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Schiffsverkehr

Orientierung unmöglich

Aus den Zeiten der Segelschifffahrt wird berichtet, dass die Schweinswale gerne kilometerlang ein- und auslaufenden Schiffen folgten und in ihrer Menge sogar zu einem Hundernis für die Schiffe werden konnten. In Zeiten, in denen selbst Segelboote in Küstennähe oft mit Motorkraft bewegt werden hat sich das gewandelt. Heute beobachtet man, dass Schweinswale vor Schiffen fliehen. Der Motorlärm verscheucht sie. Ihr ausgeklügeltes System der Echoortung und ihr feines Gehör vertragen sich nicht mit verlärmten Meeren.

Schnelligkeit lärmt

Vor allem im Sommer, wenn sich die motorisierten Sportboote weiträumig in den Küstengewässern der Ostsee verteilen sind kaum noch ruhige Zonen für die Schweinswale übrig. Wasser leitet den Schall zehnmal besser als Luft, und so lärmen die Schiffsdiesel dort zehnmal so weit. Ein Schweinswal muss sich daher in weiten Teilen der Ostsee wie neben einem Presslufthammer fühlen. Schnellfähren, schnelle Sportboote und Jet-Skis verursachen einen Lärmpegel, der bei Walen möglicherweise zu bleibenden Gehörschäden führen kann - ihnen aber zumindest das Leben zur Hölle macht.

Babys brauchen Ruhe

Zum Säugen und Aufziehen der Jungtiere benötigen Schweinswale unbedingt ruhige Gewässer. Ein ständiges Fortscheuchen durch heran nahende Schiffe und die stetige Beunruhigung durch Motorenlärm endet für die Jungtiere tödlich. Ein ausreichendes Säugen ist dann kaum möglich, so dass die Jungtiere Hunger leiden. Schlimmer noch: Bei der überstürzten Flucht vor der vermeintlichen Gefahr können Mutter und Kalb sich verlieren. Das stetige Leben im Stress ist für Kräftigung und Gesundheit des heran wachsenden jungen Wals nicht förderlich. Da ist es kein Wunder, dass die meisten tot am Strand gefundenen Schweinswale Jungtiere sind.

verölter Vogel

Sichere Schiffe - sichere Lebensräume

Ein Ölfilm auf dem Wasser ist für die mehrmals pro Minute zum Atmen an die Oberfläche kommenden Schweinswale eindeutig eine große Gefahr - und in der Ostsee leider keine Seltenheit. Spektakuläre Ölunfälle wie die Havarie der "Baltic Carrier" vor dem Darß, die kilometerlang die dänischen Küsten verseuchte, beweisen, dass es mit der Schiffssicherheit auf der viel befahrenen Ostsee nicht zum Besten steht. Fehlende Lotsenpflicht in kritischen Passagen wie der Kadetrinne, Uralt-Schiffe bar jeder Sicherheitsstandards und unzureichende Bergungskapazitäten für Havariefälle sind geradezu eine Einladung an die nächste Ölpest. Bewusste Übertretungen der wenigen existierenden Sicherheitsbestimmungen sind an der Tagesordnung, auch vor deutschen Küsten, weil es an einer wirkungsvollen Überwachung fehlt.

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