Kreisgruppe
    Herzogtum Lauenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Winter im März bei
Wohltorf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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11.05.2006

 

               kurz und BUNDig

                                     Umwelt-Notizen aus dem Kreisgebiet

                                       Nr. 1/2006                            März 2006

 

 

Liebe Mitglieder und Freunde des BUND!

Die Umweltbewegung im Kreis hat seit drei Jahren einen schweren Stand. Nicht nur, dass ihr sofort nach der neuen Zusammensetzung des Kreistages die Fördergelder gestrichen wurden, ihre Mitglieder wurden im Zusammenhang mit der Ausweisung von Natura 2000-Flächen als Spitzel und Lügner beschimpft und der Errichtung einer Ökokratie verdächtigt. Konsequent war dann auch die weitere Ausgrenzung von Umweltinitiativen in der Kreispolitik. Unter maßgeblicher Mitwirkung der Kreisgruppe des BUND sind jetzt Aktivitäten ins Leben gerufen worden, die den Umweltverbänden über ihren eigenen Wirkungskreis hinaus neue Gestaltungsmöglichkeiten geben. Gemeint ist das vor einem Jahr gegründete Forum für Kultur und Umwelt. Ein erster Bericht dazu findet sich in diesem Rundbrief. Endlich Frühling und schöne Ostern wünscht Ihre Kreisgruppe.

 

Aktuelle Themen

 

BUND erreicht Minimalschutz im Biotopverbund
zwischen Ratzeburger See und Mussahl

Bereits seit Jahren pflegt und schützt die Kreisgruppe des BUND die Amphibienlebensräume südlich des Seniorenwohnsitzes Ratzeburg (SWR) und beiderseits der Landesstraße L202. Besonders wertvoll sind der westliche Mussahl und die angrenzenden Steilhänge, weil hier noch die besonders geschützte Knoblauchkröte lebt. Ihr Lebensraum erstreckt sich im Westen vom Hangwald am Ratzeburger Küchensee bis weit hinter den Mussahl östlich der L202. Im Jahr 2005 hat die Straßenmeisterei geringe Verbesserungen an der L202 zum Schutz der Frösche und Kröten durchgeführt.

Durch den Bebauungsplan B 18 (neu) in Ratzeburg sind die Schutzmaßnahmen gefährdet. Große Flächen werden durch Straßen, Häuser und Hausgärten „verbraucht“ und somit für Amphibien entwertet. Die Stadt Ratzeburg hat ihre eigene Vorgabe im Landschaftsplan, eine Biotopverbundachse nördlich des Schaalseekanals frei zu lassen, völlig unberücksichtigt gelassen, obwohl der BUND bereits in einer frühzeitigen Stellungnahme vom Oktober 2001 u. a. auch darauf hingewiesen hatte.

Die Ratzeburger Stadtvertretung hat den B 18 (neu) am 28.11.2005 trotzdem fast unverändert beschlossen. Die hauptsächliche Ursache für den nach Meinung des BUND rechtswidrigen B-Plan ist die Tatsache, dass sie dem Investor SWR sämtliche planerischen Freiheiten in die Hand gegeben hatte, einschließlich der Auswahl aller Planer. Damit hatte die Stadt kaum noch Einfluss, um die gesetzliche „Planungshoheit der Gemeinde“ zu erwirken. Ergebnis: der Investor optimiert seine Gewinne durch übermäßige Bebauung zu Lasten von Natur- und Artenschutz.

Im Herbst richtete die Baufirma ihr Baustellenlager mitten in die Hauptwanderachse der Amphibien und begann mit dem Straßenbau. Wir reagierten sofort mit einer schriftlichen Eingabe an den Bürgermeister der Stadt Ratzeburg und listeten ihm die wesentlichen Mängelpunkte der fehlerhaften Bauleitplanung auf. Daraufhin veranlasste die Stadt einen Ortstermin, bei dem der SWR, die UNB und die Planer vertreten waren. Wir erläuterten unsere Forderungen, und der SWR sagte konkrete Maßnahmen für den Amphibienschutz zu. In einem Protokoll mit erläuterndem Übersichtsplan haben wir festgehalten, wo Schutzzäune, Stopprinnen in Überfahrten und Entschneidungsmaßnahmen in der L202 erforderlich und vom SWR zu erbringen sind. Wir beteiligen uns weiterhin und werden alles uns Mögliche daran setzen, dass der Biotopverbund zwischen Küchenseee und Salemer Moor erhalten bleibt – wenn es sein muss, auch mit rechtlichen Mitteln.

Bernhard Hub

 

Knick in der Linse – der BUND ist dabei

Nachdem die Kreispolitik im letzten Jahr an die Stiftung Herzogtum Lauenburg die Summe von 200.000 Euro zur treuhänderischen Unterstützung aller Kulturschaffenden übergeben hatte, dabei die anderen Kulturanbieter aber unberücksichtigt ließ, haben sich diese zusammengeschlossen und die Kooperation Forum für Kultur und Umwelt gegründet. Mehrere Umweltverbände, besonders auch der BUND, sind aktiv daran beteiligt.

Das Forum ist keine untätige Gruppierung. Schon im September dieses Jahres ist ein Großereignis geplant. Unter dem Motto „Knick in der Linse“ soll das Thema Knick kulturell, satirisch und umweltbetont in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Das Forum hat seit Ende Januar einen Antrag auf Zuschuss für Informationen und Werbung bei der Stiftung gestellt. Der BUND gestaltet die Veranstaltungsreihe maßgeblich mit. Ausführliche Einzelheiten werden in der nächsten Ausgabe von kurz und BUNDig folgen.

 

 

Aus den Ortsgruppen

 

Bericht der Ortsgruppe Börnsen

Anfang März besuchten Mitglieder der Ortsgruppe den Gas- und Wärmedienst Börnsen. Die aus Hein Gas (heute E.on, hält 40 Prozent der Gesellschafteranteile) und Gemeindeanteilen (60 Prozent) hervorgegangene Gesellschaft verfolgt ein bahnbrechendes Konzept: Fernwärmeversorgung bei gleichzeitiger Stromerzeugung. Möglich wird dies durch den Betrieb von drei Blockheizkraftwerken (BHKW). Börnsen hatte vor vier Jahren ein Urteil vor dem Bundesgerichtshof erstritten (kurz und BUNDig berichtete mehrmals), das die Verpflichtung der Anlieger zur Nutzung von Fernwärme in Neubaugebieten ermöglicht. Bahnbrechend ist des Konzept deshalb, weil nicht nur für die Nutzer der Fernwärme die eigene Apparatur im Haus entfällt und die Versorgung daher viel preisgünstiger gegenüber eigenen Wärmeanlagen ist, sondern weil die derzeit nahezu von jedem Haushalt verschenkte Bewegungsenergie für die Stromerzeugung genutzt wird. Würden alle Haushalte in Deutschland dies Konzept verfolgen, hätten wir riesige Mengen zusätzlichen Stroms mit konstanter Leistung, für dessen Erzeugung keine zusätzlichen Kosten anfallen und mit dem wir mit Sicherheit alle Atomkraftwerke ablösen könnten. Die BHKWs werden derzeit mit Erdgas betrieben. Eine spätere Umstellung auf Biogas ist möglich. Nach unserer Ansicht sollten dazu schon jetzt Vorbereitungen getroffen werden. Biogasanlagen sind derzeit bereits an mehreren Orten in Deutschland in Betrieb. Wichtig ist für uns, dass nicht wie beim Biogaswerk in Lanken Tierfutter vergast wird (Maissilage), sondern zumeist Gülle, Klärschlamm und häusliche Bioabfälle.

 

 

Aktivitäten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Bilder von der Ehrenamtsmesse am 11. Februar in Mölln

 

 

In eigener Sache

Ab dem 10. April werden wieder Werber der Firma Wesser für den BUND-Landesverband im Kreis tätig sein. Es sollen weitere Fördermitglieder geworben werden, um die finanziellen Möglichkeiten für die Arbeit des BUND zu verbessern. Im letzten Jahr sind durch die Werbung ca. 400 Förderer neu dazu gekommen.

 

 

 

 

Termine

 

Einladung zur Kreismitgliederversammlung 2006

Vorprogramm: BUND-Energieberatung:

Nach einer Kurzeinführung in die Problematik effizienter privater Wärmenutzung bieten wir unseren Mitgliedern und Gästen eine Bewertung und Beratung zum Energieverbrauch ihrer Häuser an. Die Gäste sollen dazu zwei Basisdaten bereithalten: 1. Energieverbrauch pro Jahr (Gas, Heizöl, Elektrizität), 2. Quadratmeterzahl der beheizten Wohnfläche. Zwei Energieberater werden konkrete Hinweise und Grundlagen vermitteln, mit deren Umsetzung zukünftige Energiekosten dauerhaft gesenkt werden können.

Tagesordnung formaler Teil ab ca. 20.30 Uhr:

Der formale Teil unserer Jahreshauptversammlung umfasst den Bericht der Kassenprüfer und des Vorstandes sowie die Entlastung der Kassenwartin und des Vorstands. Im Anschluss werden die Neuwahl eines neuen Kassenprüfers und des 12-köpfigen Vorstands notwendig. Fast alle Vorstandsmitglieder stellen sich der Wiederwahl. Dennoch würden wir uns über die Mitarbeit weiterer Mitglieder im Vorstand freuen.

                                        Termin: Donnerstag, 27. April, ab 19 Uhr

                          Ort:        Siemers Gasthof (an der Kirche), Breitenfelde

 

 

· Einladung zur Jahreshauptversammlung der Ortsgruppe Börnsen. Vor dem formalen Teil diskutieren wir über das Thema: Sind unsere Knicks noch zu retten?

Termin:        Donnerstag, 30. März, 20.00 Uhr

Treffpunkt: Börnsen, Bürgerhaus am Hamfelderedder

 

· Einladung zu einer Besichtigung der Gebietsentwicklung im Naturschutzgebiet Dalbekschlucht mit Vogelstimmenbestimmung durch die Ortsgruppe Börnsen.

Termin:        Samstag, 8. April, 14.00 Uhr

Treffpunkt: Börnsen, Ecke Frachtweg/Buchenberg

 

 Wanderungen mit Barbara Denker

  ·   Sonntag, 2. April, Kirchsee bei Zarrentin
Treffpunkt:
10 Uhr, Parkplatz an der Kirche in Zarrentin

  ·   Sonntag, 7. Mai, Delvenau-Tal
Treffpunkt: 10 Uhr, Kanalbrücke bei Dalldorf

  ·   Sonntag, 5. Juni, Koberger Moor
Treffpunkt: 10 Uhr, Parkplatz am Koberger Moor zwischen Sirksfelde und Koberg