Bündnis 90 / Die Grünen, KV Breisgau-Hochschwarzwald
Bündnis 90 / Die Grünen, KV Freiburg
“Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt” (VEN)
Demeter Baden-Württemberg
Ecovin Baden
SPD OV Buggingen (liegt noch nicht schriftlich vor)
Verbraucherinitiative Markgräflerland (liegt noch nicht schriftlich vor)
OPABA, Maison de l'Agriculture (liegt noch nicht schriftlich vor)
Maison de la Citoyenneté Mondiale
Les Alternatifs
Ergebnis des Gründungstreffens vom 28.01.04:
Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Entwicklung und der immer deutlicher werdenden Probleme eines Nebeneinanders (Koexistenz) von bewährtem Landbau und GmO-Einsatz (Gentechnisch modifizierte Organismen) ist für uns klar: wir brauchen eine gentechnikfreie Region Oberrhein.
Mit großer Sorge verfolgen Bevölkerung und Landwirte das Aufweichen bzw. Aufheben des bisherigen Europäischen Zulassungs- und Anbaumoratoriums. Selbstverständlich muss es zunächst eine verlässliche Gesetzgebung geben, nach der nicht gentechnisch manipuliertes (GMO-freies) Saatgut und GMO-freie Lebensmittel und der soziale und rechtliche Frieden in den Dörfern gewährleistet bleiben (Kennzeichnung, Rückverfolgbarkeit, Haftung, faire Nachbarschaft, usw. ). Um Wettbewerbsverzerrungen durch nationale Regelungen zu vermeiden, sollte diese Gesetzgebung durch die EU erfolgen. Aber auch dann kann es durch unterschiedliche Auslegungen von den Mitgliedsstaaten zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Wo erforderlich, sollen nationale Gesetze strengere und schärfere Regelungen vornehmen können.
Koexistenz wird in unserem Gebiet aus verschiedenen Gründen nicht möglich sein:
Generell ist Gentechnik in der Landwirtschaft problematisch. Mit ihr sind vielfältige, immer drastischer zu Tage tretende Risiken verbunden im Blick auf Gesundheit, biologische Vielfalt, Kosten des Anbaus, Unumkehrbarkeit, Auswirkung auf das Bodenleben, usw. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass GmOs langfristig die Integrität der Schöpfung bedrohen.
Zusätzlich kommt in Baden und im Elsass hinzu, dass die Felder der Landwirte kleinstrukturiert und verschachtelt sind. Nach neuesten Studien aus Spanien und England fanden sich erhebliche Verunreinigungen durch GmO-Mais-Pollen noch in 800 m entfernten Maiskulturen. Raps kreuzt nach den englischen Studien sogar über 26 km aus. Für gentechnisch veränderten Anbau zur Herstellung von Medikamenten sieht selbst die gentschnikfreundliche US-amerikanische Landwirtschaftsbehörde einen Mindestabstand von einer Meile (1,6 km) vor. Eine Koexistenz von GMO-Freiheit und GMO-Anbau lässt sich am Oberrhein nicht realisieren (Wie z.B. Pollenflug begrenzen?)
Ein weiterer Aspekt ist, dass Südbaden und Elsass eine vorzügliche Saatmais-Region darstellen. Viele bäuerlichen Familienbetriebe gründen ihre wirtschaftliche Existenz auf Saatmais-Vermehrung. Der Anbau GMO-freier Sorten im Saatmais- und Körnermaisbereich ist Voraussetzung für zuverlässigen Absatz in Be- und Verarbeitung zu Lebensmitteln. Bauern, Verarbeiter und Handel leben vom Vertrauen der VerbraucherInnen. Der Anbau von GMO darf nicht gegen den deutlich mehrheitlichen Willen der Bevölkerung und der Landwirte zugelassen werden.
Verunreinigung durch Pollenflug und Vermischung darf es weder für Biobauern noch für konventionelle Landwirte geben. Der Umfang wirtschaftlicher Folgen über Vertrauensverlust, ungeklärte Haftung, usw. träfen die gesamte Landwirtschaft am Oberrhein in existenzieller Weise.
Wir hier unterzeichnenden Gruppen, Verbände und Einzelpersonen bilden ein Aktionsbündnis, um
das Recht der Menschen auf gentechnikfreie Nahrung durchzusetzen
alle rechtlichen Wege zur Bildung einer “GmO-freien Region Oberrhein” auszuschöpfen, die derzeitige politische Entwicklung zu beobachten und sich bietende neue Möglichkeiten zu nutzen
dazu die Hilfen der Aktion “Faire Nachbarschaft” und anderer Aktionen zu nutzen, um durch Vereinbarungen zwischen Landwirten GmO-freie Regionen zu bilden
-auf allen politischen Ebenen die Sicherung gentechnikfreier Nahrungsmittel und die rechtliche Absicherung von gentechnikfreien Regionen einzufordern.
den Aufruf zur Bildung lokaler Aktionsbündnisse weiter zu verbreiten
in den politischen Gemeinden und Kirchengemeinden zu beantragen, den Einsatz von GmO und GmO-Produkten auf ihren Flächen und in ihren Einrichtungen auszuschließen
Verbraucher bei der Darstellung ihrer Ablehnung in SB-Märkten, die GmO-Produkte anbieten, zu unterstützen
wir werden Druck ausüben auf Politiker sowie auf Händler und Firmen, die GmO anbieten
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