08.07.2004
Stuttgart 21: SCHADEN für BADEN - Staatsverschuldung Sept. 2010: 1.786.986.500.980 Euro (1777 Milliarden)
Gute Informationen zu Stuttgart 21 hier
hier geht´s zur Stellungnahme des BUND zum Bahnausbau am Oberrhein
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein, Freiburg, Wilhelmstr.24a, 79098 Freiburg, 0761/30383
(Offener Brief)
An den Umwelt- und Verkehrsminister Mappus
Herrn Vorstandsvorsitzenden der Bahn AG Dr. Mehdorn
Freiburg, den 08.07.04
Bahn-Neubautrasse / Stuttgart 21
Sehr geehrter Herr Mappus, sehr geehrter Herr Vorsitzender Dr. Mehdorn,
mit zunehmender Sorge sieht der BUND Südlicher Oberrhein die aktuellen Diskussionen um den verzögerten Ausbau des dritten und vierten Gleises am Oberrhein.
Wenn es sich bei der jetzt bekannt gewordenen Kündigung der Ingenieurverträge nicht um eine Zeitungsente oder politische Finte handelt, dann käme dies einem faktischen Planungsstop gleich. Eine Million Euro an Planungskosten wären in den Sand gesetzt. Gleichzeitig wären die Folgen für den Oberrhein verheerend, denn Verkehr, Straßen, Lärm und Gestank nehmen im Transitland Oberrhein immer mehr zu. Südbaden und der Oberrhein werden immer stärker zur zentralen, europäischen Nord-Süd-Achse mit allen damit verbundenen Problemen.
Der bereits jetzt unerträgliche LKW-Verkehr soll sich bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Was das für die lärmgeplagten Menschen am Oberrhein bedeutet, kann man sich vorstellen. Mehr Lärm, Abgase und ein Verlust an Erholungsflächen und Lebensqualität.
Ohne einen schnellen, menschen- und naturverträglichen Ausbau der Bahn werden diese Probleme im Transitland Oberrhein, insbesondere der LKW Verkehr massiv zunehmen.
Jetzt sind Sie, Herr Mappus und Herr Dr. Mehdorn gefordert. Es gibt im Bereich des Schienenausbaus zwei große konkurrierende Projekte in Baden- Württemberg:
-Da ist das teure Projekt Stuttgart 21, die umstrittene Tieferlegung des Stuttgarter Bahnhofs, die vom Land Baden Württemberg bisher massiv unterstützt wurde.
-Das andere Projekt ist der dringend notwendige Ausbau und Lückenschluß der Bahn am Oberrhein, wo es nicht zuletzt auch um die Einhaltung internationaler Verträge geht.
Für den BUND am Oberrhein stellt sich die Frage: Was ist nötiger? Ein teures Prestigeobjekt in Stuttgart oder die Lösung internationaler Verkehrsprobleme und die Nöte der Menschen am Oberrhein?
Wenn in Zeiten knapper öffentlicher Gelder nicht alle Wunschträume zeitgleich zu realisieren sind, dann sollten sich Bahn und Politik auf das wichtigere Projekt beschränken, und das ist der menschengerechte Ausbau der Bahn am Oberrhein, die Schließung der drohenden Lücke im internationalen Bahnverkehr.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Mayer / Geschäftsführer
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