BUND-Ortsverband Flörsheim am Main

Steinkauzröhrenbau


Steinkauzröhren werden jährlich überprüft
und gereinigt. Hier: Ruth und Cäcilia Habicht.
Die Schwaben sind bekannt als fleißige "Häuslebauer". Von den Steinkäuzen kann man das nicht sagen. Die legen sich immer nur in ein gemachtes Nest.

In der Natur sind das in erster Linie ausgehöhlte Baumstämme, in denen der Höhlen-boden nach Möglichkeit mit vermodertem Holz bedeckt ist, weich gepolstert und saugfähig. Das ist wichtig für seinen Nachwuchs. Kleine Steinkäuze scheiden nämlich beachtliche Mengen an flüssigem Kot aus.



Der Steinkauz (Athene noctua) ist eine gut faustgroße Eule mit einer Flügelspannweite von etwa 50 cm.



Natürliche Wohn- und Brutmöglichkeiten sind für den Steinkauz in unserer ausgeräumten Landschaft selten geworden. Deshalb helfen die BUNDler kräftig nach. Rund 30 selbstgebaute hölzerne Röhren haben sie in den Gemarkungen von Flörsheim, Wicker und Weilbach in großen Bäumen aufgehängt.


Davon sind im Durchschnitt nur 6 - 8 Stück bewohnt. Das wird den Laien überraschen, doch man muss wissen, dass ein Steinkauz-Paar im Normalfall mehrere dieser Röhren gleichzeitig für sich beansprucht.


Junge Steinkäuze bei der Beringung



Ein 2 - 3 Wochen alter Steinkauz wird von Uwe Dreier unserem Beringer mit einem Aluminiumring als "Personalausweis" versehen.



Steinzauzkontrolle: Bernd (links) und Christian Zürn am 01.03.86
(Foto: H. P. Gassner, Flörsheim, 1986, mit freundlicher Genehmigung)


Mit einer Länge von knapp einem Meter und gut 20 Zentimeter im Durchmesser sind diese Behausungen für den nur amselgroßen Steinkauz recht groß. Vier bis fünf Stunden Arbeitszeit pro Röhre muss ein erfahrener BUNDler für den Bau einkalkulieren. Ausgediente hölzerne Rolläden sind der wichtigste Bestandteil einer künstlichen Steinkauzbehausung. Sie werden um zwei vorher mit der Stichsäge ausgesägte dicke Holzscheiben gewickelt und daran festgenagelt. Die vordere der beiden Holzscheiben erhält ein rundes Loch von 6 - 7 Zentimetern Durchmesser; sie dient als Ein- und Ausgang. Die hintere Scheibe hat eine Öffnung von ca. 16 Zentimeter Durchmesser. Sie wird mit einem Deckel zugeschraubt. Der wird bei der reinigung geöffnet. Eine Lage Dachpappe, um diese Holzröhre gewickelt, schützt vor allzu rascher Verwitterung und bewahrt seine Bewohner vor Wind und Regen.


Reinhold Habicht mit einer neuen Steinkauzröhre im Februar 1986
Die fertigen Röhren werden dann auf starke Äste freistehender Bäume gelegt und mit vier eisernen Lochbändern daran festgenagelt. Wichtig ist, dass der Boden des Innenraumes vorher mit feinen Hobelspänen bestreut wird. Schließlich sollen die künftigen Bewohner sofort ein gemachtes Nest vorfinden. Im Gegensatz zu unseren heimischen Singvögeln denkt der Steinkauz nicht daran, selbst etwas zu tun für seine und seiner Nachkommen Bequemlichkeit.



Steinkauzröhren des BUND-Flörsheim entstehen vor der Garage von Bernd Zürn
Bei einer durchschnittlichen Haltbarkeit der Röhren von zehn Jahren muss der Flörsheimer BUND im Durchschnitt drei Röhren pro Jahr austauschen, das heisst durch neugebaute ersetzen.

Wenn Sie Expertenrat zum Steikauzröhrenbau brauchen, wenden Sie sich an Bernd Zürn. Er hilft Ihnen gerne weiter. Tel.: 06145-32666


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