BUND Rostock

Das besondere Meer vor unserer Haustür

Die Ostsee ist ein kleines, aber ganz besonderes Meer. Es ist eins der größten Brackwassermeere der Erde und so vielfältig, dass es am einen Ende wie ein Meer, am anderen fast wie ein riesiger Süßwassersee wirkt.

Es gibt hier zwar nicht so viele Tier- und Pflanzenarten, aber mannigfaltige Lebensräume. Tiefe, lichtlose Meeresbereiche wechseln sich ab mit vor Leben sprühenden Flachwasserzonen und Sandbänken, Felsige Fjorde und sandige Flachküsten gibt es ebenso wie echte Lagunen.





Ein Brackwassermeer

Brackwasser ist ein Gemisch aus Meer- und Süßwasser. Einmündende Flüsse ergießen unaufhörlich ihr Süßwasser in die Ostsee. Lediglich an ihrem Westende, im Kattegatt, steht sie in Verbindung zum Weltmeer. Nur von hier kann immer wieder frisches Meerwasser nachströmen und mit seinem Salzgehalt dem andauernden Süßwassereinstrom Paroli bieten.
So kommt es, dass die Ostsee an ihrer Verbindung zur Nordsee noch richtig salziges Meerwasser enthält. Weit im Osten, im Bottnischen Meerbusen, ist nur noch wenig salzige Würze enthalten. Unter 5 Promille, weniger als ein Sechstel der Menge im Ozean.


Viele Hürden zu nehmen

Wegen seines geringen Salzgehaltes hat das Ostseewasser eine geringere Dichte als das Nordseewasser, ist also spezifisch leichter. So kriecht das einströmende Nordseewasser förmlich am Meeresboden entlang, unter dem salzärmeren Wasser hindurch. Erst die Durchmischung der Wasserkörper durch Strömungen und Stürme schafft letztendlich das charakteristische Brackwasser der Ostsee.
Weit kommt das Nordseewasser oft nicht. Denn unterseeische Barrieren verhindern einen ungezügelten Einstrom. Schon im Öresund liegt mit der Drogden-Schwelle ein nur sieben Meter tiefer Meeresbereich. Befindet sich die spezifisch schwere Meerwasserschicht in größerer Tiefe kann sie diese Hürde nicht nehmen. Bereits nördlich von Rostock liegt mit der Darßer Schwelle das nächste Hindernis. Vom Meeresgrund bis zu einer Tiefe von 18 Metern muss das davor liegende Becken mit Nordseewasser gefüllt sein, dann wird die Schwelle überströmt und das Wasser ergießt sich in den dahinter liegenden Meeresbereich. Hier erst weitet sich das Meer zu größerer Breite auf und gewinnt an Tiefe, beginnt die eigentliche Herausforderung für das einströmende Wasser. Denn auch hier muss erst die Tiefenzone gefüllt werden, bevor die nachfolgenden Schwellen überwunden werden können. Wie eine Wasserkaskade schiebt sich das Meerwasser in die Ostsee vor. Ein jedes Becken wird gefüllt, läuft über und versorgt das nächste Becken mit frischem Wasser. Man kann sich die ungeheuren Wassermengen kaum vorstellen, die notwendig sind, um auch in der östlichen Ostsee einen Einstrom von frischem Nordseewasser zu bewirken.


Dicht besiedelt, intensiv genutzt

Die Ostsee ist nicht nur Natur. Zahlreiche Großstädte liegen an ihren Ufern, Flüsse spülen verschmutztes Wasser ins Meer, Hunderte Tanker transportieren ihre giftige Fracht über dicht befahrene Schifffahrtsrouten. Die Bedrohungen haben ihre Spuren hinterlassen. Sauerstoffmangel und Fischsterben, Algenteppiche und Ölpest, Lärm und toter Meeresboden sind regelmäßige Erscheinungen. Doch dem Patient Ostsee kann geholfen werden! Oft auf einfachste Weise – es fehlt häufig nur der Wille.


Aktiv im BUND zum Ostseeschutz

Speziell zu Ostseethemen hat der BUND eine eigene Arbeitsgruppe.
Wissenschaftliche Kenntnisse oder ein spezielles Vorwissen sind nicht erforderlich - wir freuen uns über alle engagierten Teilnehmer (oder solche, die es werden wollen).

Das nächste Treffen der AG Ostsee wird am 21. April 2007 in Rostock stattfinden. Zeit und Ort werden noch bekanntgegeben.


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Natur & Landschaft
Ostsee & Meeresschutz
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