Kreisgruppe
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Projekt Wegränder 17.06.2002 |
Die Wegränder in der Feldmark sind wegen des meistens
nährstoffarmen Bodens ein Hort für vielfältige Kräuter und Wildblumen.
Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass man sie wachsen lässt. Leider
hat es sich in fast allen Gemeinden eingebürgert, schon früh im Jahr mit dem
Mähgerät eine „Pflege“-Aktion durchzuführen. Diese Aktionen machen weder
Sinn, noch sind sie notwendig. In der Feldmark gibt es keine Leuchtbaken, die
freigehalten werden müssen. Auch behindern Pflanzen die Landwirte beim Befahren
der Wege nicht. Vielmehr verursacht der Einsatz von Maschinen hohe Kosten.
Zusätzlich werden klimaschädigende Abgase erzeugt. Wegränder haben
vielfältige Funktionen: ·
Die Wildblumen liefern
Nektar für Insekten. ·
Die Samen sind Nahrung
für Vögel wie Rebhuhn, Fasan, Birkenzeisig, Feldsperling, Goldammer im Herbst
und im Winter. ·
Kräuter und
Blattpflanzen werden von Hasen, Kaninchen und Schmetterlingsraupen verzehrt. ·
Die Pflanzen schützen
den Knickfuß vor Austrocknung. ·
Sie bieten Schutz- und
Versteckmöglichkeiten für Vögel wie Fasan und Rebhuhn. ·
Blühende Kräuter im
Sommer, bizarre mit Schnee oder Reif bedeckte Stängel im Winter sind ein ästhetischer
Anblick für den Menschen. Wegränder sollten wegen einer sonst aufkommenden
Verbuschung i. a. ein Mal im Jahr gemäht werden. Als Zeitpunkt wird von den
Fachleuten in den meisten Fällen dafür das Ende der Vegetationsperiode empfohlen.
Das garantiert auch im Jahr der Mahd die notwendige Samenbildung.
Magerrasen-Wegrandtypen vertragen nur alle drei bis vier Jahre einen Schnitt.
Bei schnellwüchsigen Pflanzengesellschaften sind zwei Mahden pro Jahr, die
erste frühestens ab Mitte Juni, sinnvoll. Dann sollte aber lediglich in einer
Breite von ca. 1 m gemäht werden, um die restlichen Pflanzen zur Samenbildung
kommen zu lassen. Der
BUND im Kreis Herzogtum Lauenburg ist seit längerer Zeit darum bemüht, die
Mahd der Ränder an den Wegen abzustellen, wo sie sinnlos ist. Das ist insbesondere
dort der Fall, wo kein Straßenverkehr herrscht. An anderen Stellen, wo ein
Schnitt aus Sicherheitsgründen erforderlich ist, sollte dennoch sensibel mit
dem Mähgerät umgegangen werden. Ein Mähen bis an den Knickfuß ist in den seltensten
Fällen zwingend. Wir haben uns an Bürgermeister von Gemeinden, aber auch an
Politiker im Kreis gewendet. Die Reaktion ist immer ähnlich: Zunächst wird
dem Anliegen viel Verständnis entgegengebracht. Am Ende wird aber doch wieder
gemäht. Immerhin: Einige Gemeinden haben ihr Verhalten geändert. Es wird nur
noch ein schmaler Streifen gemäht, der Rest darf sich frei entwickeln.
Sinnvoll:
Sinnlos: |
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