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TREA Breisgau: Fortschritte in Sachen Abwärmenutzung

07.02.2008
Nachtrag April 2010
Die Trea Breisgau, die zwischenzeitlich zum Atomkonzern E.ON gehört, versucht zwar intensiv ihre Abwärme anzubieten, hat aber bisher immer noch keinen Großabnehmer gefunden der die Abwärme auch konkret nutzt. Wir schreiben das Jahr 2010. Im Jahr 2004 ging die Anlage in Betrieb. Die seither verschwendeten Abwärmemengen sind gigantisch. Im Zeitalter schwindender Rohstoffreserven und des Klimawandels ist dies ein ökologischer Skandal.



7.2.08
Erfreulich!
Fortschritte in Sachen Abwärmenutzung bei der TREA Breisgau


Es zählt wohl eher zu den Ausnahmen, dass eine Presseerklärung des BUND-Regionalverbandes mit dem Wort „erfreulich“ beginnt.

Doch die sich jetzt abzeichnende Nutzung eines Teils der Abwärme der Müll-verbrennungsanlage TREA Breisgau ist tatsächlich ein erfreulicher energiepolitischer Fortschritt in Zeiten des Klimawandels. Sieben Millionen Euro will die Firma Umweltschutz UBP in ein „Biomassezentrum“ im Gewerbepark Breisgau investieren.
8 MW Abwärme werden laut Medienberichten zur Biomassetrocknung genutzt und somit zukünftig sinnvoll verwertet.

Schon in den Stellungnahmen zur TREA-Planung hatte der BUND auf eine schnelle, sinnvolle Verwertung der anfallenden Abwärme gedrängt und die Abwärmever-schwendung immer wieder thematisiert. Doch seit November 2004 produziert die Müllverbrennungsanlage TREA im Gewerbepark Breisgau Strom und verschwendet Abwärme. Ein Großteil von 50 Megawatt Abwärme (laut Genehmigungsantrag) verpufft in Zeiten weltweiter Klimaveränderung ungenutzt. Aber ein Megawatt Abwärmeleistung entspricht auf das Jahr gerechnet einer Energiemenge von ca. 870 000 Litern Erdöl (870 000 x 50 = 43 500 000 Liter Erdöl/Jahr!!!). Täglich wird seit November 2004 eine Abwärmemenge entsprechend rund 120 000 Litern Erdöl ungenutzt in die Umwelt abgegeben.

Jetzt wird zukünftig also eine Wärmemenge entsprechend knapp 20 000 Litern Erdöl/Tag nicht mehr in die Umwelt geblasen. Wir freuen uns über diesen ersten, großen Schritt in die richtige Richtung. Wir bedanken uns auch bei den regionalen Medien, die dieses wichtige energiepolitische Thema immer wieder aufgegriffen haben.

Erstaunt im Bericht der Zeitung „Der Sonntag“ hat uns allerdings die Aussage von Herrn Bruckner von der UBP, dass diese 8 MW die Hälfte der zur Verfügung stehenden Abwärmemenge wären. Im TREA-Genehmigungsantrag (Kapitel 14, Seite 14-8) steht:
„Die TREA hat eine Bruttowärmeleistung von 60,1 MW. Davon könnten theoretisch 50 MW an Fernwärme ausgekoppelt werden. Schon bei einer Nutzung von 20 MW Abwärme steigert sich der Wirkungsgrad der Anlage von jetzt 25,5% auf dann 51,7%.“
Eine vollständige Nutzung der theoretisch nutzbaren 50 MW ist auch nach Ansicht des BUND nicht möglich, wesentlich mehr als 16 MW dürften es nach unserer Ansicht aber doch sein. Dennoch, ein erster wichtiger Schritt ist getan.

Der Erfolg hat immer viele Väter und der BUND-Regionalverband freut sich über eine kleine „Teilvaterschaft“ an dieser Entwicklung, die wir auch in Zukunft kritisch begleiten werden.

Axel Mayer / Regionalgeschäftsführer
(auf Wunsch faxen wir Ihnen die entsprechenden Seiten des Genehmigungsantrages)


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Dieser Artikel wurde 3635 mal gelesen und am 28.4.2010 zuletzt geändert.