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Autobahn durch / unter Freiburg

24.05.2012
Kurze Stellungnahme zur "Freiburger Autobahn"
"Freiburg soll eine Stadtautobahn bekommen. Mit der Umetikettierung der B 31 wollen die Planer den lange geforderten Stadttunnel mit Vollanschluss bei der Ganter-Brauerei möglich machen." berichten die Medien am 24. Mai 2012

Ein Stadttunnel bringt nach Ansicht des BUND zweifellos eine Entlastung für die direkt betroffenen AnwohnerInnen.
Ein Autobahnteilstück wird aber einen Bumerang-Effekt erzeugen, denn eine Autobahnsackgasse zieht noch mehr Durchgangsverkehr nach Freiburg, ins Dreisamtal und den Schwarzwald und schafft gezielt Sachzwänge für den Weiterbau.
Auch die Freiburger Freude, dass jetzt "Andere" für den Tunnel zahlen, ist typisch für die Politik in diesem Lande, denn die "Anderen" sind doch immer wir alle als SteuerzahlerInnen. Im Zeitalter der Klimaveränderung und in einer Zeit, in der die teure Endlichkeit des Erdöls immer deutlicher wird, sollte nicht in Straßen, sondern in den öffentlichen Nah- und Fernverkehr investiert werden.
Axel Mayer, BUND-Regionalgeschäftsführer



Ist eine Autobahn durch Freiburg auch langfristig eine lohnende Investition?




Fragen der Ortsgruppe Freiburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz

Die Ortsgruppe Freiburg des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland kann die Freude und Euphorie darüber, dass durch eine "Umetikettierung" der B 31 (Stadttunnel und Autobahnzubringer) als Autobahn der für erforderlich gehaltene Vollanschluss am Ganter-Knoten in greifbare Nähe rückt, durchaus nachvollziehen.

Dessen ungeachtet stellen sich noch einige Fragen, die vor einer endgültigen Entscheidung geklärt werden müssten:

  • - Problem des induzierten Verkehrs: Wir befürchten eine erhebliche
    Zunahme des Fern- und Transitverkehrs, insbesondere des Lkw-Verkehrs,
    wenn durch den Beginn einer Autobahn (eingezeichnet in Straßenkarten und
    Navigationssystemen) die Fortführung einer besonders leistungsfähigen,
    autobahnähnlichen West-Ost-Transversale vermittelt wird. Als
    Entscheidungsgrundlage sollte dieser Aspekt zuvor näher untersucht
    werden.

  • - Gefahr von weiteren Ausbaumaßnahmen: Eine Zunahme des Verkehrs
    verstärkt den Druck auf weitere Ausbaumaßnahmen im Zuge der B 31.
    Unseres Wissens ist die B 31-Trasse bis in Höhe Kirchzarten bereits auf
    potenziell 4 Fahrspuren angelegt. Die tatsächliche Erweiterung auf 4
    Fahrspuren ist ohne großen Aufwand herstellbar. Es besteht daher die
    begründete Gefahr, dass die Autobahn künftig bis nach Kirchzarten führen
    könnte.

  • - Ungeklärt sind u.E. auch die verkehrsrechtlichen Konsequenzen. Vor
    einer endgültigen Entscheidung muss die Frage beantwortet werden, ob die
    Stadt Freiburg durch eine solche "Umetikettierung"
    (straßen-)verkehrsrechtliche Kompetenzen verliert, beispielsweise im
    Hinblick auf die mögliche Anordnung von Verkehrsbeschränkungen oder
    Tempolimits. Wir erwarten eine vollständige Gegenüberstellung der
    Rechtslage im gegenwärtigen Bundesstraßen-Zustand und im zukünftigen
    Autobahn-Zustand, was die Zuständigkeiten von Stadt Freiburg bzw. dem
    Land Baden-Württemberg betrifft.


Wir möchten Sie bitten, diese Fragen als gemeinderätlichen Antrag an
die Stadtverwaltung zu formulieren.

Wir bedanken uns für Ihr Engagement und verbleiben mit freundlichen
Grüßen

  • Walther Moser, Vorsitzender der BUND-Ortsgruppe
  • Klaus Peter Gussfeld, Referent für Verkehr und Raumordnung BUND-Landesverbandes Baden-Württemberg








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Dieser Artikel wurde 3285 mal gelesen und am 12.6.2012 zuletzt geändert.