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Wikipedia & AKW: Der Einfluss von E.ON, EnBW, Vattenfall & RWE

13.06.2008

Atomindustrie contra Meinungsvielfalt. Der "Einfluss" auf Wikipedia



Wikipedia & Atomlobby


Aktueller Nachtrag:
Der bisherige, öffentliche Disput um den Einfluss der Atomindustrie auf Wikipedia,
hat schon kleine, erste, positive Veränderungen gebracht. Dennoch stehen unsere regionalen BUND-Atomseiten immer noch auf der Spamlist bei Wikipedia. Die bisher sehr einseitigen, Pro-Atomseiten bei Wikipedia werden langsam ein wenig ausgewogener, die Umweltbewegung ist aufgewacht und beginnt sich zu engagieren. Das ist auch ein Fortschritt für Wikipedia. Dennoch sind die Unterschiede immer noch deutlich. Der Schornstein zur Abgabe von Radioaktivität heißt auf vielen Wikiseiten immer noch im schönsten Neusprech “Abluftkamin”.

(Gerade in Sachen Links hat diese Kritik zumindest erste "Verbesserungen" auf manchen Wiki-Seiten gebracht!)
Die Weblinks auf der Wikipedia Seite zum AKW ISAR waren am 6.3.2010 aber immer noch so einseitig und unausgewogen wie alle Wiki-Atom-Seiten noch vor zwei Jahren:
Beispiel:
  • PDF-Broschüre der KKW Isar (1,60 MB)
  • Homepage des Betreibers
  • Werkfeuerwehr Kernkraftwerke Isar


Was in dieser Debatte um Wikipedia häufig fehlt ist die Diskussion um Burson Marsteller und die Rolle der PR Industrie.
Eine der größten PR-Firmen der Welt, Burson Marsteller, hat im Auftrag der Öl- und Kohleindustrie jahrelang Kampagnen zur Verharmlosung des Klimawandels organisiert. Jetzt arbeitet Burson Marsteller für die Schweizer Atomindustrie („Nuklearforum“) und dreht die bisher verwendeten Aussagen ins Gegenteil um. Die Kampagne „Kernenergie rettet das Klima“ stammt auch von der Werbefirma, die jahrzehntelang im Auftrag der Kohle- und Öllobby die Klimaveränderung heruntergespielt hat.
Im Buch ”GIFTMÜLL MACHT SCHLANK” “Die Wahrheit über die Public-Relations-Industrie” von John Stauber und Sheldon Rampton (ISBN: 3-936086-28-1) wird genau beschrieben, wie Burson Marsteller Umweltorganisationen und Soziale Bewegungen infiltriert, unterwandert, manipuliert und ausspäht. Die Manipulation des Internets gehört heute zu den klassischen Aufgaben solcher Werbefirmen. Die Anonymität von Wikipedia macht es den PR-Profis sehr einfach gezielt Einfluss (nicht nur) auf die Wiki-Atomseiten zu nehmen. Es ist erschreckend, wie wenig sich die die echten Wikipedianer und die Umweltbewegung mit diesem Thema auseinander gesetzt haben. Der aktuelle Konflikt könnte das ändern.

Aus dem bisherigen Disput um Wikipedia und um den Einfluss der Atomlobby sollte aber kein Konflikt werden. Es geht uns nicht um einen Streit mit Wikipedia, sondern um den massiven Einfluss der Atomlobby auf einzelne Seiten.


Unsere Grundhaltung zu Wikipedia zeigt sich u. a. in diesem Zitat auf unserer Homepage: „Dies ist keine generelle Kritik an Wikipedia, das zu den genialsten und wichtigsten demokratischen Projekten unserer Zeit zählt, dessen offene Strukturen aber auch stets gefährdet sind, wenn es um Geld und Macht geht.“ Zitatende

Axel Mayer




Wikipedia - Atomkraftwerk: Der Einfluss der Atomlobby



Heftig und leider "erfolgreich"
sind schon lange die gut organisierten (und gut getarnten) Einflussversuche der Atomlobby auf viele deutsche und schweizer Wikipedia-Atom-Seiten. Häufig gibt es keinerlei Infos zur Abgabe von Radioaktivität im "Normalbetrieb" zu Krebsrisiken oder zur Unfallgefahr.

Wir haben nie versucht Einfluss auf die Wikipedia Seiten selber zu nehmen,
haben allerdings von jeder Wiki-AKW Seite einen Link zu unseren BUND-AKW-Seiten gelegt um zumindest einen Hauch von Ausgewogenheit zu schaffen. Beispielsweise von der Biblis-Wiki-Seite zur BUND-AKW-Biblis-Seite, aber auch von den Katastrophenschutz Wikipediaseiten zu unseren Infos zu diesem Thema.

Diese Links zu unseren BUND-AKW-Seiten wurden gelöscht, die einseitigen Links zu AKW - Betreiberseiten blieben stehen.

Wenn die Links zu den Atomkonzernseiten unkritisiert bleiben, die Links zu kritischen Seiten von Nichtregierungsorganisationen aber gelöscht werden, dann ist das ziemlich peinlich für eine "freie" Enzyklopädie. Der Vorgang zeigt natürlich auch wie ungern unsere Informationen von der Atomlobby gesehen werden, auch wenn die Löschungen und der Eintrag in die Spamliste natürlich immer vollkommen anders begründet werden.

Zu diesem allem passt, dass sich teilweise auch orwellsches „Neusprech“ auf den Wikipedia Seiten zur Atomkraft findet. In vielen Artikeln wird vom „Abluftkamin“ gesprochen. Gemeint ist damit der Schornstein mit dem jedes AKW im so genannten Normalbetrieb krebserzeugende Radioaktivität an die Umwelt abgibt. Aber Abluftkamin klingt im Zeitalter der „Entsorgungsparks“ einfach besser.

Der BUND-Regionalverband ist der Meinung, dass die Umweltbewegung Wikipedia nicht den Werbeabteilungen der Atomkonzerne überlassen darf. Was wir seit vielen Monaten erleben, ist ein Krieg um das Internet und um Wikipedia, ein moderner Konflikt um den Zugang zu Informationen. Es gibt Hinweise, dass Unbekannte sich in unsere Mailinglisten eintragen, um unsere Info-Mails dann als "Spam" zu melden.


Wikipedia, Google und Burson Marsteller
Eine der größten PR-Firmen der Welt, Burson Marsteller, hat im Auftrag der Öl- und Kohleindustrie jahrelang Kampagnen zur Verharmlosung des Klimawandels organisiert. Jetzt arbeitet Burson Marsteller für die Schweizer Atomindustrie („Nuklearforum“) und dreht die bisher verwendeten Aussagen ins Gegenteil um. Die Kampagne „Kernenergie rettet das Klima“ stammt von der Werbefirma, die jahrzehntelang im Auftrag der Kohle- und Öllobby die Klimaveränderung heruntergespielt hat.
Im Buch ”GIFTMÜLL MACHT SCHLANK” “Die Wahrheit über die Public-Relations-Industrie” von John Stauber und Sheldon Rampton (ISBN: 3-936086-28-1) wird genau beschrieben, wie Burson Marsteller Umweltorganisationen und Soziale Bewegungen infiltriert, unterwandert, manipuliert und ausspäht. Die Manipulation des Internets gehört heute zu den klassischen Aufgaben solcher Werbefirmen. Die Anonymität von Wikipedia macht es den PR-Profis sehr einfach gezielt Einfluss auf die Wiki-Atomseiten zu nehmen. Es ist erschreckend, wie wenig sich die die echten Wikipidianer und die Umweltbewegung mit diesem Thema auseinandersetzen.

Solche Konflikte werden in Zukunft noch an Schärfe zunehmen. Wir wissen, dass die Wikipedia-Manipulation Thema von Tagungen der Atomlobby war.
Die Umweltbewegung sollte die "freie Enzyklopädie" Wikipedia nicht kampflos der Atomindustrie überlassen.

Axel Mayer / BUND Geschäftsführer, Freiburg


Wichtig!


Dies ist keine generelle Kritik an Wikipedia, das zu den genialsten und wichtigsten demokratischen Projekten unserer Zeit zählt, dessen offene Strukturen aber auch stets gefährdet sind, wenn es um Geld und Macht geht.

Wir kritisieren allerdings eine kleine Gruppe von Wikipedia-Insidern die seit einiger Zeit eine der kritischsten Internetseiten zum Themenbereich Atomenergie gezielt mobbt.


Unser Verdacht, dass es sich bei dieser kleinen Gruppe auch um Vertreter der Atomlobby handeln könnte, sehen wir u.a. durch einen Beitrag in der Zeit bestätigt. Dieser Artikel beschreibt Vorgehensweisen, die der Sperrung von www.bund-freiburg.de entsprechen:

Getarnt als unabhängige Bürgerinitiative,
verbreitet die industriegesteuerte Schein-Bürgerinitiative „Bürger für Technik“ (BfT) Lobeshymnen über die Kernkraft, schreibt die Wochenzeitung "Die Zeit" am 17.4.2008. Die Tarnorganisation der Atomlobby bearbeitet natürlich auch Wikipedia:
„Zum selben Zweck wird offenbar auch das freie Internetlexikon Wikipedia manipuliert. Mehrmals schon wurden die BfT-Mitglieder aufgefordert, missliebige Beiträge zu bearbeiten. "In der Anfangszeit war da viel ideologisch durchsetzt", sagt Lindner. (Zitatende)



Hier geht es zur aktuellen Wikipedia-Diskussion

mehr Infos finden Sie hier: Die freie Enzyklopädie Wikipedia und die Macht der Atomlobby







Greenwash, Akzeptanz, Akzeptanzforschung, postfaktische PR, Kriegspropaganda, Neusprech und Propaganda


Leitartikel / Zusammenfassung zum Thema Greenwash


Public Relations und Werbung für Umweltzerstörung, AKW, Gentechnik und Krieg

Atomenergie und Greenwash


  • RePlanet: Wie Schein-Ökos Konzerninteressen grünwaschen





    Weitere Greenwash-Themen:


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