biohöfe Lämmerhof und Domäne Fredeburg laden
zu einer Radtour durch die Felder der Lauenburgischen
Initiative für gentechnikfreien Anbau (LIGA). Im Anschluss wird ein
kostenloser Imbiss angeboten. Anmeldung erbeten unter Tel.
04543/891151 Termin: Sonntag, 2. Oktober, 11.00 Uhr Treffpunkt: Lämmerhof, Panten, Dorfstr. 10 Wanderungen mit
Barbara Denker
· Sonntag,
4. September, 10 Uhr · Montag,
3. Oktober (Tag der Einheit), 10 Uhr |
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