Kreisverband Jena

Schmeckt nicht, gibt’s nicht

... jedenfalls nicht bei Lebensmitteln die aus ökologischer Landwirtschaft stammen.
Zugegeben, ob man bestimmtes Obst oder Gemüse mag, liegt schon an dessen Geschmack, aber viele Verkostungstests haben gezeigt, dass Bio-Obst und -Gemüse besser im Geschmack bewertet wird als das konventionell Angebaute.
Der Nährwert von Bio-Lebensmitteln und herkömmlich erzeugten Lebensmitteln unterscheidet sich nicht. Dafür enthalten Bio-Obst und -Gemüse jedoch mehr Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, die vor Krebs und Herz-Kreislauferkrankungen schützen können. Außerdem finden sich keine Pestizid-Rückstände in den Bio-Lebensmitteln. Und der Nitratgehalt ist im Durchschnitt in ökologisch produziertem Gemüse nur etwa halb so hoch, wie der in konventionell erzeugtem Gemüse. Aus Nitrat entstehen im Körper Nitrosamine als Abbauprodukte, die Krebs verursachen können.


Zu viel, zu einseitig, zu stark verarbeitet sind die Lebensmittel auf dem Speisezettel der meisten von uns

Aber weder die positiven Eigenschaften der Bionahrung, noch die negativen Eigenschaften der herkömmlich hergestellten Lebensmittel stellen in Industrieländern wie Deutschland das von der Ernährung ausgehende Gesundheitsrisiko dar. Die Unausgewogenheit unserer Ernährung ist der größte Risikofaktor im Zusammenhang mit Essen - zu viel, zu einseitig, zu stark verarbeitet sind die Lebensmittel auf dem Speisezettel der meisten von uns.
Wer „Bio“ kauft ist da wegen der Vitamine und anderer Inhaltsstoffe schon etwas besser dran und unterstützt damit auch ein nachhaltige ökonomische Entwicklung. Der Kunde zahlt also auch für den Schutz des Trinkwassers, für die Reduzierung von Emissionen und niedrigen Energieverbrauch, für Artenschutz und tiergerechte Haltung und nicht zuletzt auch für die Existenz der Biobetriebe und ihrer Angestellten.


Die Schweizer geben pro Kopf fast doppelt soviel für Bio-Lebensmittel aus wie wir

Deutsche Konsumenten geben pro Jahr etwa drei Milliarden Euro für Bio-Lebensmittel aus, europaweit zwar eine Spitzenposition, aber verbesserungswürdig. Die Schweizer geben beispielsweise pro Kopf fast doppelt soviel für Bio-Lebensmittel aus wie wir. Und bei den Bio-Anbauflächen ist in Europa Italien ganz vorn. In Deutschland werden nur knapp über vier Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch bewirtschaftet. Ungefähr drei Prozent der über 400000 Landwirtschaftsbetriebe erzeugen die Bio-Lebensmittel bei uns. Dabei wird in den neuen Bundesländern fast doppelt deutlich mehr ökologische Landwirtschaft betrieben als in den alten Bundesländern. Weltweit führend bei der ökologischen Nutzung der Anbauflächen ist übrigens Australien gefolgt von Asien und Lateinamerika. Das bedeutet also Transport der Produkte, denn die Märkte liegen in den Industrieländern – „Bio-“ ja, aber „Ökologisch“?


Regionalen und saisonalen Produkten den Vorrang!

Viele Supermärkte führen inzwischen Biolebensmittel im Sortiment. Trotzdem sollte man versuchen, regionalen Produkten und vor allem auch saisonalen Produkten den Vorzug zu geben. Beste Anlaufstelle dafür sind noch immer die örtlichen Märkte, Reformhäuser oder Höfe, die Obst und Gemüse im Abo an ihre Kunden liefern.
Machen Sie doch mal den Test und vergleichen Sie das gleiche Produkt aus herkömmlicher und ökologischer Herstellung. Vielleicht trifft man sich ja dann mal auf dem Markt.


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