BUND Rostock

Position des BUND Rostock zum geplanten "Darwineum" des Rostocker Zoos

Ausgehend von der Überzeugung, dass ein Transfer der Menschenaffen in einen anderen zoologischen Garten mit optimalen, artgerechten Haltungsbedingungen die beste Lösung gewesen wäre,
und
da es nicht möglich ist, den Gorilla Assumbo in einen anderen Zoo mit vorhandenen Gruppen und guten Haltungsbedingungen zu transferieren
sowie
basierend auf der bereits gefällten Entscheidung der Mehrheit der gewählten politischen Vertretern der Stadt, dass die Haltung von Menschenaffen in Rostock fortgesetzt werden soll

vertritt der BUND Rostock die folgende Position:

Das geplante Darwineum bietet eine Chance, die unerträglichen Haltungsbedingungen für die Menschenaffen des Rostocker Zoos deutlich zu verbessern.

Die zurzeit vorgesehenen Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in die Natur des Barnstorfer Waldes sind ungeeignet. Sie sind in Teilen der Stadt geplant, die in extremer Entfernung zum Eingriffsort (Rostocker Heide) liegen. Diese Flächen können daher von den betroffenen Tierarten i.d.R. nicht als Ersatzlebensräume genutzt werden. Dieser Umstand trifft auch auf die Nutzung des Barnstorfer Waldes für den Laufsport und als Erholungsfläche für Bürger und Bürgerinnen der Hansestadt Rostock zu: wer bisher den Barnstorfer Wald für Erholung oder für sportliche Aktivitäten genutzt hat, wird i.d.R. als Ersatz nicht die Rostocker Heide nutzen können. Die Verfügbarkeit wohnungsnaher Erholungsflächen ist aus Sicht des BUND sowohl für eine gute Lebensqualität in der Stadt als auch zur Vermeidung von Umweltbelastungen (durch Individualverkehr zu entfernten Erholungsgebieten) von zentraler Bedeutung. Es ist aus unserem Kenntnisstand auch schwer ersichtlich, wie ein Ausgleich für Waldverlust (Barnstorfer Wald) in einer schon bestehenden Waldfläche (Rostocker Heide) ausgeglichen werden soll. Bei keinem der Planungsschritte wurde der BUND einbezogen oder um Stellungnahme gebeten.

Unsere Forderungen:
- Wir fordern adäquate Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen in größerer Nähe zum Eingriffsort, (zum Beispiel im Bereich westlich des Westfriedhofs oder im Bereich Stadtweide / Groß Schwaß)

- Nachbesserung beim Thema Fledermaus-Schutz: Sofortiger Fäll-Stopp von Fledermaus-Verdachts-Bäumen (Wochenstuben bzw. Sommerquartiere), Maßnahmen für Fledermäuse und zum Fledermausschutz auf dem Gelände.

Um diese Ziele zu erreichen, führt der BUND Rostock erste Gespräche mit den Verantwortlichen in der Statdverwaltung Rostock.

Rostock, 24.Januar 2011


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