Mark Lynas & Seitenwechsel: Der "fliegende Wechsel" einzelner "Umweltaktivisten" zur Atom- und Gen-Industrie gehört zum PR-Geschäft.


Mark Lynas: Der "fliegende Wechsel" einzelner "Umweltaktivisten" zur Industrie gehört zum PR-Geschäft der Gentechnik- und Atomkonzerne.
"Neo-Environmentalism, Neo-Greens & Modern Greens" Eine geschickte industriegelenkte Spaltungskampagne


Sie wollen in der Industrie als Atom- oder Genlobbyist Karriere machen?
Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Sie können den üblichen, langen Weg gehen und sich in den Konzernen langsam und mühsam nach oben dienen. Oder Sie werden erst einmal Umweltaktivist und wechseln dann spektakulär die Seite...

Vor einigen Jahren ist der "Ex-Greenpeace-Aktivist" Bjorn Lomborg
diesen Weg sehr erfolgreich gegangen. Nach seinem medial hervorragend inszenierten Seitenwechsel warf er den Umweltorganisationen in seinem industriefreundlichen Buch "Apokalypse No" vor, sie schürten unbegründete Umwelt-Ängste. Der sehr medienwirksame Hinweis auf die ehemalige Greenpeace-Mitgliedschaft gehörte zum gezielten Marketing.

Der Biochemiker Jens Katzek
hatte beim BUND jahrelang gegen Gentechnik "gekämpft", bevor er zum Saatguthersteller KWS wechselte. "Ich hab die Ideologie irgendwann mal ausgeschaltet und fand viele Antworten der Industrie überzeugend", sagt Katzek. Sein Seitenwechsel wurde ihm hoch angerechnet: Bei der Bio Mitteldeutschland GmbH verdiente er fast so viel wie der Ministerpräsident, schreibt der Spiegel

Doch irgendwann musste ein neuer Seitenwechsler
aufgebaut werden und der neue Star der Atom- und Genlobby ist aktuell Mark Lynas. "357.000 Ergebnisse" fanden sich schon Mitte Februar 2013, wenn der Begriff "Mark Lynas" bei google eingegeben wird. So schrieb nicht nur Die Zeit begeistert: "Der namhafte britische Bio-Aktivist Mark Lynas, bis vor Kurzem einer der leidenschaftlichsten Gegner des Genfood-Konzerns Monsanto, nahm im Januar alles zurück und behauptet nun: Das Umweltproblem und der weltweite Hunger können nur durch Gentechnik gelöst werden. Lynas entschuldigte sich sogar dafür, dass er bis dahin mitgeholfen hatte, diese "wichtige technologische Option zu dämonisieren" und viele unwahre Mythen über Genfood zu verbreiten.

Es gibt in der Werbung ein Grundprinzip:
"Lob dich nicht selber - Lass dich von anderen loben". Wenn McDonalds sagt, McDonalds-Hamburger seien die besten, wenn Öl- und Kohlekonzerne den Klimawandel leugnen, wenn die Tabakindustrie das Krebsrisiko herunter spielt, wenn Monsanto die Gentechnik lobt und Atomkonzerne die sichere Kernenergie preisen, dann ist das weniger glaubwürdig als wenn "neutrale Dritte" die Werbung übernehmen und die Konzernmeinung geschickt verkaufen.
Immer wieder haben aus diesem Grund Tabak-, Atom- und Genkonzerne WissenschaftlerInnen gekauft und "ehemalige UmweltschützerInnen" sind noch "glaubwürdiger" als Professoren.

Wenn ein ehemaliger "Umweltschützer"
nach dem Wechsel zur Industrie "fast so viel verdiente wie der Ministerpräsident" ( Quelle: Der Spiegel), dann hat sich der Wechsel doch zumindest finanziell gelohnt. Schade, dass über solche Zusammenhänge äußerst selten berichtet wird.

Selbstverständlich ist auch möglich,
dass UmweltschützerInnen ihre Meinung ändern und das muss auch für die aufgeführten Personen gelten. Nicht jeder, der von einem Umweltverband oder einer Bürgerinitiative zur Industrie wechselt, darf unter Generalverdacht stehen. Auffallend bei Mark Lynas, Bjorn Lomborg, Jens Katzek und anderen prominenten Seitenwechslern sind allerdings die mehr als professionellen, effizienten und aufwändigen Medien-Kampagnen, mit denen die "Meinungsänderung" verkauft wird.
Geben Sie einmal den Namen -Mark Lynas- bei einer Suchmaschine ein und Sie werden feststellen, wie eine aufwändige, gut gemachte Werbekampagne funktioniert.
Atom- und Genkonzerne haben Werbeetats von vielen Millionen Euro.

Mark Lynas sieht sich als Vertreter einer "neuen ökologischen Denkrichtung"
Mit den Begriffen Neo-Environmentalism oder Neo-Greens - Modern Greens haben die PR-Abteilungen der Konzerne auch schon einen schönen Namen für die neue amerikanische Greenwash-Kampagne gefunden. Die industriegelenkte so genannte Neo-Umweltbewegung ist optimistisch, dass Technologie, Deregulierung und Kapitalismus die ökologischen Krisen der Erde lösen werden. Die Mittel zur Lösung aller Umweltprobleme sind nach Ansicht der neuen Neo-Environmentalists und der Neo-Greens Technikoptimismus, Kernenergie, Biotechnologie, synthetische Biologie, Nanotechnologie, Geo-Engineering und Gentechnik-Pflanzen. Wer sich da an George Orwell und sein Buch 1984 erinnert, an Sätze wie "Krieg bedeutet Frieden, Freiheit bedeutet Sklaverei" der liegt nicht falsch. Hier wird die Ökooptimismus-Kampagne fortgesetzt, die Dirk Maxeiner und Michael Miersch schon vor Jahren nach Deutschland getragen haben. Das neoliberale Forum "Die Achse des Guten" meldete mit Bezug auf Lynas am 7.1.2013 auch sofort: "Gentechnisch veränderte Organismen spalten die Umweltbewegung." Deutlicher als in dieser Überschrift lässt sich das Kampagnenziel der Genlobbyisten nicht formulieren.


Industriegelenkte Bürgerinitiativen und Umweltorganisationen
nehmen nach amerikanischem Vorbild immer stärker zu. Da gibt es den "Umweltverband" "Entlang des Rheins - aufildurhin " den die Energiekonzerne EDF und EnBW ins Leben gerufen haben um Akzeptanz für das altersschwache AKW Fessenheim zu schaffen. Der Verein "Bürger für Technik (BfT)" arbeitet getarnt als unabhängige Bürgerinitiative und verbreitet Lobeshymnen über die Kernkraft, wie Christian Fuchs in einem Artikel der Zeit vom 17.4.2008 schrieb. Energiekonzerne und Aluminiumindustrie "unterstützen" auch einige Bürgerinitiativen gegen Windkraft. Organisationen wie "Waste Watcher", "Aktionskreis Energie e.V", "Informationskreis Kernenergie", das "Forum Grüne Vernunft" oder "Genepeace" sind vergleichbare Scheininitiativen und Lobbyorganisationen. Die TAZ berichtet, dass es im Bereich Strassenbau ähnliche Industrieaktivitäten gibt.

Harte "amerikanische Methoden"
halten Einzug bei den großen sozialen Auseinandersetzungen und Umweltkonflikten, insbesondere und immer dann, wenn sie wirtschaftliche Interessen betreffen. Bei vielen dieser großen Konflikte, insbesondere im Bereich der Atomindustrie und der Gentechnik, geht es um Milliarden von Euro. Soziale Bewegungen, GlobalisierungskritikerInnen und die Umweltbewegung sind seit Jahren mit Spionage, Bespitzelung, Greenwash, Wikipediamanipulation, Akzeptanzforschung und industriegesteuerten Scheinbürgerinitiativen konfrontiert. Und auch der "fliegende Wechsel" einzelner "Umweltaktivisten" von den Umweltverbänden zur Industrie, das geschickt genutzte - Saulus Paulus Prinzip - (oder müsste es hier Paulus Saulus Prinzip heißen?) gehört zum PR-Geschäft, in dem die teuersten und "besten" PR-Agenturen mitmischen.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer

Nachtrag:
Es ist ziemlich putzig, was die Umweltbewegung diesen Kampagnen entgegen setzt...






Mark Lynas & "Seitenwechsel & Gier"





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