In einer mehrstündigen Aktion wurde am ersten "Frühlingswochenende" (Samstag, 2.2.) 2002 das alte Herbolzheimer Storchennest, das wegen seiner Masse und Schieflage abzustürzen drohte und deshalb bereits ein paar Wochen davor mit einem Spanngurt gesichert worden war, durch ein neues ersetzt. Gleichzeitig wurden die stark verwitterten Mauerfugen des tragenden Kamins auf dem Behrle-Anwesen ausgebessert, so dass in nächster Zeit keine Stabilitätsprobleme zu erwarten sind. Auch die Storchenkamera ist wieder montiert, so dass einer Beobachtung des Brutgeschehens aus nächster Nähe - wie in den letzten Jahren - nichts im Wege stehen wird. Die Aktion hat auch in der Tierwelt Aufmerksamkeit erregt: Während der Arbeiten flogen zwei Störche herbei, ließen sich auf dem benachbarten Rathaus nieder und beobachteten von dort aus das Geschehen mit Neugierde.
Wolfgang Hoffmann von der Ettenheimer NABU-Gruppe und Peter Steiert von der Herbolzheimer BUND-Gruppe hatten mit Helfern aus den eigenen Reihen, vor allem aber dank tatkräftiger Unterstützung durch die Mitarbeiter des Bauhofes die Vorarbeiten geleistet.
Für die Bewältigung der insgesamt recht anspruchsvollen Aufgabe waren aber auch noch ein paar Spezialisten erforderlich: Die Entfernung des alten Nestes und die Befestigung des neuen Nestes auf dem eisernen Traggerüst in luftiger Höhe wäre ohne die geschickte Klettereinlage von Renne Kühnert nicht so leicht vonstatten gegangen. Kurt Reichel und Bernd Wrana zeigten, dass ihre beruflichen Qualitäten beim Ausbessern des Mauerwerks auch dann nicht nachlassen, wenn sie nur "am seidenen Faden" vor ihrem Arbeitsplatz hängen.
Wie immer bei Arbeiten am Storchennest war man auf die nachbarschaftliche Hilfe der Kenzinger Feuerwehr mit ihrer etwas längeren Leiter angewiesen, gesteuert von Thomas Ambs und Thomas Köhler. Zusätzlich wurde dieses Mal ein 50-Tonnen-Autokran der Fa. Fuchs aus Bötzingen benötigt, dessen Einsatz trotz der beengten Verhältnisse keine Probleme bereitete. Strom für Mörtelmischer und Trennschleifer gab es bei Elektro Kober. Besondere Unterstützung wurde allen Helfern durch die Familie Vögt zuteil, die nicht nur ihr Grundstück als Basislager zur Verfügung gestellt hatte, sondern auch für deren leibliches Wohl sorgte.