Diese Seite ausdrucken

BUND begrüßt Optimierung der Biogasanlage in Forchheim

23.09.2008
Am 05.12.2007 hatte der BUND einige energiepolitische Fehlentwicklungen in der Region
(Trea Breisgau / Pelletswerk Ettenheim / Biogasanlage Forchheim) kritisiert. Ein BUND Hauptargument war die Frage der Abwärmenutzung. Auch sinnvolle, gute Projekte sind vor Anfangsfehlern nicht gefeit. Nur wer nichts macht, macht keine Fehler.
In Forchheim werden diese "Anfangsfehler" jetzt erfreulicherweise mit Hilfe der Badenova schnell behoben. Die Gaseinspeisung ins Netz bringt das Biogas dorthin, wo es gebraucht wird. Die großen Abwärmemengen der Stromerzeugung hätten in Forchheim nie sinnvoll genutzt werden können. Aus diesem Grund begrüßt der BUND die Optimierung der Biogasanlage in Forchheim. Eine zukünftige Optimierung könnte die verstärkte Nutzung von Abfallstoffen aus der Landwirtschaft sein. Bei der TREA Breisgau warten wir noch auf solche Fortschritte. Seit November 2004 produziert die Müllverbrennungsanlage TREA im Gewerbepark Breisgau Strom und verschwendet Abwärme. Ein Großteil von 50 Megawatt Abwärme (laut Genehmigungsantrag) verpufft in Zeiten weltweiter Klimaveränderung ungenutzt. Aber ein Megawatt Abwärmeleistung entspricht auf das Jahr gerechnet einer Energiemenge von ca. 870 000 Litern Erdöl. (870 000 x 50 = 43 500 000 Liter Erdöl/Jahr!!!) Täglich wird eine Abwärmemenge entsprechend rund 120 000 Litern Erdöl ungenutzt in die Umwelt abgegeben.

Axel Mayer / BUND Geschäftsführer Freiburg / Endingen



hier der Text unserer "alten" PE:

hier ein Auszug aus der PE zu Forchheim

Biogasanlage Forchheim
In diesem Jahr wurde in Forchheim eine der bundesweit größten Biogasanlagen eingeweiht. Der dort produzierte Strom würde ausreichen, um zwei mal die nahe gelegene Stadt Endingen zu versorgen. Da eine geruchsintensive Biogasanlage dieser Dimension nicht wohnortnah realisiert werden kann, fallen auch hier große Mengen fast ungenutzter Abwärme an. Optimierungen sind zwar möglich und werden auch realisiert. Das Grundproblem enormer ungenutzter Abwärmemengen aber bleibt. Wärme lässt sich schwer über große Strecken transportieren. Ein dünnes Gasrohr in ein neu zu errichtendes Blockheizkraftwerk im Endinger Gewerbegebiet aber wäre durchaus möglich gewesen. Überall in der Region entstehen aktuell auch große öl- oder gasgeheizte Gewächshäuser. Warum nicht in der Nähe der TREA oder in der Nähe der Biogasanlage in Forchheim?

und hier was daraus wurde:

Badische Zeitung vom Samstag, 16. August 2008
Bald kann das Biogas vollständig genutzt werden
Das Biogas der Forchheimer Anlage soll veredelt und in das Erdgasnetz eingespeist werden / Badenova steigt mit ein


BZ Autor: Michael Haberer

FORCHHEIM. Im Herbst des kommenden Jahres werden die Motoren der Energiewirte Josef und Herbert Binder abgestellt. Zumindest jene, die in ihrer Biogasanlage vor dem Ortseingang aus Richtung Wyhl den Strom produzieren. Denn das Biogas, das die Bioreaktoren erzeugen, wird dann in das Erdgasnetz der Badenova eingespeist werden. Wie dies geschehen soll, erläuterten Planer H. Niehage und Wolfram Schmidt von der Badenova dem Gemeinderat in der öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend.

Die Umrüstung der Anlage, die im November 2006 ihren Betrieb aufgenommen hat, ermöglichte einmal der Gesetzgeber. Dieser lässt nun die Einspeisung von aufbereitetem Biogas in das Erdgasnetz zu. Zum anderen lässt nun die "galoppierende Technik" überhaupt zu, dass Biogas mit einer festgelegten Erdgasqualität hergestellt werden kann. Niehage erklärte die Bewegung in diesem Markt zum einen mit dem Umweltschutzgedanken und zum anderen mit der Unsicherheit des Gasmarktes. Wenn Russland den Gashahn zudrehe, möchte man nicht ganz so abhängig sein.

Laut Niehage besteht in Deutschland die Kapazität für 20 000 Anlagen, wie sie in Forchheim steht. Weil die Einspeisung in das Gasnetz jetzt möglich ist, steigt nun die Badenova bei der Biogasanlage in Forchheim mit ein. Bislang wird das Biogas auf dem Anwesen Binder für die Stromgewinnung verbrannt. Dabei werden nur die rund 15 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr genutzt. Die Überflüssige Wärme geht in die Luft, weil die Voraussetzungen für Fernwärmeversorgung in Forchheim nicht gegeben sind. Wenn das Gas bis zu jenen Kraftwerken geleitet wird, die nicht nur Strom fürs Netz produzieren, sondern auch Stadtgebiete mit Wärme versorgen, kann das Gas vollständig genutzt werden. Laut Planer bleiben bei der jetzigen Nutzung der Forchheimer Biogasanlage umgerechnet jährlich etwa 1,7 Millionen Liter Heizöl auf der Strecke.

Um den nötigen Reinheitsgrad des Methangemisches aus den zwei bestehenden Fermentoren zu erhalten, wird die Anlage erweitert. Zum einen wird ein Endlagerbehälter für die anfallenden Gärreste aus Beton gebaut, um zusätzlich zum derzeitigen Betrieb Biogas zu erzeugen. Zudem wird ein Fahrsilo gebaut, wo die Gärsubstrate gelagert werden. Zwei derzeit arbeitende Gasmotoren werden ausgebaut. Eine Gasaufbereitungsanlage wird installiert. Darin wird das Biogas in Bio-Erdgas umgewandelt.

Damit das Biogas die geforderte Erdgasqualität bekommt, wird Flüssiggas beigemischt. Dafür wird ein Flüssiggastank aufgestellt. Wie genau das Biogas aufbereitet wird, entscheidet sich nach der europaweiten Ausschreibung. Möglich ist die Reinigung des Biogases vom Kohlendioxid durch Aktivkohle oder durch Wasser. Nach den Vorstellungen von Badenova soll bis November der Auftrag vergeben sein und dann auch die Verbindung zur bestehenden Gasleitung bei Endingen hergestellt werden. Im Februar soll das Genehmigungsverfahren beendet sein und im Oktober des kommenden Jahres soll die Anlage montiert werden.



Richtig wichtig! Ihnen gefällt diese Seite? Legen Sie doch einen Link:
<a href="http://www.bund-rvso.de/biogas-biogasanlage-forchheim-binder.html">BUND begrüßt Optimierung der Biogasanlage in Forchheim</a>

Weitersagen
Twitter Facebook

Dieser Artikel wurde 5863 mal gelesen und am 23.9.2008 zuletzt geändert.