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Kreisgruppe Mainz-Bingenaus: Natur & Garten Die Mitgliederzeitschrift des Naturgarten e.V. April 2008Schmetterlingsfreundlicher BUND-Mustergarten auf der Landesgartenschau in Bingen
![]() So blühte der Garten schon 2007, mehr als ein halbes Jahr vor Eröffnung der Landesgartenschau 2008 Schmetterlinge sind gern gesehene Gäste in unseren Gärten, Parks und in "Wald und Flur". Im Laufe ihrer Entwicklung vom Ei über Raupe und Puppe zum Schmetterling benötigen sie ganz verschiedene Lebensbedingungen. Das macht die farbenfrohen Insekten besonders empfindlich gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen. So ernähren sich viele Raupen beispielsweise von nur einer Pflanzenart. Fehlt diese, kann sich die Schmetterlingsart nicht erfolgreich vermehren. Schmetterlinge sind daher Zeigerarten und geben Hinweise auf den Zustand eines Lebensraumes. Zahlreiche Schmetterlingsarten sind gefährdet. Von den über 1120 in Rheinland-Pfalz heimischen Arten stehen 826 auf der roten Liste. 47 Arten gelten bereits als ausgestorben und 137 als potentiell gefährdet. Die Ursachen für den Rückgang der Schmetterlingsbestände sind vielfältig: Der Verlust ihrer Lebensräume (wie z.B. Hecken, Blumen- und Magerwiesen), Umweltgifte, der Klimawandel und Monokulturen in Land- und Forstwirtschaft spielen dabei eine große Rolle. Mit dem "Abenteuer Schmetterling" setzt sich der BUND seit 2005 verstärkt für den Schutz unserer heimischen Schmetterlinge ein und damit für den Schutz ganzer Lebensgemeinschaften. Durch die Teilnahme von Naturfreunden an der jährlichen "Volkszählung der Schmetterlinge" möchte er mehr über unsere Schmetterlinge erfahren, das öffentliche Bewusstsein für die bedrohte Vielfalt vor unserer Haustür stärken und eine "Lobby" für Schmetterlinge schaffen. Für die Landesgartenschau 2008 in Bingen legte die BUND-Ortsgruppe Bingen im Frühjahr und Sommer 2007 einen schmetterlingsfreundlichen Mustergarten an. Barbara Winternheimer und viele andere ehrenamtliche Helfer pflanzten eine bunte Mischung aus (Wild-)Kräutern, Stauden und Sträuchern. Es entstanden einige Kleinbiotope: Eine schmetterlingsfreundliche Blumenwiese, Gemüsebeet, Trockenmauer, Steingärtchen, Sumpfbeet, Bereiche für Rankpflanzen, Bütten mit Brennnessel usw. So können verschiedene Schmetterlingsarten sehr unterschiedliche Nektar- und Futterpflanzen finden. Beispielsweise ernähren sich die Raupen des Kleinen Fuchses und des Tagpfauenauges nur von Brennnessel, die des Aurorafalters jedoch von Blüten und Fruchtständen wild wachsender Kreuzblütler (z.B. Wiesenschaumkraut, Knoblauchsrauke). Und die Raupen des Schwalbenschwanzes suchen sich ihr Futter bei den Doldenblütlern, wie z.B. Wilde Möhre, Pastinake und Dill. Jeder kann etwas für Schmetterlinge tun und die Lebensbedingungen für sie im Garten oder auf dem Balkon verbessern und kleine Schmetterlingsparadiese schaffen. Der BUND-Garten auf der Landesgartenschau soll vor allem Natur- UND Gartenliebhaber viele Tipps mit auf den Weg geben, wie man Gärten zu Hause schmetterlingsfreundlich planen, anlegen und umgestalten kann. Dazu sollten einige Fragen beantwortet werden: Um welchen Typ Garten handelt es sich? Befindet er sich in Südhanglage oder ist er eher schattig? Ist ein Wald oder eine (Blumen-)Wiese in der Nähe oder liegt der Garten im Ortsinneren? Auch der Boden spielt eine Rolle. Man sollte etwa wissen, dass als Grundregel für sehr warme Garten- und Naturwiesen gilt: Je nährstoffärmer die Wiese, um so mehr Wildblumenarten kann sie beherbergen. Alexandra Stevens BUND Mainz-Bingen ![]() Barbara Winternheimer und "Schmetterlingsbotschafter" Burkhardt Hinnersmann |
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