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Schönbär (Callimorpha dominula): Schmetterling des Jahres 2010








Seinen Namen trägt der Schönbär nicht ohne Grund: Die schwarzen Vorderflügel mit den großen weißen und gelben Flecken ergänzen sich mit den rotschwarzen Hinterflügel zum prächtigen Farbspiel. Der Schönbär braucht Teiche, wassergefüllte Gräben und unbegradigte Bäche, weil er hohe Luftfeuchtigkeit liebt, und Hochstauden wie Disteln, an denen er Nektar saugt. Die Tiere sind vorwiegend nachtaktiv, fliegen aber auch am Tag. Sie leben in einer Generation pro Jahr. Die Weibchen legen ihre Eier in kleinen Gruppen nebeneinander unter Blätter.
Die schlüpfenden Raupen leben zunächst in Gruppen und überwintern auch gemeinsam zwischen Laub, werden aber nach dem Überwintern Einzelgänger.
Zu ihrer Leibspeise gehören Brennnessel-, Weiden- oder Haselblätter. Haben die Raupen eine stattliche Größe von 40 mm erreicht, verpuppen sie sich in einem weichen, weiß-grauen Gespinst am Boden und durchleben ihre Metamorphose. Die Falter schlüpfen letztlich im Juni.

Der Schönbär kommt in ganz Europa und Asien vor. In Süddeutschland (vor allem im Bergland und in den niederen Lagen der Alpen) ist er häufig anzutreffen, wohingegen er in Norddeutschland eher eine Seltenheit ist.


Hintergrund:

Der Schönbär (Callimorpha dominula) ist der Schmetterling des Jahres 2010, das hat heute der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Naturschutzstiftung des BUND NRW und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen bekannt gegeben. Obwohl er zur Nachtfalterfamilie der Bärenspinner gehört, trifft man den 4,5-6 cm großen Schmetterling auch tagsüber an Rändern von Waldwegen und auf größeren Freiflächen in feuchten Laub- und Mischwäldern an.
„Die Hälfte der Großschmetterlinge in Baden-Württemberg – zu denen auch der Schönbär gehört – steht auf der Roten Liste. Fünf Prozent von ihnen sind bereits ausgestorben“, erklärt die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender und ergänzt: „Im Internationalen Jahr der Biodiversität 2010 erwarten wir von der Landesregierung, dass sie sich endlich ernsthaft anstrengt, um die Artenvielfalt zu erhalten. Baden-Württemberg muss ernst machen und den Biotopverbund auf zehn Prozent seiner Landesflächen umsetzen – so wie es das Land selbst im Landesnaturschutzgesetz festgeschrieben hat.“
Der BUND wird sich in den kommenden zwei Jahren vor allem für das „Schmetterlingsland Baden-Württemberg“ engagieren. Im Mittelpunkt von Naturschutzaktionen, Kooperationsprojekten und Informationsmaterialien werden dabei die Lebensräume der heimischen Schmetterlinge stehen. Dahlbender: „Mit unserem neuen Naturschutzschwerpunkt ‚Schmetterlingsland Baden-Württemberg’ trägt der BUND auf lokaler, regionaler und landesweiter Ebene durch die Anlage von Biotopen zum Erhalt der Artenvielfalt bei. Darüber hinaus wollen wir Kinder und Erwachsene für die Schönheit der Natur sensibilisieren und für die Wichtigkeit, Lebensräume zu erhalten.“





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Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer







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Dieser Artikel wurde 6069 mal gelesen und am 14.1.2022 zuletzt geändert.