WasserläuferDie wissenschaftliche Ausrichtung des ProjektesAnsatz und BeschreibungIn unserem aktuellen Projekt werden Grundlagen zur Bewertung von Referenz-Fließgewässern in Rheinland-Pfalz ermittelt. Das Projekt ist integriert in die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Der Zustand der Referenzstrecken soll biologisch und morphologisch bewertet werden. Hierbei wird auch die Anwendbarkeit aktueller Bewertungsverfahren getestet und deren Eichung auf den sehr guten ökologischen Zustand der Gewässer nach Wasserrahmenrichtlinie überprüft.Zusätzlich zur wissenschaftlichen Arbeit sind lokale Beobachtergruppen intensiv in die Vor-Ort-Arbeit eingebunden. Die Aktivierung der Beobachtungsgruppen ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit bei der Umsetzung der EU-WRRL und dient auch der längerfristigen Beobachtung der Gewässer sowie zur Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse auf Renaturierungsprojekte. Untersuchungen der Gewässerstruktur (morphologischer Ansatz): Bei der strukturellen Untersuchung der Referenzabschnitte kommt das Strukturgüteverfahren des Landes zur Anwendung. Aus dem Gewässertypenatlas, der die morphologischen Zustände der bislang besten strukturellen Gewässerabschnitte (Referenzgewässer)in Rheinland-Pfalz beschreibt, wurden 24 Gewässerstrecken zur Überprüfung innerhalb des Projektes ausgewählt. Diese Strecken besitzen die besten Gesamtbewertungen der Strukturgüte, außerdem wird eine Gewässergüte (Wasserqualität) von Klasse I bzw. I-II nicht überschritten und die Nutzungen im Einzugsgebiet sind möglichst naturnah. Die Überprüfung erfolgt sowohl bezüglich der Gewässerstruktur als auch der biozönotischen Ausstattung. Eine Ergänzung um neue Referenzgewässerabschnitte ist ebenfalls möglich. Bei der Auswahl der Teststrecken wurden alle im jeweiligen Landesteil vorhandenen Taltypen (z. B. Kerbtalgewässer, Auetalgewässer usw.) berücksichtigt. Untersuchungen der biozönotischen Ausstattung (biologischer Ansatz): Die biologischen Untersuchungen umfassen das Makrozoobenthos (wirbellose Tiere), die Fische und die Makrophyten (größere Wasserpflanzen) bzw. das Phytobenthos (v.a. Kieselalgen). Bei allen 24 Probestellen findet ein Makrozoobenthos-Monitoring nach der neuen für die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie entwickelten Methode statt. Damit können Aussagen über die Naturnähe des Gewässers bzw. über Art und Ausmaß möglicher negativer Einflüsse gemacht werden. Bei den meisten Probestellen findet eine Untersuchung der Fische mittels Elektrobefischung statt. Dabei wird die Fischfauna eines Gewässerabschnittes nahezu vollständig erfasst. Die Fische werden hierbei mit elektrischem Strom angelockt, evtl. kurzzeitig betäubt und nach der Aufnahme wieder freigelassen. Auch hier sind Aussagen über den Grad der Natürlichkeit und über negative Einflüsse, z. B. Wanderhindernisse möglich. Makrophyten (höhere Wasserpflanzen) bzw. Kieselalgen werden an allen Probestellen untersucht. Welche Gruppe dabei berücksichtigt wird, wird vor Ort entschieden. Sind Gewässer natürlicherweise arm an höheren Pflanzen erfolgt eine Erhebung und Bewertung der Kieselalgen. Datenauswertungen: Nach den Erhebungen erfolgt ein Abgleich mit den landesweiten Daten der Strukturgütekartierung sowie mit biologischen Daten von Makrozoobenthos, Fischen und Makrophyten/Phytobenthos. Die Methoden sollten zu besten Ergebnissen in Rheinland-Pfalz führen. Die Untersuchungen erlauben sowohl den Vergleich der Methoden untereinander als auch den späteren Vergleich mit den „normalen“ Gewässern. Nach der Auswertung wird unter Einbeziehung der Daten aus den Beobachtungsgruppen ein entsprechender Bericht erstellt, in dem die Ergebnisse des Projektes erläutert und zusammengefasst werden. |
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