Wasserläufer

Was versteht man überhaupt unter Biodiversität?

Unter dem Schlagwort Biodiversität, der vom Begriff der "Biological Diversity" = Biodiversity (Biologische Vielfalt) herleitet, versteht man laut Konvention zur biologischen Vielfalt CBD (1992):

  • die genetische Vielfalt innerhalb einer Art
  • die Vielfalt der Arten
  • die Vielfalt der Ökosysteme
Mithin also die Vielfalt der belebten Natur auf der Erde. Der Schutz der Biodiversität ist somit ein zentraler Aspekt des Naturschutzes!



Bedrohung der Biodiversität

  • Die Biodiversität nimmt zum einen durch das komplette Aussterben von Arten ab (global), aber auch der regionale Verlust von Arten, die Nivellierung der Landschaft und der Verlust von Lebensräumen oder die Reduzierung von Populationen reduzieren die Biodiversität maßgeblich und können weitere Folgen haben.
  • Die Geschwindigkeit des Aussterbens ist 100 bis 10.000 mal so hoch wie in prähistorischen Zeiten (30.000 Arten/Jahr, 3/Stunde); Verlust von 20-30% des jetzigen Bestands zu erwarten, damit größter Einbruch seit der Kreide/Tertiärwende vor 65 Mio. Jahren.

Bedrohte Arten: Deutschland (Rote Listen)

Tiere
Reptilien
Amphibien
Tanzfliegen
Blattfußkrebse
Gefäßpflanzen
Biotope
40 %
79 %
67 %
86 %
100 %
31,5 %
70 %


Welchen Wert hat die Biodiversität, wieso ist ihre Erhaltung wichtig?

  • Eigenrecht (Art. 1 BNatSchG)
  • Schönheit - Vergleich mit kulturellem Erbe - Quelle der Inspiration
  • Vielfalt!
  • Potenzieller Nutzen: Ökosystemdienstleistungen, "Backup", um flexibler auf Umweltänderungen reagieren zu können, ökonomischer Nutzen/Schaden

Wodurch ist die Biodiversität bei uns gefährdet?

Nationale Gefährdungsfaktoren für die Pflanzenarten nach Korneck und Sukopp 1988:

Direkte Nutzungsänderung

  • Nutzungsänderung und -aufgabe
  • Intensivierung, Grünlandumbruch, Nutzungsaufgabe von Grenzertragsstandorten
  • Beseitigung von Sonderstandorten
  • Flubereinigung, Nivellierung
  • Auffüllung und Bebauung
  • Flächenfraß: ca. 100 ha/Tag (D), wirkt sich besonders auf die siedlungsnahen Biotope aus (Streuobstwiesen!)
  • Abbau und Abgrabung
  • Bergbau/Tagebau: totale Zerstörung der Biotope, entweder großflächig (Braunkohle) oder durch Konkurrenz um Sonderstandorte (Gips im Südharz, Kalk im Hunsrück, Eifel, Isteiner Klotz)
  • Entwässerung
  • Änderung des Wasserhaushalts, meist mit Intensivierung verbunden
Stoffeinträge: Bodeneutrophierung

Flächig wirksam!

Gefährdungsfaktoren für Tiere laut Roter Liste: Biotopverluste durch


  • Eutrophierung
  • Aufforstung
  • Intensive landwirtschaftliche Nutzung
  • Holzentnahme...
  • Jagd, direkte Verfolgung
  • Klimawandel (Beispiel Libellen)
  • Zerschneidung

Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für die Naturschutzpraxis

Gewässer und Feuchtbiotope und Auen sind besonders wichtig:

für die global stark gefährdete Gruppe der Amphibien, Blattfußkrebse, Libellen, Weichtiere, Süßwasserfische

Gewässerschutz - was ist zu tun?


  • Struktur verbessern
  • Auen wiederherstellen - natürliche Dynamik zulassen, natürlicher Hochwasserschutz
  • Durchgängigkeit wiederherstellen
  • Diffuse Einträge reduzieren: aus der Landwirtschaft, über die Luft...
Projekt
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Projektskizze 2008
Ausgewählte Arten 2008
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