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Fischerei

Zu wenig Fisch

Dank moderner Ortungstechniken ist das Auswerfen der Netze heute kein Glücksspiel mehr. Fischer können die großen Fischschwärme gezielt aufspüren und anlanden. Ein Traumjob? Schon seit Jahren gehen die Fänge vielerorts zurück. Die Schattenseite der Perfektionierung der Fangtechniken wird immer deutlicher: Das Meer ist leergefischt. Große Schwärme der wichtigen Fischarten gibt es kaum noch. Fangbeschränkungen und -verbote gehören in der Ostsee zur Tagesordnung. Was für viele Fischer existenzgefährdend wirkt, ist für den Schweinswal lebensbedrohend. Er lebt vornehmlich von den Schwarmfischen. Wenn diese verschwinden ist Schmalhans Küchenmeister. Immer häufiger werden Schweinswale mit Zeichen akuter Unterernährung gefunden. Die geschwächten Tiere haben meist nur noch wenige Wochen zu leben.

Stellnetz

Mitgefangen, mitgehangen

Wenn sich die letzten Schweinswale in den letzten fischreichen Flachwasserzonen der Ostsee tummeln leben sie oft gefährlich. Denn wo viel Fisch ist, da ist der Fischer mit seinem Netz nicht weit. Besonders in Dänemark ist die Stellnetzfischerei eine beliebte Fangmethode. Für vermutlich Hunderte von Schweinswalen bedeutet diese Fangtechnik alljährlich den Tod. Die Wale verfangen sich in den Netzen, können nicht mehr zum Atmen an die Wasseroberfläche und ersticken qualvoll. Tief schneiden sich die Netze während des Todeskampfes ins Fleisch der Tiere. Vor allem im Herbst, zur Hochsaison der Stellnetzfischerei, kann man tote Schweinswale mit tiefen Schnittverletzungen vielerorts am Strand liegen sehen. Es sind nur einige der Opfer, aber sie zeugen eindrücklich vom zahllosen Sterben draußen auf See.

Immer mehr Netze

Immer intensiver wird die Fischerei auf viele Fischarten. Denn wenn durch die Überfischung wenig Chancen auf reiche Fänge bestehen muss der Fischer mehr Netze ausbringen, um den gleichen Ertrag zu erlangen. Die seit Jahren anhaltende Überfischung der Dorschbestände in Nord- und Ostsee ist ein gutes Beispiel für das dreifache Dilemma. Dem Schweinswal wird einer seiner wichtigen Nahrungsfische weggefangen, die Grundstellnetze für den Dorschfang dezimieren die Schweinswale besorgniserregend und zu allem Überfluss wird die Zahl der Netze vermutlich immer größer.

Schweinswale bei der Fischjagd

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