Wasserläufer

Ein Biotop unter der Lupe

Im untersuchten Bereich des Referenzgewässers hat er auf ca. 600m Länge ein Gefälle von ca. 66m. Der Abschnitt ist als naturnaher und unverbauter Bachabschnitt ein nach dem Naturschutzgesetz Rheinland Pfalz geschützter Biotoptyp. Die Böschungen des Kerbtales sind überwiegend sehr steil und das Gewässer schwer zugänglich. Die Sohle lässt nur eine Gewässerbreite von 1m bis 2m zu. Das Bachbett besteht auf Teilstrecken aus gewachsenem Fels.

Die Tiefenerosion des Breitbaches bildet in der Gewässersohle auch zahlreiche Bereiche mit Blöcken, Steinen und Kiesen. In anderen Bereichen, z.B. den Tiefwasserzonen finden wir auch Sand als Sediment. Durch häufigen Untergrundwechsel erhalten wir eine große Substratdiversität. Durch das Gefälle entsteht ein sehr dynamisches Fließverhalten, das durch Stillwasserzonen und überstürzendes Wasser, sowie Verengungen durch Sporne, Prallbäume und Treibholzverklausungen, sowohl eine große Breiten- wie auch Tiefenvarianz besitzt.

Der gesamte Verlauf des kartierten Strecken-verlaufes ist im Biotoptyp Wald mittlerer Standorte. Laut Biotopkartierung sind die realen Vegetationsgesellschaften Alno-Ulmion und Carpinion. Die Vegetation wird außerhalb des Waldes in der Tallage durch Mähwiesen, Streuobstwiesen und Gartennutzung bestimmt. In den Hangbereichen sind überwiegend Weidefläche zum Teil mit schönen Streuobstbeständen, in den steileren Bereichen, den Böschungen Hecken und brach gefallene Streuobstwiesen vorhanden.


Die Tallagen sind von besonderer Bedeutung als Lebensraum für Insekten und Vögel: Dickkopffalter, Senfweißling, Rotbraunes Ochsenauge, Kaisermantel, Hauhechelbläuling, Aurorafalter, Kleiner Heufalter, Gebirgsstelze Sumpfrohrsänger, Gartengrasmücke und Dorngrasmücke. Im Wald im Bereich des Breitbaches auch Pirol und Specht. Der Bach selbst hat ein gewässertypisches Macrozoobenthos. In fast jedem Stillwasserbereich gibt es eine große Anzahl von Larven des Feuersalamanders und zahlreiche Wasserläufer. Fische wurden keine festgestellt. Das Ufer ist naturbedingt weitgehend ohne Bewuchs. Nur auf den feuchten Blöcken und Steinen sind Moose anzutreffen. Ein kleiner Abschnitt am Ufer wird von Wildschweinen als Suhle benutzt. An den benachbarten Bäumen findet man deutliche Schlammspuren mit Wildschweinborsten.

In den Hangbereichen sind die vorkommenden Vogelarten Neuntöter, Gartengrasmücke, Dorngrasmücke und Klappergrasmücke. Im Talbereich des Breitbaches gibt es Grasfrosch und Erdkröte. Das weitere Umfeld des Breitbaches erhält durch seine Vielfalt an Biotoptypen und deren mosaikartige Verteilung eine besondere Bedeutung für die Fauna. Trotz seiner abgelegenen Lage sind im Gewässerbettbereich vereinzelt Müll in Form von Blechkanistern und Autoreifen aufzufinden.


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