BUND-Ortsverband Flörsheim am Main

Der BUND Flörsheim in der Presse

22.06.2012 Main Spitze







08.06.2012 Frankfurter Allgemeine Zeitung










08.06.2012 Höchster Kreisblatt




06.06.2012 MIX













26.01.2012 Flörsheimer Zeitung

Heimat für Nachtschwärmer
Das Weilbacher Schützenhaus darf sich ab sofort fledermausfreundlich nennen





WEILBACH (ak) – Mit wenigen und einfachen Mitteln wird ein leer stehender Dachraum zu einem ausgezeichneten Naturschutzprojekt.
Roland Nußbaumer vom BUND Flörsheim hat schon seit 20 Jahren ein Faible für Fledermäuse. Der Vorsitzende des Schützenvereins 1912 e. V. Weilbach, Dieter Schaub, und seine Vereinskameraden haben ein offenes Ohr für den Fledermausschutz und sind bereit, selbst auch etwas dafür zu tun. „Die Fledermäuse habe ich schon früher, als ich noch mit meinem Hund hier immer spazieren ging, ums Schützenhaus herum beobachtet. Mit den Leuten vom BUND kam ich irgendwann mal darüber ins Gespräch. Als sie die Idee hatten, unseren Dachboden für Fledermäuse herzurichten, haben wir gerne mitgemacht,“ erklärt Schaub. „Ja, die Schützen mussten gar nicht ,überrannt' werden, die haben sofort mitgezogen“, freut sich Roland Nußbaumer.


Gründe, die etwa im März zu erwartenden neuen fliegenden Schützenhaus-Untermieter außerdem mit einer kleinen Ausstellung im Vereinsheim der Schützen zu feiern, gibt es genug: 2011/2012 ist nämlich das von den Vereinten Nationen ausgerufene „Jahr der Fledermaus“, 2012 feiert der Schützenverein zudem sein 100-jähriges Bestehen, das Vereinsheim der Schützen zählt in diesem Jahr 50 Lenze und als Krönung des Ganzen wurde der Ort Weilbach vor 900 Jahren das erste Mal urkundlich erwähnt.
Aus lange vergangenen Zeiten stammt auch ein Aberglaube, der gerade die Schützen in eine besondere Beziehung zu den Fledermäusen setzt: da die zielsicheren Flugmanöver und die treffsicheren Beutegriffe der Fledermäuse, für die es damals noch keine Erklärung gab, sehr bewundert wurden, versuchten die Schützen die Flug- und Treffeigenschaften ihrer Kugeln durch das Wälzen in Fledermausblut und die Beimischung von getrockneten und gemahlenen Fledermäusen ins Schießpulver zu erhöhen. Das erzählte jedenfalls Michael Orf von der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises den Gästen des Empfanges anlässlich der Ausstellungseröffnung am 21. Januar im Schützenhaus Weilbach. Orf machte den zahlreich zur Ausstellungseröffnung erschienenen Gästen deutlich, dass Fledermäuse viele verschiedene Quartiere im Jahresverlauf brauchen, da sie etwa für die Balz andere Orte bevorzugen als für die Jungenaufzucht. Auch ihre Ruheplätze im Sommer unterscheiden sich von denen im Winter, den sie komplett verschlafen. Viele Fledermausarten sind an Menschen gewöhnt und suchen sich gerne Schlafplätze in Gebäuden.
Orf überreichte dem Vorsitzenden des Weilbacher Schützenvereines im Namen des NABU Hessen und der Stiftung Hessischer Naturschutz eine Urkunde, ein Buch über Fledermäuse und eine Plakette, die das Schützenhaus nun als „Fledermausfreundliches Haus“ ausweist. „Es müssen meist nur Kleinigkeiten geändert werden, oft reicht es sogar aus, einfach eine Einflugmöglichkeit zu schaffen, um Fledermäusen ein adäquates Quartier zugänglich zu machen“, erklärte Michael Orf.
Der Raum über der Gaststätte und dem Schießstand der Weilbacher Schützen wurde zunächst einfach ausgeräumt, dann wurden zusätzlich zu den Dachbalken mit rohen Vierkant-Hölzern und sogenannten „Spaltquartieren“ weitere Hängemöglichkeiten für Fledermäuse geschaffen und es wurde ein Einflugloch in der Form einer Fledermaus in die Tür zum Dachboden gesägt. Diese Maßnahmen wurden im Hinblick auf die zu erwartenden Fledermausarten (in Hessen sind mindestens 14 verschiedene Arten heimisch) und deren Schlaf- und Brutpflegegewohnheiten von Anfang an mit den Experten der Naturschutzbehörde und vom NABU abgestimmt. Daher kann man hoffen, dass die neuen Fledermaus-Heime sogar als Wochenstube für die Aufzucht von Jungtieren genutzt werden. „Das braucht vielleicht ein bisschen Zeit, aber es gehen immer mehr Quartiere verloren, und so müssen sich immer mal wieder die eigentlich quartierstreuen Tiere auf die Suche nach neuen Schlafplätzen machen“, weiß Roland Nußbaumer. „Dabei werden sie sicher auch irgendwann das neue Angebot auf dem Speicher des Schützenhauses entdecken.“
Sobald die erste Fledermaus das Schützenhaus erkundet hat, kann man damit rechnen, dass weitere Flattertiere dort einziehen werden. Fledermäuse kommunizieren nämlich miteinander und teilen sich mit, wo es gute Schlafplätze gibt. „Das ist dann ungefähr so, wie wenn man als Mensch eine gute Kneipe entdeckt – der Buschfunk läuft dann genauso an“, erläuterte Nußbaumer lachend. Um die Tiere nicht zu stören, wird man den Dachboden nun bis zum nächsten Winter nicht mehr betreten und erst dann anhand der – im Übrigen leicht wieder wegzufegenden und als Dünger gut nutzbaren – Hinterlassenschaften der Fledermäuse in etwa nachvollziehen können, wie gut das neue Quartier genutzt wurde. Man könne den Speicher auch getrost solange unbeaufsichtigt lassen, die neuen Bewohner würden keinen Schaden etwa an der Bausubstanz anrichten, es werde alles so bleiben wie es ist.
Die Ausstellung zum Thema Fledermaus wurde von Roland Nußbaumer interessant und liebevoll gestaltet: neben Leihgaben aus dem Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben und von Hessenforst hat er Beispiele zusammengetragen, wie Fledermäuse durch ihre früher als „mythisch“ angesehenen Fähigkeiten die Fantasie von Schriftstellern und Musikern angeregt haben. Selbst einige Exemplare der sicher nicht vom Aussterben bedrohten „Lania Haribonis“ (auch bekannt als „Weingummi-Fledermaus“) tummeln sich farbenfroh unter Glas. Besonders faszinierend anzuschauen sind die Leihgaben aus dem Senckenberg-Museum: ein fragiles Fledermaus-Skelett und ein Fledermaus-Fossil, welches in der Grube Messel gefunden wurde und stolze 47 Millionen Jahre alt ist. Dass diese Exponate in Weilbach zu sehen sind, ist Frau Dr. Rabenstein vom Senckenberg-Museum zu verdanken, die es sich nicht nehmen ließ, selbst zur Eröffnung der Ausstellung nach Weilbach zu kommen. Sie weiß, dass Fledermausschutz nur funktionieren kann, wenn er von möglichst vielen Menschen getragen wird und war daher gerne bereit, denen, die sich dafür engagieren, entgegenzukommen, um mit den ganz besonderen Ausstellungsstücken vielleicht noch mehr Interesse an den Tieren zu wecken.
Selbstverständlich hat Roland Nußbaumer auch eine Menge an Informations-Flyern zum Thema Fledermaus zusammengetragen – darunter auch einen, der Auskunft darüber gibt, wie jeder Hauseigentümer aus seinem eigenen Haus ein „Fledermausfreundliches Haus“ machen kann – der NABU Hessen gibt dazu auch gerne Auskunft.
Die Fledermaus-Ausstellung im Vereinsheim des Schützenvereins in Weilbach in der Mainzer Straße ist noch bis zum 19. Februar 2012 freitags von 18 bis 22 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 12 Uhr zu besichtigen.
Auch wenn man auf die Fledermäuse noch bis zur Beendigung ihres Winterschlafes etwa im März warten muss, kann man bereits jetzt Tiere in der heimischen Natur beobachten: der BUND Flörsheim bietet am Samstag, 28. Januar, Kindern die Gelegenheit, bei einer kleinen Nachtwanderung Steinkäuze zu belauschen. Treffpunkt ist um 18 Uhr an der Bad Weilbacher Schwefelquelle. Weitere Auskunft dazu gibt Cäcilia Habicht unter der Telefonnummer 06145–30720.


12.01.2012 Höchter Kreisblatt

Fledermaus kommt zu den Schützen
Weil es im Dach des Schützenhauses viel Platz für Fledermäuse gibt, wird dort auch eine Ausstellung eröffnet.





Weilbach. Manche Zeitgenossen halten Fledermäuse für unheimliche Tiere, andere einfach nur für possierliche Säugetiere.Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen hat 2011-2012 zum Jahr der Fledermaus ausgerufen. Weltweit finden dazu zahlreiche verschiedenen Veranstaltungen statt. Mit einer Fledermausausstellung im Schützenhaus Weilbach (das an der Mainzer Straße liegt), ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Ortsverband Flörsheim, offizieller Teilnehmer an der internationalen Kampagne.

Unter anderem mit Schautafeln sowie Exponaten des Senckenberg-Museum Frankfurt sowie von Hessen-Forst und dem Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben sollen den Besuchern detaillierte Einblicke in die Welt der Fledermäuse gewährt werden.

Zur Ausstellungseröffnung am Freitag, 20. Januar, 14 Uhr, wird dem Schützenverein 1912 Weilbach im einhundertste Jahr seiner Vereinsgeschichte für die dauerhafte Bereitstellung eines Fledermausquartiers im Dachraum das Prädikat "fledermausfreundliches Haus" verliehen. Der 20. Januar gilt auch als Gedenktag des Heiligen Sebastian, dem Schutzpatron der Schützen. Das Prädikat wird vom Naturschutzbund (NABU) Hessen sowie der Stiftung Hessischer Naturschutz – vertreten durch Michael Orf von der Untere Naturschutzbehörde Main-Taunus-Kreis – an den Verein vergeben. Der Flörsheimer Stadtteil Weilbach, im Jahre 1112 erstmals als "Wilibach" erwähnt, blickt auf 900 Jahre Ortsgeschichte zurück und findet seine Wurzeln im Mittelalter. Die Ausstellung geht daher auch auf den Bezug von Fledermäusen sowie der Zeit um die Ersterwähnung der Ortschaft Weilbach und dem Vereinsjubiläum der Sportschützen ein.

Im Umfeld des Schützenhauses in Weilbach lassen sich je nach Wetterlage mit Beginn der Dämmerung Fledermäuse bei ihren nächtlichen Streifzügen beobachten. Der BUND Flörsheim konnte daher die Sportschützen schnell dafür begeistern, in einem bislang ungenutzten Dachraum über dem Gastraum sowie dem Schießstand ein Fledermausquartier für die warme Jahreszeit einzurichten. Der Einbau entsprechender Spaltquartiere und Hängeplätze für Fledermäuse erfolgte, nach vorheriger Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises, durch Mitglieder des Flörsheimer BUND. Der ungehinderte Einflug der Fledermäuse ins Dachgeschoss wird durch eine entsprechende Öffnung in Form einer Fledermaus-Silhouette am Ostgiebel sichergestellt.

Für den Einzug der Fledermäusen in das Sommerdomizil im Schützenhaus Weilbach ist somit alles in die Wege geleitet und bildet eine sinnvolle Ergänzung zum nahe gelegenen Winterquartier, dem alten Wasserwerk im sogenannten Wasserwäldchen, das der BUND bereits im Jahr 2008 für die Tiere eingerichtet hat.

Der Ausstellungsauftakt ist wie eingangs erwähnt am Freitag 20. Januar, 14 Uhr; die Präsentation ist dann noch bis einschließlich Sonntag, 19. Februar, regelmäßig geöffnet. Die Öffnungszeiten sind freitags, 18 bis 22 Uhr, samstags von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 9 bis 12 Uhr.

Das Schützenhaus Weilbach liegt etwas versteckt an der letzten Stichstraße rechter Hand direkt am Ortsausgang von Weilbach in Fahrtrichtung Wicker. hk/sas (hk/sas)



Artikel vom 12. Januar 2012, 03.21 Uhr (letzte Änderung 12. Januar 2012, 05.04 Uhr)


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