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Das Elsass ist ein Teil meiner Heimat auf der anderen Seite des Rheins. Ich kenne die blauen Höhenzüge der Vogesen, die stille weite Landschaft des elsässischen Rieds, die Humanistenbibliothek im schönen Schlettstadt, Strassburg und sein Münster und die wunderschönen historischen Dörfer und Städte an der Route des Vins. Die elsässische Geschichte ist Teil meiner Familiengeschichte. Meine Großmutter lebte im Münstertal und hat im Krieg mehrfach die Nationalität gewechselt ohne dabei den Wohnort zu wechseln und mein Großvater Josef Dufner erzählte vom grauenhaften Schlachten am Hartmannsweilerkopf. Ich verstehe den elsässischen Dialekt und mein Badisch wird manchmal noch verstanden. In den ökologischen Konflikten, nicht nur in Marckolsheim und Gerstheim habe ich ein wenig mitgeholfen die Umwelt zu schützen, Grenzen zu sprengen und Zerstörungsprozesse zu entschleunigen. Ich liebe diesen anderen Teil meiner Heimat und sehe mit zunehmenden Entsetzen seine beschleunigte Selbstzerstörung: Das alternde AKW Fessenheim, die wuchernde umweltbelastende Schwerindustriezone entlang des Rheins und die Maissteppe der großen elsässischen Ebene. Dazu kommen die zunehmenden sozialen Probleme nicht nur in den Vorstädten von Strassburg, die hässlichen, neonschrillen Ortseinfahrten, immer neue Straßen, die Hypermarchekultur und die Verscheußlichung der Dörfer und Städte, Verlust von Dialekt und Regionalkultur. Die herausgeputzten historischen Altstädte und die restlichen Naturschutzgebiete in der elsässischen Rheinebene verbindet eines: Sie sind zunehmend Inseln in einem Meer von Scheußlichkeit. Auch auf der anderen Rheinseite zerrinnt Heimat zwischen den Fingern und keiner schreit...
Axel Mayer

Übersicht: Elsass, Alsace: - Mensch, Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit

Das Elsass - Alsace: Mensch, Natur, Umwelt und Nachhaltigkeit