Kreisgruppe Bad Kreuznach

Tschernobyl-Kinder erholen sich auf Einladung des BUND auf dem Kuhberg

Zur Zeit halten sich ca. 20 Kinder zwischen 7 und 16 Jahren aus Krasnopolje (Weißrußland) mit ihren beiden Betreuerinnen Ljudmila Korneenko und Tatjana Sabawskaja in Bad Kreuznach auf, um sich von den gesundheitlichen Spätfolgen der Tschernobyl-Katastrophe am 26. April 1986 zu erholen.

Zum zweiten Mal sind die kleinen Gäste des Vereins „Den Kindern von Tschernobyl“ Bad Kreuznach e.V. der Einladung des BUND für Umwelt- und Naturschutz Deutschland gefolgt, einen Naturerlebnistag auf dem Bad Kreuznacher Kuhberg zu genießen.

Nachdem Daniela Lohner vom BUND eine kurze Begrüßungsrede auf Russisch gehalten hat und alle Teilnehmer von Tamara Fitz mit selbstgebastelten zweisprachigen Namensschildern (in Deutsch und in Kyrillischer Schrift) in Schmetterlingsform ausgestattet wurden, konnte es losgehen:

Eike Straube, der FÖJ-ler des BUND und des Forstamtes Bad Kreuznach und Tamara Fitz, die die Kindergruppe des BUND montags auf dem Kuhberg betreuen, führten die Kinder und brachten spielerisch die Natur näher. Damit es keine Verständigungsprobleme gab, hat Tatjana Sabawskaja übersetzt.

Zunächst bestaunten die Kinder einen Ameisenhaufen und lernten einiges über die Nützlichkeit der fleißigen Insekten. Aus ihrer Heimat kannten die Kinder die medizinische Bedeutung von Ameisensäure. Beim Anblick einer "Ameisenstraße" riefen die Kinder wenig später ganz begeistert auf Russich "Murawiraja Uliza".

Weiter ging's dann zu den Teichen auf dem Kuhberg, wo Kaulquappen und Molche bestaunt werden konnten. Eike Straube erklärte den Kindern, dass man im Naturschutzgebiet kein Feuer machen darf und keine Steine in's Wasser werfen darf, um die Tiere nicht zu stören.

Danach ging es erst einmal zu einem deftigen MIttagessen, das weitere BUND-Aktive vorbereitet hatten: Gegrillte Würstchen, leckere Salate aus Biozutaten und Obst zum Nachtisch.

Nach dem Essen konnten die Kinder dann noch etwas toben und spielen, bis es "Do Swidanja" - auf Wiedersehen bis zum nächsten Jahr - hieß.

Medizinische Studien haben bewiesen, dass ein drei- bis vierwöchiger Ferienaufenthalt die Lebenserwartung der durch die Reaktorkatastrophe gesundheitlich geschwächten Kinder um ca. ein Jahr verlängert, erläutert Erika Vollmer, die Vorsitzende des Vereins „Den Kindern von Tschernobyl“. Daher ist es sehr wichtig, dass sich Gasteltern im Westen finden, die bereit sind, ein Kind für drei oder vier Wochen aufzunehmen. Leider ist das Interesse in den letzten Jahren zurückgegangen, so Erika Vollmer weiter, so dass wir nicht mehr so viele Kinder wie in den Anfangsjahren aufnehmen können.

Wer im kommenden Jahr (voraussichtlich ca. 3 - 4 Wochen im Juni oder Juli) ein Kind bei sich aufnehmen möchte, kann sich mit Erika Vollmer, Tel. 0671 36762, in Verbindung setzen.



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