Neue Technologien nachhaltig gestalten - Konzepte und Praxis für eine verantwortliche Entwicklung und Anwendung der Nanotechnologien

Rückblick zur Tagung vom 05.-07. Mai 2006 in Iserlohn - durchgeführt von der evangelischen Akademie Iserlohn in Zusammenarbeit mit dem Wissenschaftlichen Beirat des BUND

Ziel der Tagung war es zum einen, neben der Information und dem Austausch über die Nanotechnologien eine Sensibilisierung nicht nur für die Chancen, sondern auch für die Risiken zu erreichen. Zum anderen sollte darüber nachgedacht werden, welche Schritte zu einer zukünftig verbindlichen und verantwortlichen Entwicklung dieser Technologien gegangen werden können.

Neue Technologien wie die Nanotechnologie bergen eine Reihe von Potenzialen: verbesserte Werkstoffe, veredelte Oberflächen und neue Produkte erscheinen am Horizont oder sind bereits eingeführt. Bereits jetzt sind aber auch Risiken zu erkennen, die in einer möglichen Gefährdung der menschlichen Gesundheit oder in der Belastung der Umwelt liegen können. Als Beispiele seien hier die Inhalation von Nanopartikeln und die Diffusion durch die Lunge oder die Akkumulation von Nanopartikeln in Boden und Wasser genannt.

Darüber hinaus sind bei einer breiten Anwendung der Nanotechnologien weitere Probleme abzusehen, die in der zunehmenden Technisierung des Menschen liegen. So sind bspw. mit Neuroimplantaten Manipulationen des Menschen möglich. Wie kann also ein verantwortlicher Umgang mit den neuen Technologien im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung aussehen? Wie können Risiken und ethische Aspekte so in die Diskussion eingeführt werden, dass Forschung und Entwicklung neuer Nanotechnologien risikoärmer verlaufen und Menschen in ihrer Selbstbestimmtheit und Würde nicht berührt werden?

Auf der Tagung diskutierten ca. 60 VertreterInnen aus Umweltverbänden, Politik, technologiekritischen Gruppen, auch wissenschaftlichen Einrichtungen und der Wirtschaft mögliche Leitbilder technologischer Entwicklungen ebenso wie Möglichkeiten einer nachhaltigen Gestaltung der neuen Technologien. Die Teilnehmenden kamen u.a. vom Bayrischen Wissenschaftsministerium, Ärztlicher Dienst NRW, BUND, Ev. Akademien, Hochschule für Technik Köln, DECHEMA, BMU, Nanotechnologie Kompetenzzentren und BASF. Nach einleitenden Vorträgen zum aktuellen Wissens- und Diskussionsstand in Forschung, Entwicklung, Anwendung und Kommunikation der Nanotechnologien hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, verschiedene Schwerpunkte in Arbeitsgruppen zu vertiefen:


  • Identifizierung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken,
  • Erforderlichkeit interdisziplinärer Arbeiten,
  • Grundlagen eines verbindlichen Dialoges,
  • notwendige rechtliche Grundlagen als Vorsorge.
Ferner wurden Überlegungen in Form eines Memorandums zur Diskussion vorgelegt, wie der Nanodialog in Deutschland auf den Weg gebracht werden könnte.

Das Tagungsprogramm als Download

Tagungsband inklusive aller Vorträge, die auf der Tagung gehalten wurden (PDF, 2,4MB)


Die Vorträge der Tagung

Wolf-Michael Catenhusen: Nanotechnologie und gesellschaftliche Verantwortung

Torsten Fleischer: Umgang mit den möglichen Folgen der Nanotechnologien. Von der Technikfolgenabschätzung zu neuen Schutz- und Gestaltungskonzepten?

Dr. Antje Grobe: CONANO - Nachhaltige Technikentwicklung und -Bewertung im Dialog

Prof. Dr. Helmut Horn: Nachhaltige Gestaltung der Nanotechnologien - Kriterien und Praxis

Prof. Dr. Harald F. Krug: Gibt es Gefährdungen oder Risiken durch Nanopartikel?

Wilfried Kühling: Technologieentwicklung und Nachhaltigkeit. Zum verantwortungsvollen Umgang mitder Entwicklung und Anwendung von Nanotechnologien

Jens Küllmer: Nanotechnologie, Umwelt- und Gesundheitsschutz: Rolle des Staates - sind Maßnahmen nötig?

Stefan Löchtefeld: Anforderungen an einen Dialog zur Risikobewertung in der Nanotechnologie

Bart Walhout: Nanotechnology dialogue activities in the Netherlands


Kontakt

Prof. Dr. Wilfried Kühling, Universität Halle/Dortmund, für den Wissenschaftlichen Beirat des BUND
E-Mail: w.kuehling@web.de

Dr. Peter Markus, Evangelische Akademie Iserlohn, Institut für Kirche und Gesellschaft der EkvW http://www.kircheundgesellschaft.de/, E-Mail: p.markus@kircheundgesellschaft.de


Prof. Dr. Helmut Horn, HAW Hamburg, für den BUND Vorstand, E-Mail: helmut.horn@bund.net


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