Das dramatische Insektensterben – und das betrifft nicht nur die Bienen – beobachten wir schon viele Jahre. Erst jetzt hat es auch in den Medien die entsprechend erforderliche Aufmerksamkeit bekommen, das subjektiv wahrgenommene Verschwinden der Insekten ist nun auch wissenschaftlich erfasst und publiziert worden. Es gibt viele Ursachen für dieses Artensterben: die zunehmende Versiegelung von Flächen, die "Verbuschung" und "Verwaldung" von Flächen außer Bewirtschaftung, die Form unserer industrialisierten Landbewirtschaftung, der Einsatz von Pestiziden und nicht zuletzt auch der beginnende Wandel des Klimas.
Unter dem Verlust dieser Lebewesen leidet aber nicht nur die Bestäubung von vielen Pflanzen mit ernsthaften Folgen, auch Vögel und andere Tiere, wie z.B. der Igel, Amphibien und Reptilien verlieren einen wichtigen Teil ihrer Nahrungsgrundlage. Es erfolgt damit ein dramatischer Eingriff in die Ökosysteme unserer Mitwelt.
Um diesem bedrohlichem Sterben der Insekten zu begegnen, hat auch die Hessische Regierung mit dem Programm "Hessen blüht" zur Hilfe aufgerufen. Diesem Aufruf folgend hat der BUND Gelnhausen und der BUND-Kreisverband zusammen mit der Unteren Naturschutzbehörde zwei Informationsveranstaltungen für Bürger, Kommunen und Unternehmen mit dem Thema "Der Main-Kinzig-Kreis blüht" im Forum des MKK durchgeführt.
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Neu eingeweiht wurde im November 2006 das Bürger-Solardach
Philipp-Reis-Schule in Gelnhausen. Die Anlage hat eine Leistung von 40 KWp und
kann 10 durchschnittliche Haushalte mit Strom versorgen.
27.000 kg Kohlendioxydausstoß können so jährlich eingespart werden.
Die Bundesregierung hat mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die
Markteinführung der Solarstromtechnik vorangebracht. Damit soll es jedem
interessierten Bürger möglich werden, sich an der Markteinführung dieser
Zukunftstechnik zu beteiligen. Fehlt ein eigenes geeignetes Dach für die
Montage einer PV-Anlage, bietet sich die Investition in ein Bürgersolardach an.
Unter allen Arten Strom zu erzeugen, ist der Solarstrom am
wenigsten technisch anfällig: Keine beweglichen Teile werden benötigt, kein
Dampf, kein Lärm, keine Abgase werden frei, keine radioaktiven Abfälle
entstehen.
Wer kein eigenes oder kein geeignetes Dach hat, kann an der
Markteinführung dieser Zukunftstechnik aktiv mitwirken, indem er ein
Bürgersolardach mitfinanziert.
In der Initiative Bürgersolardach finden sich viele
solar-begeisterte Bürger zusammen, um – in einer Art Selbsthilfegruppe -
gemeinsam unter Nutzung eines öffentlichen Daches eine PV-Anlage zu
errichten, garantiert grünen Strom zu erzeugen und einen Beitrag zur
Markteinführung der Solarstromtechnik zu leisten.
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Um die alten, noch bestehenden Streuobstwiesen im Stadtgebiet von Gelnhausen zu pflegen und wieder der Nutzung zuzuführen und neue Anpflanzungen vorzunehmen, hat sich eine Interessengemeinschaft zum Arbeitskreis Streuobst zusammengeschlossen.
Mitglieder des Arbeitskreises sind die Stadt Gelnhausen, der Umweltausschuss der Stadt, der Landschaftspflegeverband Main-Kinzig e.V., Obst- und Gartenbauvereine, Vogel- und Naturschutzvereine, der BUND, Imker, Jäger und Grundeigentümer, die Untere Naturschutzbehörde und das Landwirtschaftsamt. Auch Bürgerinnen und Bürgern mit Interesse an der Bewirtschaftung der Streuobstwiesen steht dieser Arbeitskreis offen.
Der BUND Gelnhausen hatte im Jahr 2000 im Rahmen der bundesweiten Aktion "Zukunftswald 2000" eine Streuobstwiese im Herzbachtal mit über 50 Bäumen neu angepflanzt und in den Folgejahren gepflegt und ergänzt. Diese Pflege konnte durch den Zusammenschluss aller Interessierten in den letzten Jahren noch intensiviert werden.
Wer gerne selber aktiv werden möchte oder Interesse an einer Baumpatenschaft hat, kann sich bei Herrn Jürgen Koch, Umweltberater der Stadt Gelnhausen (Tel.: 06051-830238) oder beim BUND Gelnhausen melden. Spenden zu Unterstützung dieser Arbeit können auf das Konto des Landschaftspflegeverbandes Main-Kinzig Nr. 40723 bei der Kreissparkasse Gelnhausen (BLZ 507 500 94) unter dem Kennwort "Pflegefond Gelnhausen" überwiesen werden.
Seit kurzem kann über die Website www.streuobstwiesen-boerse.de unter Anzeige – Hessen – Main-Kinzig-Kreis eingesehen werden, welche Streuobstwiesen in unserer Region zur Pflege oder Ernte angeboten oder gesucht werden, welche Imker Plätze für ihre Bienenstöcke suchen und welche weiteren Dienstleistungen, Veranstaltungen und Fortbildungen zum Thema „Streuobstwiese“ angeboten werden.
Der BUND wartet noch immer auf eine Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer/innen. Trotz wiederholter Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt ließen sich die geplanten Änderungen noch nicht verwirklichen.
Der BUND Gelnhausen möchte, dass die Stadt eine gesicherte Fahrradaufbewahrung am Bahnhof einrichtet. In Gesprächen mit der Stadt Gelnhausen wurde Zustimmung signalisiert, eine Planung und Kostenermittlung wurde bereits begonnen.
Der BUND Gelnhausen unterstützt in jedem Frühjahr den NABU
Großenhausen bei der Betreuung der Krötenschutzzäune.
Die Krötenschutzzäune werden jedes Jahr Anfang März aufgestellt.
Die Eimer werden morgens und abends von Mitgliedern des NABU und BUND
überprüft und geleert.
Die Krötenschutzzäune befinden sich in
Linsengericht-Großenhausen, beginnend am Feuerlöschteich.
In Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde sorgen wir seit 2017 mit der Aufstellung eines 300 m langen Krötenzaunes an der K 903 zwischen der Einfahrt zur Kläranlage und dem Bahnhof Niedermittlau für den Schutz der Erdkröten.
Hilfe ist immer gerne willkommen. Auskunft über das BUND-Telefon
06051-9670390 (Anrufbeantworter) oder
über
E-Mail.
Unter fachkundiger Führung von Dr. Reiner Cornelius, dem Autor und Herausgeber der Buchreihe "Grünes Band"
konnte sich im Juni 2011 eine Gruppe von 17 Personen selbst davon überzeugen, wie der ehemalige Todesstreifen zu einer
Lebenslinie mit einer außergewöhnlichen Artenvielfalt geworden ist. Unser BUND Ortsverband hatte zu dieser
Tagesfahrt zum Point Alpha mit anschließender Wanderung nach Wenigentaft eingeladen, nachdem vier Wochen vorher
eine Vortragsveranstaltung über das "Grüne Band" mit Dr. Cornelius in der Stadthalle stattgefunden hatte.
Bei ausgezeichnetem Wanderwetter, nicht zu warm, etwas windig und einem Wechsel von Sonne und Wolken konnten die
Teilnehmer dieser Exkursion eine Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere beobachten und fotografieren.
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Bei gutem Wetter und unter Führung von Matthias Schlote vom Nationalparkamt konnten sich die Teilnehmer/innen der Wanderung durch einen Teilbereich des Nationalparkes Kellerwald-Edersee über die Entwicklung des Buchenwaldes informieren. Alte Baumbestände, ein hoher Totholzanteil und zahlreiche Höhlenbäume bieten die gute Voraussetzung für eine weitere langdauernde Entwicklung in Richtung eines urwaldähnlichen Zustandes.
Von dieser Entwicklung profitieren zahlreiche bisher als gefährdet geltende Pflanzen- und Tierarten. Die lebhaft und interessant übermittelten Informationen von Matthias Schlote führten wegen eines festen Zeitrahmens zur Verkürzung der ursprünglich geplanten Wanderstrecke.
Ergänzende Informationen erhielten die Teilnehmer noch durch den Besuch des sehenswerten Nationalparkzentrums.
Bisher gab es nur sporadisch Meldungen über die Beobachtung von Wildkatzen in unserer Region, meistens von Forstbeamten, auch Totfunde an Strassen belegten die Existenz dieses scheuen Waldbewohners. Unter Leitung von Dr. Carsten Nowak, Leiter der Abteilung für Wildtiergenetik und Naturschutz des Senckenberginstitutes in Gelnhausen wurde Anfang des Jahres 2012 in einer Testphase ein Wildkatzen-Monitoring in unserer Region durchgeführt. In den Waldbereichen von Gelnhausen, Linsengericht und Biebergemünd wurden die Lockstöcke von Mitgliedern unseres Verbandes aufgestellt und betreut, in Bad Soden-Salmünster von der Mitarbeiterin im Senckenberginstitut Frau Mundorf, die ihr FÖJ dort ableistete und im Jossgrund durch Jugendliche des Jugendhilfezentrums Don Bosco.
Die genetische Auswertung der an den mit Baldrian getränkten Lockstöcken haftenden und von uns gesammelten Tierhaare erfolgte im Senckenberginstitut. Über die Auswertung der Befunde konnte Ende November Dr. Nowak an einem sehr gut besuchten Vortragsabend berichten: die Existenz von insgesamt 16 Einzelindividuen, 10 Kuder und 6 Kätzinnen, konnte belegt werden. Die meisten Tiere wurden im Jossgrund nachgewiesen, einige auch im Raum Bad Soden-Salmüster.
Der fehlende Nachweis in Gelnhausen und Linsengericht bedeutet nicht, dass dort keine Wildkatzen leben, da die Stöcke nur in einer Testphase und nicht systematisch verteilt wurden.Insgesamt war es ein überraschendes und sehr erfreuliches Ergebnis und der Hinweis auf eine beachtliche Wildkatzenpopulation im hessischen Spessart.
Foto: Thomas Stephan
Unter der sachkundigen Leitung von Dr. Reiner Cornelius konnten interessierte Mitglieder unseres Verbandes zusammen mit BUND-Mitgliedern aus Meiningen, Wanderfreunden aus Hersfeld und Ortsansässigen bei herrlichem Wanderwetter die Höhenzüge um Unterweid kennen lernen.
Die Vorwanderung im vergangenen Jahr stand noch unter dem Eindruck des drohenden Straßenbauprojektes der Bundesstrasse von Meiningen nach Fulda. Die inzwischen bekannt gegebene Entscheidung, auf diesen Straßenneubau aus naturschutzrechtlichen Gründen zu verzichten, ließ uns entspannter über die Höhen der Rhön, die Trockenrasenformationen und entlang üppig blühender und extensiv bewirtschafteter Wiesen gehen. Die sichtbaren Reste der ehemaligen innerdeutschen Grenze führten natürlich immer wieder zu Gesprächen mit den ortsansässigen Mitwandernden über ihr früheres Leben in der Grenzzone. Einen Tag vor dem 17. Juni konnten wir so Erinnerungen an Geschichtliches mit dem Erleben einer herrlichen, noch weitgehend unzerstörten Natur am Grünen Band verbinden.
© BUND Gelnhausen